
Weitere Infos zum Apple M1:
Apple M1 – So läuft der Wechsel von Intel-Prozessoren zu Apple Silicon
Apple M1-Prozessor: So reagieren Hersteller von Audio-Software auf den Umstieg
Hintergründe zum Umstieg auf den Apple Silicon
Update März 2023
Gforce Software – Minimonsta 2
Ursprünglich 2005 veröffentlicht, ist Minimonsta eine populäre Reinkarnation des legendären MiniMoog (Model D). Bisher gab es die Software allerdings nicht nativ für den Apple Silicon. Dies hat sich nun mit dem lang erwarteten Update auf Version 2 geändert. Zudem ist insgesamt die Unterstützung der aktuellen Mac Betriebssysteme ab macOS 10.13 verbessert worden. Das sind aber nicht die einzigen Neuerungen von Minimonsta 2.
Wie bei virtuellen Nachbauten üblich, gehen die Möglichkeiten über das hinaus, was die ursprüngliche Hardware konnte, ohne den eigentlichen Charakter zu verlieren. Das war schon beim ersten Release der Fall. Beispielsweise konnte der LFO praktisch alle Parameter des Synth modulieren. Das machte aus dem MiniMoog fast schon ein Modularsystem.
Neu in der Version zwei ist ein alternativer Ladder-Filter, der den Bassbereich mehr besser erhält, nebst weiteren Verfeinerungen an den gesamten Filter Virtualisierungen. Außerdem bekommt die Klangkontrolle per Velocity weitere Möglichkeiten und zusätzlich lässt sich Aftertouch verwenden.
Die vier neuen Makros laden zu komplexeren Manipulationen ein und ersetzen die vorherige Patch-Morph-Funktion (wie schon beim Oddity 3). Auch eine Reverb Matrix wurde hinzugefügt, wie auch ein zusätzlicher Filter/Pitch-LFO. Der Vintage-Knopf fügt auf Wunsch etwas analoge Unvollkommenheit hinzu und zollt dem Tribut, dass praktisch kein alter MiniMoog dem anderen gleicht.

Erweitert wurde auch der Envelope und bekommt mit einer zeitgemäßen ADSR Option eine vierte Möglichkeit dazu. Der authentische ADS-Mode ist aber weiterhin
vorhanden.
Neu ist auch der verbesserte Preset-Browser mit einer Preset-Suche, Favoriten und Tagging. Dazu kommen noch willkommene kleine Verbesserungen wie ein skalierbares Interface mit verschiedenen Looks.
Weitere virtuelle Nachbauten des Minimoogs gibt es von Moog selbst (Model D), von Arturia (Mini V), UAD und vielen weiteren, wobei einige sogar als Freeware erhältlich sind.
Zu den 500 Presets von Minimosta 1 kommen 300 neue Sounds dazu. Außerdem soll man die ursprünglich der ersten Version beigelegten 6000 Werkspatches laut Hersteller auch nachträglich von der Website laden können. Da sollte für jeden etwas dabei sein.
Der Minimonsta 2 scheint also ein solides Update zu sein – und der Sound eines MiniMoogs gehört sowieso in jedes Arsenal.
Neben diesem Update hat der Hersteller noch zwei weitere Synth aus dem Portfolio mit kleineren Updates versorgt: Auch die beiden Oberheim-Reinkarnationen OB-E und SEM haben den neuen Preset-Browser von GForce bekommen, der auch bei Minimonsta 2 eingeführt wurde.
https://www.gforcesoftware.com/products/minimonsta2/
https://www.gforcesoftware.com/products/the-oberheim-bundle/
Fabfilter – Twin 3
Fabfilter ist vor allem wegen des legendären Pro-Q3 EQ-Plug-ins in der Audiowelt bekannt und genießt auch wegen vieler weiter Plug-in einen herausragenden Ruf. Dazu gehören sicherlich die dynamischen Prozessoren wie Pro-L2 und Pro-C2, aber auch kreative Produkte wie der Reverb Pro-R und Timeless und Volcano. Ich wusste zwar, dass es auch Klangerzeuger von Fabfilter gibt, hatte diese bis zum Release von Twin 3 aber nicht wirklich auf dem Radar. Das liegt vielleicht auch daran, dass Twin ursprünglich einmal 2005 auf dem Markt kam und auch der direkte Vorgänger Twin 2 bereits 14 Jahre auf dem Buckel hat – fast auf den Tag genau. Entsprechend betagt wirkte das GUI und in der Welt der virtuellen Synths hat sich seit dem viel getan. Nun auch bei Twin und Fabfilter hat wirklich überall aufgeräumt, verbessert und erweitert. Dazu gesellen sich auch ganz neue Funktionen. Sicherlich sind dabei auch viele Erfahrungen der letzten Jahre und Know-how der anderen Plug-ins mit eingeflossen.
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Twin 3 ist ein virtueller analoger Klangerzeuger und klingt für mich sehr klar, sehr sauber. Gleichzeitig findet man auch fette Sounds unter den Presets, denen mit den neuen Effekten auch genügend „Rauheit“ beigemischt werden kann. Ursprünglich hatte Twin einmal zwei Oszillatoren – daher der Name. Nun in Version drei sind es bereits vier Oszillatoren, wie auch vier Filter.
Außerdem wurde im Bereich Klangqualität einiges aufgewertet: optionales internes Oversampling, mehr Polyfonie und Unison, bessere Filter und ein analoger Drift für den authentischeren „Vintage-Klang“. Ein rundes Update, das den Synth wieder auf den Stand der Zeit gebracht hat.
Tipp: auch wenn man keine Vorversion von Twin 3 besessen hat, kann man von der Website alle Factory-Presets von Twin 2 und Twin laden und diese mit der neuen Version verwenden.
Vorbildlich sind bereits seit Langem alle Plug-in des niederländischen Herstellers Apple Silicon nativ und natürlich ist dies auch beim neuen Twin der Fall. Eine 30-tägige Demoversion kann zum Ausprobieren geladen werden.
Weitere Infos und Details zum Update haben wir auch hier vorgestellt:
https://www.soundandrecording.de/allgemeines/fabfilter-mit-neuer-version-vontwin-3/
https://www.fabfilter.com/products/twin-3-synthesizer-plug-in
Tone 2 – Electra 3
Ein weiteres Update auf Version 3 hat in diesem Monat der umfangreiche Klangerzeuger Electra des deutschen Herstellers Tone 2 bekommen. Nicht, dass es dem Vorgänger Electra 2 an Optionen gemangelt hätte, aber trotzdem ist die Liste der Verbesserungen der neuen Version sehr lang.
Den Anfang macht das GUI: Hier wurde einiges an Feintuning betrieben, das beispielsweise für Nutzer hochauflösender Monitore wichtig ist. Mehrere Darstellungsgrößen bis hin zu 8K Monitoren mit verbesserten grafischen Elementen machen die Bedienung geschmeidiger, responsiver und auch hübscher. Aber natürlich sind die wichtigen Neuerungen beim Klang zu finden: Die Engine wurde aufgebohrt (jetzt mit 64 bit Verarbeitung bei gleichzeitig niedrigerer Belastung der CPU) und bietet dadurch einen verbesserten Klang. Dies zeigen auch die 118 neuen Patches, sodass insgesamt nun über 1400 Patches mit an Bord sind.

Sounds lassen sich in der Engine mit den vier unabhängigen Synth-Modulen einfach per Drag-and-drop modulieren und die Optionen in diesem Bereich wurden noch mal deutlich aufgebohrt: LFO (auch global), MIDI, Envelope, Random, …. Ganz neu ist der Step-LFO und Envelope, die 12 analogen Oszillatoren-Typen (u. a. Pulse, 8 bit Noise, Impulse, ….), ein Transienten-Shaper und 40 neue Waveforms für den Wavetable-Oszillator.
Auch der Effektbereich wurde erweitert und verbessert. Vor allem der Hall hat neue Typen und bessere Algorithmen verbaut bekommen, die sehr gut klingen. Auch der Arp wurde mit weiteren Modes ausgestattet (Dur- und Moll Akkorde).
Dazu kommen unzählige kleine und große Erweiterungen und Verbesserungen auf allen Ebenen, die auf der Website in einer langen Liste durchgearbeitet werden können.
Elektra 3 kostet regulär 199€, ein kostengünstigeres Update von Version 2 ist erhältlich. Allerdings lässt sich beim Sale und mit den verschiedenen Bundles häufig günstigere Preise finden.
Weitere umfangreiche Klangerzeuger aus dem Hause Tone 2 sind u. a. Icarus 2, Warlock, Gladiator und Saurus 2. (s. auch das Update September 2022 in diesem Artikel). Alles natürlich Apple Silicon nativ.
https://www.tone2.com/electra.html
Steinberg – HALion 7 und Ablsoute 6
HALion – die umfangreiche Sound-Engine von Steinberg – geht in die siebte Runde und läuft nativ auf dem Apple Silicon. Das gilt auch für die kleine Version „Sonic“, die Cubase beiliegt, sowie für alle Produkte von Absolute 6.
Das große Soundpaket besteht aus dem Herzstück HALion und einer Vielzahl unterschiedlicher Klangerzeuger und Libraries, die teilweise neu, teilweise altbekannt sind. Darunter befinden sich einige akustischen Instrumente wie Grand 3, Hot Brass, Symphonic Orchestra und Choir Micro. Mit „Tales“ kommt ganz neu auch ein hybrides Gitarren-Instrument dazu, das vergleichbar mit dem Konzept von „Verve“ (aus Cubase 12) synthetische Texturen mit akustischen Samples vereint. Aber auch Sounddesign und verschiedenstes an Schlagwerk gehört zum Bundle. Darunter das noch relativ neue Backbone 1.5, die Vollversion von Groove Agent 5 und viele Erweiterungen dazu.
Der größte Anteil sind aber unzählige elektronische Module wie die Neuzugänge Polaris und vor allem FM Lab mit der ganz neuen FM Synthese in HALion 7. Richtig spannend wird es aber auch mit der neuen Spectral Zone, wo HALion 7 viel von Spectral Lagers gelernt zu haben scheint und neues Sounddesign ermöglicht. 10 neue Effekte, neue Tools und viele große und kleine Verbesserungen und Erweiterungen machen diese Updates zu einem runden Paket.
Vor allem beim Workflow hat sich einiges getan, aber auch Verbesserungen bei der Klangqualität mit neuen Algorithmen, die Erweiterungen bei der WavetableSynthese und bei der Modulation (X-LFO) sind willkommene frische Features. Alle vorgestellten Produkte verwenden das neue Steinberg Lizenzsystem ohne Dongle, allerdings nur im Verbund des Bundles. Einzelprodukte aus Absolute 6, die man vielleicht schon aus anderem Zusammenhang besitzt, müssen teilweise noch portiert werden (sobald ein Upgrade verfügbar ist, findet man einen Gutschein zum Lizenztransfer im eigenen Account unter MySteinberg).

Außerdem hat Steinberg noch das Update für alle WaveLab Produkte auf Version 11.2 veröffentlicht. Ab dieser Version wird der E-Licenser nicht mehr unterstützt, aber wer will den auch noch benutzen?
Weitere Details zu HALion7 haben wir bereits hier vorgestellt: https://www.soundandrecording.de/allgemeines/steinberg-stellt-HALion-7-vor/
Ein schöner Bonus ist übrigens ein neues kostenloses Instrument, das Steinberg noch zusätzlich veröffentlicht hat. Colors Free, das in Zusammenarbeit mit Cinematique Instruments entstanden ist, verbindet LoFi-Texturen, Synth und Keys zu neuen Klängen. Dafür genügt sogar HALion Sonic 7, der auch kostenfrei bei Steinberg geladen werden kann. Weitere Freebies gibt es außerdem.
https://www.steinberg.net/de/vst-instruments/absolute/
https://www.steinberg.net/de/vst-instruments/HALion/new-features/
https://steinberg.help/wavelab_pro/v11/en/wavelab/topics/new_features/new_features.html
Aurally Sound – Song Master
Song Master ist ein Tool, das einem beim Erlernen von seinen Lieblingssong eine gute Hilfe sein kann. Gerade in Version 2 erschienen läuft es nun auch auf dem Apple Silicon nativ.
Song Master analysiert beliebige Lieder per Drag-and-drop, erkennt dabei schnell die Songstruktur, Tonart und Akkorde sowie das Tempo mit der Taktart und erzeugt eine zugehörige Wellenformanzeige. Im Anschluss kann man wie in einer DAW im Song taktweise oder sektionsweise springen, Bereiche loopen oder in der Übersicht gezielt einzelne Stellen anwählen. Die Ansicht kann angepasst werden und bietet auch Möglichkeiten, eigene Informationen hinzuzufügen.
Hilfreiche Funktionen für das Üben des analysierten Songs ermöglichen es, z. B. das Abspieltempo zu verringern (oder auch zu beschleunigen), ohne das sich die Tonhöhe ändert oder man kann das Lied in eine andere Tonart transponieren, wenn das vielleicht zu der eigenen Stimme besser passt. Ein eingebautes Metronom hilft dabei, den Takt zu halten.

Toll ist auch die eingebaute Remix-Funktion. Ähnlich des von iZotope bekannten „Music Rebalance“ hat man hier die Möglichkeit, die Vocals, Drums, Bass und alle übrigen Klanganteile im Verhältnis zueinander zu ändern und sich dadurch im Mix für die eigene Performance Platz zu schaffen. Die einzelnen Spuren kann man dann auch als Stems speichern. Die Qualität ist zwar nicht direkt vergleichbar mit der von iZotope RX, aber die unkomplizierte Integration in Song Master ist großartig.
Ähnlich wie bei vergleichbaren Funktionen andere Software zur Erkennung von Songstrukturen und Akkorden sind die Ergebnisse auch hier sehr unterschiedlich und die Präzision hängt vom Ausgangsmaterial ab. Song Master erkennt aber nicht nur einfache, sondern auch komplexere Akkorde. Natürlich können alle Infos nachträglich angepasst und korrigiert werden, sollte mal etwas nicht passen. Song Master ist für 49 $ auf der Website des Hersteller zu erwerben.
https://aurallysound.com/
Cedar Audio – Softwaresuite für professionelle Audiorestauration
Cedar ist ein britischer Hersteller unterschiedlicher Lösungen für die Audiorestauration und war schon vor 30 Jahren ein Pionier auf diesem Gebiet. Auch viele aktuelle Produkte anderer Hersteller beruhen auf Entwicklungen, die ursprünglich aus Cambridge stammen.

Neben vielen Hardwareprodukten, die bei der mobilen Soundaufnahme, Liveproduktionen und in der Post (Remastering, Archive und Restauration) zum Einsatz kommen, gibt es viele Tools mittlerweile auch für den Rechner. Die einzelnen Plug-ins sind in verschiedenen Bundles erhältlich. Bei „Studio DNS“ erhält man zwei Dialog-Denoiser (DNS One und DNS Two), „Studio Restore“ beinhaltet Audiorestaurations-Tools wie Declick, Debuzz und den speziellen „Adaptive Limiter“, der auch einzeln erhältlich ist. Der spektrale Editor „Cedar Retouch“ rundet das Portfolio ab, der auch im großen Bundle „Studio 9 Complete“ erhältlich ist.

Cedar richtet sich im Prinzip nur an professionelle Nutzer, aber das auch außerhalb der eigentlichen Audiobranche z. B. im Bereich „Audioforensik“ (Behörden der Strafverfolgung und Terrorbekämpfung). Entsprechend sind die Produkte nicht unbedingt günstig und Preise bekommt man nur auf Anfrage beim Hersteller genannt. Allerdings versicherte mir der Cedar, dass es in den vergangenen 30 Jahren kein kostenpflichtiges Update gegeben hat und auch Anwender der ersten Stunde noch mit kostenfreien Updates oder Nachfolgeprodukten ausgestattet werden. Auf diesen Zeitraum gesehen kann man im professionellen Bereich sicherlich auch hohe Anschaffungskosten rechtfertigen. Zu diesen Updates gehört auch die neueste Version Studio 9.2 und dieses bringt den nativen Code für den Apple Silicons mit.
https://www.cedaraudio.com/products/cedarstudio/cedarstudiomacpcdirect.shtml
Weitere Updates
D16 – Silver Line Collection
Der polnische Hersteller D16 hat angekündigt, dass alle Plug-ins des Silver Line Bundles ein Update erhalten haben. Enthalten sind u. a. bekannte Produkte wie Syntorus 2, Godfazer, Frontier und Devastor.
Neben umfangreicher Pflege des Codes und einem neuen Preset-Browser bekommen die Plug-ins nun auch native Apple Silicon Unterstützung der AAXSchnittstelle und laufen offiziell auch unter macOS Ventura.
https://d16.pl/silverlinecollection
Update Februar 2023 (01.02.2023)
Apple – M2 Pro und M2 Max Sie sollten eigentlich schon letztes Jahr kommen, aber erst jetzt hat Apple einige weitere Rechner aufgewertet und mit den neuen M2-Prozessoren ausgerüstet. Neben den MacBook Pro Modellen in den Größen 14“ und 16“ hat auch der Mac Mini eine Frischzellenkur bekommen.
Interessant für Audio-Schaffende ist sicherlich der Mac Mini mit dem M2 Pro Prozessor, der mit bis zu 32 GB RAM einen guten Studiorechner abgeben sollte. Auch das Macbook Pro mit M2 Pro könnte überzeugen. Dieser ist auch optional mit dem M2 Max erhältlich.
Leider haben sich die Preise wieder nach oben entwickelt, sodass man für einen soliden Mac Mini (M2 Pro, 32 GB RAM, 1 TB SSD) schon rund 2200€ hinlegen muss. Noch deutlicher ist die Preissteigerung beim MacBook Pro (16“, 32 GB RAM, 1 TB SSD). Hier liegt man schon bei knapp 3700€.
Auch wenn der Mac Studio zwar noch keinen M2 Prozessor bekommen hat, könnte dieser vielleicht sogar die bessere Wahl sein. Hier bekommt man für rund 2500 € einen sehr guten Studiorechner (M1 Max, 32 GB RAM, 1 TB). Tipp: Auch im Refurbished-Store von Apple sind bereits einige Mac Studios erhältlich – etwas günstiger und mit Garantie.
https://www.apple.com/de/mac-mini/
https://www.apple.com/de/macbook-pro/
https://www.apple.com/de/shop/refurbished/mac/mac-studio
Arturia – MiniFreak V
Bereits im letzten Jahr erschien der MiniFreak V für alle Besitzer der dazugehörigen Hardware als kostenlose Beigabe. Nun ist dieser virtuelle Synth für alle Interessenten käuflich zu erwerben, die das Gerät nicht besitzen. Momentan ist das Erstellen von virtuellen Instrumenten auf Basis aktueller Hardware-Klangerzeuger sehr beliebt bei den unterschiedlichen Herstellern. Roland und Korg haben bereits einiges im Angebot und auch Rhodes präsentierte gerade den V8 für die DAW (s. u.). Für mich ist das eine gute Entwicklung, denn ich arbeite gern „in the box“ mit allen Vorzügen des Speicherns aller Einstellungen der Instrumente und Effekte.
Der neue MiniFreak ist in der Hardware-Welt eine erweiterte Version des sehr beliebten MicroFreaks und bietet einen ähnlichen Funktionsumfang, bringt jedoch auch einige Verbesserungen mit. Von der größeren Tastatur hat man in der VVersion natürlich nichts, aber der zweite Oszillator macht auch im Rechner eine gute Figur. Aber der Reihe nach.
Die Oberfläche ist übersichtlich und nicht nur die Kenner des Originals finden sich sofort zurecht. Auch Nutzer der V-Collection kennen die Struktur bereits aus anderen Synth. Es findet sich auch hier z. B. ein „Advanced“-Bereich für Detailanpassungen, es gibt eine Standalone Variante und NKS-Kompatibilität.

Aber nun zu dem Sound: Die Grundlage der „algorithmischen“ und „hybriden“ Synthese sind die erwähnten zwei Oszillatoren. Man hat die Auswahl zwischen 17 sehr unterschiedlichen digitalen Synthese-Modellen (FM, Formant, Waveshaper, SawX, …). Auch ein angelegtes Audiosignal lässt sich für den ersten Oszillator verwenden. Dort wird es direkt mit „Fold“, „Decimate“ und „Bitcrush” bearbeitet, um dann optional mit dem als Effekt verwendeten Oszillator 2 weiter gestaltet zu werden. Leider fehlt der Vocoder des MicroFreaks im großen Nachfolger.
Der analoge Filter der Hardware (LP/BP/HP) wurde Arturia-typisch originalgetreu digital nachempfunden und auch bei den Effekten (drei Slots à 10 Effekte) konnte auf die langjährige Erfahrung zurückgegriffen werden. Umfangreiche Modulationsmöglichkeiten und ein Arp/Sequencer runden den Signalweg ab, wobei speziell der Arp über ein spielerisches Interface zu kreativen und vielfältigen Ergebnissen führt. In der Advanced-Ansicht lassen sich weitere Details einstellen, wie der 12-stimmige Paraphonic Mode und Unison, die Einstellungen zur Tonart (Scale), die LFOs (mit LFO-Shaper) und der ADSR-Envelope.
Zwei Makro-Regler können den Klang elegant, dynamisch und komplex verändern und lassen sich wie die anderen Modulationen in einer umfangreichen Matrix verschalten und programmieren. Dadurch entstehen sehr lebendige Klänge, die z. B. auch über Aftertouch gezielt verändert werden können. Neun frei wählbare Parameter lassen sich neben vier festgelegten Zielen dafür in die Matrix routen. Die Limitierungen der Hardware im Bereich Polyfonie kann man im Rechner elegant umgehen und nutzt einfach mehrere Instanzen des Softsynths.
Die Software kommt mit gut 250 Presets und deckt damit eine große Klangpalette ab. Ich gehe davon aus, dass es in Zukunft weitere Banks geben wird, die Arturia netterweise bisher für die anderen Hardware-Synths kostenfrei veröffentlicht hat. Hoffentlich wird das so weitergeführt. Allerdings vermute ich, dass der MiniFreak V – ähnlich wie Pigments – auch künftig nicht Teil der V-Collection sein wird. Genaueres dazu und auch, ob weitere Arturia-Hardware virtuell nachgebaut werden wird, konnte ich vom französischen Hersteller noch nicht erfahren. Natürlich sind die Sounds in beide Richtungen zwischen dem Plug-in und der Hardware kompatibel und lassen sich mit der Software einfach synchronisieren. Der Hardware-MiniFreak kann als Controller für die Software verwendet werden (und diese gehört ja auch zum Lieferumfang des Synths) – das geht aber auch mit anderen MIDI-Controllern (auch per NKS).
Wie bei Arturias virtuellen Plug-ins üblich, findet man eine Reihe eingebauter Tutorials, die den Start mit dem Instrument erleichtern.
https://www.arturia.com/products/software-instruments/minifreak-v/overview
Rhodes – Rhodes V8
Wie oben schon erwähnt, hat auch Rhodes das aktuelle Modell MK8 in Code gegossen und bietet den Rhodes V8 nativ für den Apple Silicon an. Allerdings lässt sich momentan nur eine Demoversion für einen Kompositionswettbewerb laden. Später wird das Plug-in in zwei Versionen zu kaufen sein.
https://www.soundandrecording.de/allgemeines/virtuelles-rhodes-v8-vorgestellt/
Cherry Audio – gesamtes Portfolio (inkl. Sines und GX-80)
Das noch relativ junge Unternehmen Cherry Audio bringt in einer beachtlichen Geschwindigkeit diverse virtuelle Synthesizer auf den Markt, von denen einige auf eigenen Konzepten aufbauen, andere aber von realen Hardware-Vorbildern inspiriert wurden. Damit steht Cherry Audio in direkter Konkurrenz zu Arturia, GForce, Softube oder Xils.
Nun hat der Hersteller mit den letzten zwei Updates von „Stardust 201 Tape Echo“ und „Rackmode Signal Processors“ das komplette Portfolio nativ für den Apple Silicon im Angebot.
Viel Aufmerksamkeit und einige Preise haben kürzlich die beiden neuesten Klangerzeuger bekommen: Sines und GX-80. Bei Sines handelt es sich um eine eigene Entwicklung und beim GX-80 um den virtuellen Nachbau der beiden ikonischen Synths CS-80 und GX-1 in einem gemeinsamen Plug-in.
Die Klangerzeugung von Sines basiert ausschließlich auf der einfachsten und gleichzeitig wichtigsten Wellenform, dem Sinus. Erst mal wirkt das GUI etwas kompliziert, aber Cherry Audio hat alle Knöpfe ohne weitere Untermenüs auf eine Oberfläche gepackt. Die Einstellungen der vier Oszillatoren sind identisch und so ist auf den zweiten Blick alles doch sehr übersichtlich und praktisch. Der Klang entsteht aus dem Zusammenspiel der vier Oszillatoren, die alle im Stereobild verteilt werden können (auch moduliert). Jeder Sinus hat zwei weitere Sinus-Schwingungen, der eine Oktave tiefer und höher klingen und nach belieben einzeln zugemischt werden können.
Trotz der einfachen Grundlage aller Klänge aus einem Zusammenspiel von Sinus-Tönen lassen sich über die diversen Einstellungen (Feedback, Drive, Wavefold, Phase und Width) beinahe eine endlose Klangvielfalt generieren.
Dabei helfen die vier Envelopes, vier LFOs, ein Filter, ein ARP, eine Modmatrix und natürlich Delay, Mod-Effekte wie Chorus, Distortion und Hall sowie schließlich ein EQ. Das klingt sehr solide und man kann mit Sines viel über Wellenformen und Synthese lernen.
Üppige 700 Presets werden mitgeliefert und bieten einen Überblick, was alles mit Sines klanglich möglich ist – mit einem Schwerpunkt auf Pads. Besonders schön finde ich dabei häufig die eigentlich ganz simplen, minimalen Klänge, die nicht allzu tief in die Trickkiste greifen, dafür aber sehr flexibel einsetzbar sind – z. B. zum Layern.
Der GX-80 ist aus der Inspiration zweier Yamaha-Synths der 70er Jahre entstanden.
Der CS-80 und der GX-1 wurden hier in einem Plug-in vereint und bringen den epischen Sound von Vangelis und Co. in die eigene DAW. Die jeweiligen Schaltkreise und Filter beider Geräte sollen dafür sehr akkurat nachgebildet worden sein.
Arturia ist mit deren CS-80 Emulation im selben Fahrwasser unterwegs oder Memory Moon mit dem ME80. Auch gesampelt findet man z. B. bei IK Multimedia den Syntronik V-80 – man merkt, dass dieser Sound noch immer sehr beliebt ist. Im GX-80 findet man gleich zwei Layer dieser Synths, die gemeinsam oder nebeneinander gespielt werden können. Dies bekommt man bei Cherry Audio für rund 60$ – ein Hardware-Original des CS-80 allein kostet bei reverb.com gerade zwischen 45.000 bis 60.000 Euro. Zusätzlich bekommt man aber noch einige Klangeigenschaften des Vorgängers GX-1 dazu, die man im GUI an den orangenen Knöpfen erkennt. So entstehen Sounds, die vorher gar nicht möglich waren.
Zusätzlich zu dem authentischen Klang hat Cherry Audio auch weitere eigene Dinge hinzugefügt, um das Plug-in noch flexibler zu machen. So lässt sich z. B. mit dem „last-note-priority“-Modus auch auf einem einfachen Aftertouch-Keyboard ein polyfones Aftertouch simulieren.
Eine umfangreiche Effekt-Sektion rundet den Sound ab und beinhaltet sogar den Galactic Reverb, der auch einzeln bei Cherry Audio erhältlich ist. Auch der GX-80 wurde großzügig mit über 1000 Presets ab Werk ausgestattet, darunter viele ikonische Klänge, die man sofort wieder erkennt.
Die Produkte von Cherry Audio sind durchweg erfreulich preiswert und zudem gibt es regelmäßig Sales und Bundles. Und alles läuft nativ auf dem Apple Silicon, bei sowieso schon geringer CPU-Auslastung. Eine Standalone-Variante wird neben den gängigen Plug-in Formaten auf Wunsch installiert.
https://cherryaudio.com/
Polyverse Music – Supermodal
Die Soundtüftler von Polyverse Music sind bekannt für Ihre Tools, die gern im Bereich EDM Anwendung finden, aber auch darüber hinaus vielseitig einsetzbar sind.
Ganz neu und nach einer längeren öffentlichen Beta-Phase nun für alle Audioschaffenden erhältlich ist Supermodal – ein kreativer, modulierbarer Filter mit einigen Tricks.
Zum einen findet man im Signalweg einen relativ „normalen“ Filter, der als Low-, High- oder Bandpassfilter verwendet werden kann – mit einstellbarer Resonanz. Daneben gibt es noch einen Drive-Regler für mehr Sättigung – soweit erst mal nichts wirklich Besonderes.
Spannend wird es aber mit dem „Modal“-Filter, den man per Blend-Regler zum Signalweg mischen kann. Dieses Modul basiert auf 27 mitgelieferten „Modes“ – komplexe gemodelte Filter, die mit einer Vielzahl von präzisen Bandpass-Filtern den Resonanzraum von unterschiedlichen Objekten, Instrumenten oder Klängen nachbilden. Diese Filtermodelle lassen sich ineinander morphen und vielseitig modulieren. Dadurch entstehen Kreationen von subtil bis abgefahren. Die Effekte reichen vom einfachen Verfremden des Signals über Phaser und Delay-Effekte bis hin zur kompletten Unkenntlichkeit oder rhythmischen Sequenzen. Das schöne dabei ist, dass alles einfach zu bedienen ist und dadurch schnell tolle oder überraschende Ergebnisse erzielt werden können. Unter den Filter-Modellen befinden sich vokale Filter, Noise, Materialien wie Holz und Glas oder Instrumente wie Glocken oder Piano, die zur Verfremdung eingesetzt werden können.

Dabei belässt es Polyverse Music aber nicht. Dazu kommt ein umfangreicher Bereich, der in vier Sektionen den Sound des Plug-ins zu modulieren vermag. Ein Sequenzer bietet beispielsweise von einfachen LFO-Bewegungen bis zu komplexen Sequenzen viele Voreinstellungen, die weiter angepasst werden können. Daneben gibt es ein Random-Modul, das über einige Regler auch im Zaum gehalten werden kann. Der Envelope-Follower und das ADSR-Modul bieten weitere Optionen.
Auch in diesem Plug-in gibt es eine Vielzahl von obligatorischen Presets, die in Kategorien sortiert den Einstieg erleichtern. Supermodal ist ein tolles Sounddesign-Tool, das aber auch für minimalistische Eingriffe und unauffällige Modulationen verwendet werden kann. Weitere Tools aus gefällt mit der umfangreiche und schöne Reverb „Comet“ mit Morph-Möglichkeiten, aber es gibt auch noch den kreativen Klangveränderer „Manipulator“, das Gate-Plug-in „Gatekeeper“ sowie „Wish“ und die Freeware „Wider“, die sich – wie der Name vermuten lässt – um das Verbreitern der Stereobasis kümmert.
https://polyversemusic.com/products/supermodal/
Wave Alchemy – Glow
In den letzten Monaten war es etwas ruhiger um die britische Plug-in-Schmiede Wave Alchemy. Nun überrascht uns der Hersteller mit einem neuen Reverb, der sich dem Sound der 80er verschrieben hat.

Glow simuliert den Klang des legendären Hallgeräts AMS RMX-16, das der britische Hersteller Advanced Music Systems ursprünglich 1981 auf dem Markt gebracht hatte und auf vielen berühmten Aufnahmen zu hören ist. Ein bekannter Effekt ist z. B. der gated Reverb, der in dem Song „In the Air Tonight“ von Phil Collins verwendet wurde. Dieser Effekt wurde in dem Hallgerät als „Non Lin 2“ bezeichnet. Der Hall ist auch heute wieder als Hardware-Gerät erhältlich – im 500 Series-Format von der Nachfolgefirma „AMSNeve“ (Kostenpunkt etwa 1300€). Zuvor hat UAD bereits eine virtuelle Variante veröffentlicht, die für 350€ den Besitzer wechselt.
Noch günstiger (für rund 70€) bekommt man den bekannten Sound nun auch von Wave Alchemie mit Glow. Hier wird der originale Klang per “hybrider Convolution- und DSP-Engine“ nachempfunden. Natürlich findet man alle bekannten Presets wie den besagten „Non Lin 2“, das Plug-in bietet aber auch ganz neue Features. Der Mode „Modern“ liefert z. B. einen zeitgemäßeren Sound und ein verfeinertes Stereobild. Diese klare Ästhetik eignet sich so auch für aktuelle Produktionen. Ein eingebauter Ducker erspart aufwendiges Side-Chaining, um den Nachhall an lauteren Stellen zu reduzieren. Zudem gibt es eine Funktion, die die Transienten für ein weicheres Signal glättet, bevor es in den Hall geht (Smooth). Mit den Reglern für Pre-Delay (Delay), Hi- und Low-EQ (Air/Low) und dem Macro „Flow“ für subtile bis deutliche organische Bewegungstexturen im Hall stellt man alles nach den eigenen Wünschen weiter ein.
Insgesamt stehen 14 Algorithmen zur Verfügung mit vielen Presets für schnelles Arbeiten. Ein optionales Gate fügt auch den Presets den bekannten Effekt hinzu, die ihn ursprünglich gar nicht hatten. Neben Drums macht der Hall übrigens auch bei Vocals und fetten Synths eine gute Figur – ob nun nostalgisch oder modern.
Der zweite Reverb von Wave Alchemy mit dem Namen „Pulse“ ist übrigens auch nativ für den Apple Silicon zu haben und bietet einen ähnlichen Funktionsumfang, aber mit dem Klang der 80er PCM Reverbs.
https://www.wavealchemy.co.uk/product/glow/
weitere Updates
Native Instruments – Battery 4
Der Berliner Softwarehersteller hält Wort und direkt im neuen Jahr geht es weiter mit den nativen Updates. Die umfangreiche Drum-Machine Battery wurde in Version 4.3 an die Apple Silicon Prozessoren angepasst und erhält zusätzlichen Support für das aktuelle Mac-Betriebssystem macOS Ventura. Auch das bereits native Kontakt 7 wurde weiter verbessert und läuft nun auch offiziell unter Ventura.
https://www.native-instruments.com/de/products/komplete/drums/battery-4/
UVI – Workstation und Falcon
Nachdem AVID die Voraussetzungen für native AAX-Plug-ins geschaffen hat, updaten immer mehr Hersteller auch die entsprechenden Produkte. Mit von der Partie sind jetzt auch die kostenfreie UVI-Workstation und der hybride Synth Falcon von UVI.
https://www.uvi.net/de/instrumente/falcon.html
AAS – AAX
Auch der kanadische Hersteller AAS hat das gesamte AAX-Portfolio an den Apple Silicon angepasst und alle Produkte laufen mit dieser Schnittstelle nun nativ.
https://www.applied-acoustics.com/
Tritik – alle Plug-ins
Die französische Software-Firma Tritik hat mit Update 1.1.0 von „Echorus“ nun auch das letzte Plug-in für den Apple Silicon angepasst. Weitere Plug-ins des Herstellers sind „Moodal“, „Irid“ und „Flaw“.
https://www.tritik.com/
Update Januar 2023
Korg – Modwave native
Der Dezember hat zum Jahreswechsel ein kleines Feuerwerk an neuen Klangerzeugern geliefert. Den Anfang macht Korg mit dem Modwave native. Wie schon lange erwartet wurde, kam endlich auch der Dritte im Bunde: Nach Wavestate native und Opsix native wurde auch der Modwave native als exakter virtueller Plug-in-Nachbau veröffentlicht. Kurz zuvor hatte Korg noch die Collection 4 herausgebracht und es wurde vielfach erwartet, dass sich auch diese neuen Synths in die Sammlung einreihen würden. Das hätte laut Hersteller aber den Preis des Bundles zu sehr in die Höhe getrieben. Deswegen werden diese drei Plug-ins vorerst nur separat zu kaufen sein.
Modwave native klingt – wie auch schon seine Inkarnation in der realen Welt – großartig.

Der Wavetable-Synth hat wirklich komplexe Möglichkeiten der Klanggestaltung, die aber vor allem jetzt im Rechner sehr übersichtlich zu handhaben sind. Eine Play-Ansicht bietet alle Controller für die Performance und der Edit-View in mehrere Unteransichten alle Parameter der Klanggestaltung.
Grundsätzlich kann ein Sound aus zwei Layern bestehen, die unabhängig voneinander programmiert werden können. Jeder Layer wiederum kann zwei Oszillatoren bekommen. Hier kann zwischen Sample (bzw. klassischer Wellenform wie Saw, Sine, etc.) aus einer riesigen Library gewählt werden oder man verwendet eigene Samples. Ähnlich flexibel ist es, wenn man sich für Wavetables entscheidet: Jetzt kann man sogar zwei wählen, die dann ineinander „gemorpht“ werden können. Es stehen über 200 zur Auswahl, aber es können auch eigene Wavetables geladen werden.
Beide Haupt-Layer können auch mit vorgefertigten „Programms“ gefüttert werden – quasi eine weitere Preset-Ebene für diese Klangbestandteile. Natürlich hat jeder Layer neben einem Arp (mit Motion Sequencing 2.0) und einer großen Auswahl an Effekten (Korg schöpft aus dem Vollen) auch ein Arsenal an Filtern, wo dank Korgs langer Geschichte auch Klassiker wie die des MS-20 oder des Polysix mit dabei sind.
Das komplexe „Kaoss Physics“ XY-Pad bringt dann noch elegante Bewegung in den Sound (mit eigenem Preset-Browser) und verhält sich quasi wie ein Makro mit physikalischen Eigenschaften für verschiedene Veränderungen am Klang. Dieser wird dann in den „Main Effects“ mit Hall und EQ noch abgerundet. Wer tief ins Sounddesign einsteigen will, hat die Möglichkeit, praktisch alles untereinander modulieren zu lassen. Korg spricht von über 2000 Zielen für die Modulationen.
Das Starterpaket aus über 250 Presets mit den rund 2,5 GB an Samples bieten einen guten Überblick, was alles mit Modwave anzustellen ist. Eine Zufallsfunktion erweitert die Palette zusätzlich schnell um neue Kreationen.
Das Plug-in ist wie auch die anderen kompatibel mit der entsprechenden Hardware, deren Besitzer auch einen Nachlass auf die Software bekommen. Die einzige Limitierung gibt es bei der Verwendung von User-Samples, denn diese müssen natürlich auch auf der Hardware vorhanden sein und davon kann immer nur eine Bank mit User-Samples geladen sein. Es gibt dafür eine Software für den Rechner, die u. a. den nahtlosen Austausch sicherstellen soll.
Auch Wavestate native hat diesen Monat ein großes Update auf Version 1.1.1 mit vielen Verbesserungen bekommen.
Kostenlose Demoversionen zum Ausprobieren aller drei Plug-ins findet man auf der Website und natürlich sind alle nativ auf dem Apple Silicon benutzbar. Jeder der Synth kostet 199€.
https://www.korg.com/de/products/software/modwave_native/index.php
Dawesome – Kult
Weiter geht es mit dem neuen Klangerzeuger vom hamburger Entwickler Dawesome, der in kurzer Zeit in einer „One-Man-Show“ bereits die dritte Veröffentlichung nach Abyss und Novum (s. vorherige Vorstellungen in diesem Artikel) in die DAWs zaubert und das sehr zur Freude seiner wachsenden Fanbase. Kult erinnert in seiner klaren und gleichzeitig etwas verspielten Oberfläche an die beiden Vorgänger, ist aber dennoch ganz anders.
Als Erstes fällt auf, dass mit Kult unglaublich schöne, warme und analog anmutende Klänge möglich sind, aber eben noch vieles mehr …
Im Zentrum sind die beiden Oszillatoren, die aus über 30 Varianten bestückt werden können. Die Auswahl geht aber deutlich über Saw, Sinus und Rechteck hinaus. Die meisten entstammen der Forschung zur Chaostheorie: Die sogenannten „Seltsamen Attraktionen“ hören auf schöne Namen wie Malasoma, Siqua und Chen und diese entwickeln sich permanent organisch im „3D-Raum“ – so der Entwickler im übersichtlichen Manual. Auch nach etwas Recherche bei Wikipedia verstehe ich zwar nicht wirklich mehr … aber die Hauptsache ist ja, dass es am Ende toll klingen soll … und das tut es!
Die ausgewählten Oszillatoren kann man dann per Regler in Richtung Sägezahn oder Rechteck verbiegen, die Frequenz und die Phase verdrehen sowie den ungewöhnlichen Regler S-Shift verwenden, mit dem man laut Handbuch am besten einfach etwas experimentiert.
Mit FM und AM, unendlichen Modulationsmöglichkeiten (wie bei Dawesome üblich) sowie kreativen und sehr schönen Filtern (Formant, Analog und Kammfilter) geht es für die Oszillationen weiter ans Eingemachte. Bis zu fünffaches Unison fettet alles noch mehr an und verzerren geht natürlich auch – und zwar ordentlich! Schließlich findet man noch eine Reihe Dawesome-typischer Effekte, die auch hier gute Arbeit leisten!
Kult kann die sphärischen Klanglandschaften, für die die vorherigen Synths von Dawesome gern verwendet werden, auch liefern, aber es gibt hier noch mehr Instrumente, die sich auch für alle Arten von melodiösen Sachen verwenden lassen. Dabei sind fast vertraute Klänge von E-Pianos, Synth-Brass oder fetten Leads – aber eben aus der Chaostheorie entsprungen und das scheint sie irgendwie organisch und lebendig zu machen. Aber ich weiß nicht wirklich, was da genau passiert …
Kult kann bei einigen Patches etwas CPU-lastig sein, was sich aber mit entsprechenden Einstellungen beim Oversampling oder der OSC-Anzahl in den Griff bekommen lässt.

Über 300 Presets, teils von Peter V selbst aber auch von vielen anderen bekannten Klangtüftler zeigen, was alles möglich ist. Auch für Kult wird es sicherlich wie bei den Vorgänger-Veröffentlichnungen weitere Sound-Packs geben. Diese sind übrigens sehr zu empfehlen. Anspieltipp für Novum ist meiner Meinung nach das neueste Pack „Particle Motion“. Der Sounddesigner Yuli Yolo hat hierfür über 70 Presets gebastelt und zeigt vielfältig, was Novum kann.
Für Abyss empfehle ich die beiden Jovian Packs, die sich mit je 150 Presets dem Sci-Fi-Weltraum-Thema verschrieben haben – einmal mit großen Pads und Soundscapes und einmal eher in aggressiveren Klangwelten mit viel tieffrequenten Gerumpel. Es lohnt sich hier auf jeden Fall bei nächsten Sale mal vorbeizuschauen.
Kult und auch die beiden anderen Synths von Dawesome sind im Vertrieb bei Tracktion, die übrigens ihrerseits zu berichten wussten, dass auch der restliche komplette Katalog nun nativ auf dem Apple Silicon angekommen ist.
https://www.tracktion.com/products/kult
Klevgränd – Tomofon
Ein weiterer neuer Stern am Synth-Himmel ist Tomofon. Als Fan der bisherigen Produkte aus dem schwedischen Stockholm war ich sehr gespannt. Sie machen oft kleine und feine Tools, die spezialisiert auf eine Sache sind und diese eben bestens und unaufgeregt meistern.
Etwas komplexer und vielleicht auch komplizierter scheint es aber hier zu sein, zumindest vorerst: Tomofon basiert auf einem interessanten neuen Konzept und Klevgränd führt dafür gleich ein neues Format ein: das „Audio Model“. Die Grundlage für die Klangerzeugung sind Samples. Aus diesen werden von der Software einzelne Wellensegmente herausgeschnitten, zu Wavetables zusammengebaut und dann einem Bereich auf dem Keyboard zugeordnet. Die Engine von Tomofon morpht dann nahtlos zwischen diesen Zonen und Layern. Ein Set aus diesen zugeordneten Wavetables ist dann ein „Audio Model“. Die Schweden liefern ein umfangreiches Set an fertigen Modellen mit, der Synth baut aber im Alleingang aus eigenen (Multi-)Samples auch neue Modelle, die anschließend weiter angepasst und ggf. auch weitergegeben werden können.

Die so entstandenen Instrumente lassen den Ursprung im Sample zwar weiterhin erkennen, sind aber durch den Prozess zu etwas Neuem geworden.
In einer spektralen Übersicht werden die einzelnen Slices angeordnet und kleine gelbe Punkte zeigen an, welcher Teil des Wavetables gerade spielt wird. Beeinflusst wird dies z. B. per Velocity, Modwheel und Pitchbend. Die Grenzen zwischen den einzelnen Slices werden dafür nahtlos ineinander gemorpht. Der Klang erinnert manchmal etwas an ein Mellotron, z. B. bei den Streicher-Patches. Viele Sounds haben auch eine Art „digitale Lo-Fi-Qualtät“ und häufig meint man, synthetische Klänge zu hören, die an Stimmen erinnern – auch abseits der auf Vocal-Samples basierenden Patches.
Neben synth-typischen Funktionen wie Filtern, LFOs und ADSR gibt es noch einen Delay und Reverb als Master-Effekt.
Insgesamt sind die Klänge schon sehr ungewöhnlich, aber „gewöhnlich” haben wir ja auch schon alle zu Genüge im Arsenal.
Richtig spannend ist es, eigene Samples zu verwenden und es ist überraschend, dass beispielsweise ein banales Drumloop in Sekunden zu einem pulsierenden Pad werden kann.
Natürlich ist Tomofon nativ auf dem Apple Silicon und wandert für rund 130 $ in eure DAW.
https://klevgrand.com/products/tomofon
Sound Particles – Spacial Plug-ins und weitere Tools
Kurz vor Jahresende hat uns der portugiesische Plug-in Hersteller Sound Particles noch mit der Information überrascht, dass mit dem neuesten Update das komplette Portfolio an den Apple Silicon angepasst wurde.
Das neueste Plug-in ist Density, ein Tool, das mithilfe der Granular-Synthese aus einzelnen Klangquellen ganze Ensembles zaubern möchte. Das Ziel ist es, z. B. aus einer Solostimme einen Chor zu zaubern oder einzelne Streicher in ein Quartett zu verwandeln. Das klappt auch ganz gut – vor allem bei Synths kann man mehr Volumen in den Sound bringen.

Verschiedene Post-Production-Tools sind dafür im Angebot, wie z. B. die beiden Panner: Der Brightness Panner verschiebt das Signal anhand der Frequenz bzw. Tonhöhe im Raum. Dieses kann auch per MIDI getiggert werden. Der Energy Panner, der ähnlich funktioniert, verwendet aber die Signalintensität als Trigger fürs Panning.
Frequenz-Tools wie „Air” und „Air Music“ schaffen Tiefe (bzw. Abstand) über gezielte Frequenzbearbeitung und der komplexere „Doppler“, der eben diesen Effekt nachahmt, um z. B. klangliche Veränderung von sich bewegenden Objekten zu simulieren.
Die Ergebnisse der Plug-ins können in verschiedenen Formaten wie Binaural, Atmos, andere immersive Formate oder auch nur Stereo ausgeben werden. Spannend ist das Konzept von „Space Controller”, bei dem ein iPhone als Remote zum Pannen im Raum verwendet werden kann.
Als wunderbarer Startpunkt für die Plug-ins von Sound Particles bietet sich die Freeware „Air Music“ an, ein kleines Tool zur Tiefenstaffelung im Mix.
https://www.soundparticles.com/
Arturia – Pigments 4 (und MS-20)
Kurz vor Jahresende hat uns Arturia noch mit einem frischen Update auf Version 4 für den Flagschiff-Synth Pigments versorgt.
Am auffälligsten sind erst mal die Verbesserungen an der Bedienoberfläche, die den Workflow verbessern sollen – oder einfach nur gefallen wollen, wie die neue Option einer weißen statt schwarzen Oberfläche.
Klanglich wurde auch viel überarbeitet. Die erst zuvor hinzugekommene Harmonic Engine wurde erweitert, der MS-20 Filter (s. u.) wurde ergänzt und ein fett klingender “Super Unison“ hinzugefügt. Am ehesten hört man in einigen neuen Presets aber den schönen neuen Shimmer Reverb heraus.
Auch das Vierer-Update ist wieder für Nutzer kostenlos und liefert zudem 120 neue Presets, um die neuen Funktionen zu zelebrieren. Außerdem hat Arturia noch drei weitere kostenpflichtige Sound-Packs passend zur neuen Version herausgebracht, die auch als Wavelength-Bundle gemeinsam erhältlich sind und zusammen 450 Presets beinhalten.
Kurz vor Weihnachten erschien dann noch ein neues Filter-Plug-in, das aus dem MS-20 entstammt. Dieses war für kurze Zeit über die Feiertage sogar kostenfrei zu haben und wird sicherlich bald Bestandteil der nächsten FX-Collection 4 sein.
https://www.arturia.com/products/software-instruments/pigments/overview
weitere Updates:
Native Instruments – FM8
NI schreitet weiter voran und stellt mit dem bekannten FM-Synth FM8 ein weiteres Produkt in den Dienst des Apple Silicon. Es wurden auch schon weitere Updates für 2023 angekündigt wie z. B. Battery.
https://www.native-instruments.com/de/products/komplete/synths/fm8/
GPU Audio – Audioberechnungen mit der Grafikkarte Noch in den Kinderschuhen steck diese spannende Technology: Audiorechner haben häufig auch eine leistungsstarke Grafikkarte (GPU) verbaut, die aber genau so häufig noch Reserven übrig hat. Diese sollen sich nun auch für Audioberechnungen nutzen lassen.
Seit einiger Zeit gibt es einen Early Access zu Prototypen von Plug-ins, die ihre Berechnungen auf der GPU machen und damit die CPU entlasten. Das ging bisher aber noch nicht auf dem Mac. Dies hat sich nun geändert und das geht sogar nativ auf Apple Silicon Rechnern.
Es gibt trotzdem am Anfang noch einige Einschränkungen, aber es ist ja auch noch kein fertiges Produkt. Bisher wird nur AU als Schnittstelle unter Logic Pro (und Reaper) unterstützt und es gibt nur ein Plug-in: den FIR Convolver. Das ist ein Falltungs-Hall, dem einige IRs beiliegen.
Wer Lust hat, diese neue Technologie einmal auszuprobieren, kann sich für den kostenfreien Early Access anmelden. Sicherlich kommen bald die schon für Windows erhältlichen Effekte des „Modulation Processing Bundle“ auf den Mac.
https://www.gpu.audio/
McDSP – Audio Plug-ins
Mit der neuen Version 7.2 sind nun alle Plug-ins des kalifornischen Herstellers McDSP vollständig nativ auf dem Apple Silicon zu benutzen. Das gilt seit diesem Update auch für AAX. Das Portfolio scheint alle Bereiche der Audioproduktion abzudecken, ich hatte bisher aber noch keine Gelegenheit, das Angebot selbst auszuprobieren.
Die Plug-ins gibt es sowohl im Abo als auch als Dauerlizenz und die Updates sind kostenfrei.
https://mcdsp.com/
Waves – Clarity Vx (Pro)
Die in 2022 erschienenen Plug-ins Clarity Vx (und Pro) zur Noise-Reduktion von Vocals sind – neben anderen Verbesserungen – nun auch nativ mit dem Apple Silicon kompatibel. Diese Ankündigung hatte mich überrascht, da Waves bereits für V13 bekannt gegeben hatte, dass das gesamte Portfolio native Updates bekommen hatte. Einige Lücken waren wohl selbst in V14 doch noch nicht geschlossen….
https://www.waves.com/plugins/clarity-vx#clarity-vx-vocal-noise-reduction
AudioThing – Dials, Wires und weitere Audio-Plug-ins
Der irische Plug-in Hersteller aus Dublin ist in der letzten Zeit häufig durch seine vielseitigen und erfolgreichen Kooperationen mit dem deutschen Klangkünstler Haibach aufgefallen. Aber auch in den vergangenen 10 Jahren seit Gründung haben viele coole Tools das Portfolio bereichert. Es gibt sowohl Software-Instrumente als auch Sound-Effekte; alles mit einem Schwerpunkt auf analogem Equipment.
Schon länger im Programm und laut dem Entwickler ein sehr erfolgreiches Plug-in ist beispielsweise „Outer Space“ – ein virtueller Nachbau alter Tape-Echos. Drei Tonköpfe und ein Federhall nebst diversen justierbaren Parametern verwandeln einfache und sterile Sounds in etwas mit eigenem Charakter – und das von subtil bis psychedelisch.
In eine ähnliche und doch ganz andere Richtung geht es mit „Wires“ – der ersten von bisher fünf Kollaborationen mit Hainbach. Der experimentierfreudige Musiker aus Berlin scheint ein endloses Arsenal an kuriosem technischen Equipment zu haben, das ursprünglich nicht unbedingt zur Klangbearbeitung gedacht war.
Bei Wires haben sich die Entwickler eine alte sowjetische Bandmaschine aus den 70ern vorgenommen und im Rechner nachgebaut. Damit entstehen charmant kaputte Signale und macht so moderne Aufnahmen zu scheinbar historischen Quellen. Aber auch schön-schräge Tape Echos können entstehen. Die verzerrte Bandsättigung kann Drums auffrischen oder klare Synth-Sound komplett zersetzen. Spaß garantiert.

Die jüngste Zusammenarbeit hat Dials hervorgebracht. Den hier „nachgebauten“ experimentellen Channel-Strip hat es eigentlich so nie gegeben. Es wurden ein Hoch- und Tiefpass-Filter aus amerikanischen Laboren und ein 50er-Jahre RöhrenPreamp kombiniert, um alle Arten von Audiosignalen in etwas Neues zu verwandeln. Am Anfang weiß man oft nicht, wo die Reise hingeht, aber das ist ja vielleicht auch der Reiz.
Die Haibach-Plug-ins gehören nicht unbedingt zu den “Brot und Butter“-Tools, ergänzen eine Sammlung aber um ungewöhnliche Werkzeuge. Diese können – wenn sanft verwendet – das gewisse Etwas hinzufügen oder – wenn intensiv oder sogar mehrfach in Reihe eingesetzt – ungeahnte Klangerlebnisse und tolles Sounddesign erschaffen.

Im November ist dann noch die Things-Reihe um ein weiteres kreatives Plug-in erweitert worden: Bubbles ist ein kleines Tool, das mit 10 Bandpass-Filtern und zugehörigem Delay mit Feedback experimentelle Echos und Reverbs entstehen lässt.
Der Umstieg auf den Apple Silicon ist bei AudioThing bereits fast komplett abgeschlossen. Nur die beiden Tools „Phase Motion 2“ und „Space Strip“ stehen noch aus, wobei Letzteres kurz vor der Veröffentlichung steht und Phase Motion wohl durch ein ganz neues Produkt ersetzt wird.
Die Preisspanne liegt zwischen rund 19€ und 130€, Sales und Bundles helfen beim Sparen. Es gibt auch einige Freebies zu entdecken. Der Hersteller weist auch darauf hin, dass alle Plug-ins mit ihrem nächsten Update auch CLAP-Unterstützung bekommen werden – falls das nicht schon passiert ist.
Das nenne ich mal gute Produktpflege!
https://www.audiothing.net/effects/wires/
https://www.audiothing.net/effects/dials/
https://www.audiothing.net/effects/outer-space/
Moog – Moogerfooger Suite
Fast gleichzeitig mit dem BigSky-Pedal-Nachbau (s. Update vom 01.11.2022) hat auch Moog die eigene und beliebte Hardware für den Rechner nachgebaut. Diesmal handelt es sich aber nicht wie bei BigSky um Equipment, dass es noch zu kaufen gibt, sondern um eine Reihe von Pedalen, die mittlerweile nur noch zu sehr hohen Preisen auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen sind. Statt der bis zu vierstelligen Summen einzelner Module muss man nun für den vom Hersteller selbst nachgebildeten Klang rund 250 $ (Intropreis: rund 150 $) ausgeben und erhält gleich sieben (+ Bonus s. u.) der „Moogerfoogers” im Paket. Das ist nicht nur ein viel besserer Preis – man kann dazu auch so viele Instanzen einsetzen, wie es die Rechenleistung hergibt. Das Set gibt es bisher nur als Komplettpaket – einzeln sind sie nicht zu haben.

Das GUI ist der originalen Hardware nachempfunden. Nur Kleinigkeiten wurden angepasst und teilweise wurden sie in der Funktion erweitert. Bisher sind die Plugins nicht skalierbar, was eine Bedienung an hochaufgelösten Monitoren erschwert. Die Plug-ins sind ähnlich wie die Originale durchnummeriert von MF-101S bis MF-108S und liefern Low-Pass, Ringmodulator, 12-Stage Phaser, Analog Delay, MuRF (Multi-Resonanz-Filter), Freqbox (eine Art VCO) und ClusterFlux (Chorus and Flanger).
Neben dem tollen und authentischen Klang ist die Interaktivität der Plug-ins untereinander ein weiteres Highlight. Wie bei den analogen Geräten lassen sich die einzelnen Instanzen der Plug-ins untereinander virtuell verdrahten. Auf diesem Wege kann ein virtuelles Effekt-Pedal andere modulieren. Die einzelnen Plug-ins finden sich automatisch. So sind alle möglichen Verbindungen direkt im CV-Panel aufrufbar. Das funktioniert auch, wenn man mehrere gleiche Modelle kombinieren will. Automatisierbar ist das Ganze natürlich auch. Man kann sich quasi einen eigenen modularen Moog zusammenbauen oder mit den schon erhältlichen virtuellen Synths (Model D, Model 15 und Animoog) kombinieren, die alle im Mac App Store als Standalone erhältlich sind. Mit einem kostenfreien Wrapper laufen diese dann auch als VST oder AU nativ in der DAW.

Kurz vor Monatsende hat Moog noch eine Überraschung im Gepäck für alle Early Adopter der Plug-in Suite. Vorerst wird der ganz neue MF-109S Saturator allen Käufern kostenfrei beigelegt. Für die Aktion hat Moog bisher kein Enddatum bekannt gegeben und gilt vorerst für alle Käufer der Moogerfoogers.
https://www.moogmusic.com/products/moogerfooger-effects-plug-ins
https://apps.apple.com/us/developer/moog-music-inc/id396776421
https://www.soundandrecording.de/allgemeines/moog-laesst-die-moogerfoogerserie-als-effects-plugins-wiederauferstehen/
Cradle App – The Spirit (The God Particle und Prince)”
Der amerikanische Hersteller Cradle App hat bisher nur drei Plug-ins im Angebot, aber alle sind nativ mit dem Apple Silicon kompatibel und haben große Namen im Gepäck.
Am bekanntesten ist sicherlich das Plug-in „The God Particle“, das einen Signature-Signalweg des Mixbusses von Joycen Joshua nachbildet. Der amerikanische Producer hat in seiner erfolgreichen Schaffenszeit beinahe jeden großen Künstler unter seinen Reglern gehabt und 15 Grammys abgesahnt. Ein wenig seines Glamours bekommt man mit dem bescheiden benannten „Gottesteilchen“-Plug-in in die eigene DAW. Ohne viel Zutun soll dann die Magie passieren …
Der nächste große Name ist Frank Dukes. Der kanadische Produzent und Songwriter arbeitete z. B. mit The Weeknd, Drake und Taylor Swift zusammen und lieferte uns mit „The Prince“ eine Go-to-Library seiner Lieblingssounds in einem Paket. Die über 250 Presets entstehen aus rund 600 MB Sample-Material. Zwei Sounds werden in der Engine gelayert und können weiter angepasst werden. Mit einer Auswahl an Effekten wird das Resultat noch verfeinern. Die Auswahl reicht von Pads über Keys bis Orgeln und Lead-Sounds.

Zu guter Letzt ist das neue Plug-in „The Spirit“ hinzugekommen und orientiert sich an einem weiteren Signalpfad. Diesmal stand der „Signature Vocal Sound“ von Louis Bell Pate. Stimmen wie die von Justin Bieber, Miley Cyrus oder Lana Del Rey wurden von ihm veredelt. Das soll jetzt auch in der eigene DAW gelingen, denn alle relevanten Elemente wie EQ, Kompressor, Doubler und Hall wurden in dieses Plugin gepackt, zusammen mit einem Vocal-Rider, der das Ausgangsmaterial schon einmal „vorpegelt“. Viel einstellen kann man nicht, aber das ist ja auch so gedacht.
Die Plug-ins wechseln für 120 $, bzw. 170 $ den Besitzer – die großen Namen sind also mit eingepreist! Es lohnt sich auf einen Sale zu warten.
https://cradle.app/
Acon Digital – Acoustica Professional
Die Produkte von dem norwegischen Hersteller Acon Digital sind vor allem bei der Restaurierung von Audio und dem Mastering zu finden. Einigen Effekt-Plug-ins wie Hall und Delay runden das Portfolio ab. Die Software wird regelmäßig verbessert und so ist auch seit einiger Zeit alles nativ auf dem Apple Silicon zu verwenden.
Auch die Unterstützung der ARA2-Schnittstelle wurde bereit implementiert und so lassen sich mit den Werkzeugen ohne lästiges hin- und herkopierten Audio direkt in der DAW (wie Cubase 12 und Logic X) bearbeiten. Auch wenn einige Plug-in einzeln erhältlich sind, scheinen mir die Bundles wie „Acoustica“ der beste Deal zu sein.
Mein direkter Vergleich mit dem Marktführer RX von iZotope steht noch aus, aber mit den erhältlichen Demoversionen kann sich jeder selbst einen Höreindruck verschaffen.
https://acondigital.de/
Soundpaint – Soundpaint 2.0
Vor rund einem Jahr kam die erste Version von Soundpaint auf den Markt. Wir haben die neue Sample-Engine von den Machern, die auch hinter 8Dio stehen, bereits an dieser Stelle vorgestellt (s. Januar 2022).
Seit dem ist einiges passiert: Der Hersteller hat rund 100 vielfältige SampleLibraries für diese neue Plattform veröffentlicht und einige Features nachgerüstet. Dazu zählt auch die Möglichkeit, eigene Samples zu importieren. Von Anfang an war die Unterstützung von Legato ein großer User-Wunsch. Mit der Version 2.0 erfüllt Soundpaint diesen und nennt die Funktion H.A.L. (Hyper Acoustic Legato). Die Engine generiert laut Hersteller passend zu den 127 dynamischen Layern entsprechende, flüssig „gemorphte“ Übergänge, die auch polyfon gespielt werden können. Die Funktion ist detailliert anpassbar und man hat die Wahl zwischen verschiedenen Legato-Modi.
Dieses neue Feature steht bislang aber nur speziellen „Legato-Libraries“ zur Verfügung, von denen zusammen mit der neuen Version auch drei erschienen sind: Tenor Sax, Soprano Sax und Alto Flute. Die Samples stammen von früheren 8DioProdukten, für die spezielle Crossgrades angeboten werden. Für Nutzer der Vorversionen empfiehlt der Hersteller den Umstieg, da vieles im Detail verbessert wurde.

In den nächsten Wochen sollen weitere Legato-Produkte veröffentlicht werden, begleitet von Updates mit Legato-Support für bereits erschienene Soundpaint-Libraries. Der Hersteller stellt außerdem in Aussicht, dass es im kommenden Jahr ein weiteres Update der Engine geben wird. Dieses soll dann für die restlichen Libraries ein vergleichbares Legato-Feature bringen.
Neben weiteren Verbesserungen, wie die neue (und überfällige) Keyboard-Ansicht, den optimierten Sample-Import und den nativen AAX-Plug-in-Support für Pro Tools gibt es weiteres Highlight: die dynamischen Sustains. Die neue SoundEngine errechnet passend zu den 127 Dynamik-Layern den zugehörigen Ausklang des Sounds in Echtzeit – und das auch, wenn man bei gehaltenen Tönen die Dynamik per Mod-Wheel verändert. Sehr schön für lange Klänge orchestraler Instrumente oder bei einem Chor.
https://soundpaint.com/
https://www.soundandrecording.de/allgemein/der-perfekte-einstieg-in-die-weltder-hochwertigen-sample-libraries/
Sample Logic – Animation Station
Sample Logic aus North Carolina ist – wie der Name vermuten lässt – eigentlich eine Anlaufstelle für Sample-basierte Instrumente. Viele von den Klangerzeugern benötigen Kontakt als Basis und sind damit automatisch nativ auf dem Apple Silicon.
Wer genau hinsieht, findet aber auch ein natives Plug-in im Portfolio, das sich gut dazu eignet, Klangerzeugern weiteres Leben einzuhauchen. Der Hersteller verspricht mit dem Plug-in über ein intelligentes Design das Komponieren zu vereinfachen. Das sind hochgesteckt Ziele.
Das Plug-in wird als Instrument in die DAW eingebunden. Alle weiteren Schritte sind im beigelegten Handbuch für viele DAWs erklärt. In Cubase beispielsweise wird der Arpeggiator „Animation Station” als MIDI-Einfang für das zu steuernden Instruments im Inspektor eingestellt und dann die MIDI-Noten in der Spur des Arps programmiert.

Startpunkt für eigene Arpgeggios sind die über 300 mitgelieferten Presets, die dann den eigenen Wünschen angepasst werden können. Leider haben die Presets keine individuellen Namen, sondern sind nur durchnummeriert. Ein „intelligenter“ Random-Mode kann für neue Kreationen verwendet werden.
Sequenzen können bis zu 64 Steps beinhalten, 3 Oktaven umfassen und können mit der DAW gekoppelt werden. Kreativ wird es durch die Einstellungen, die man für jeden einzelnen Step individuell machen kann. Hier können Notenlänge, Rate, Velocity, Arp-Typ und Stutter angepasst werden. Dabei können einzelne oder alle zur Bearbeitung verlinkt werden. Eine Plug-in interne Undo/Redo Funktion erleichtert das Herumspielen mit den Werten.
Entweder triggert das Plug-in – wie beschrieben – die Klangerzeuger direkt oder man zieht sich die MIDI-Daten per Drag-and-drop in die DAW. Das Plug-in lässt sich nach kurzer Einarbeitung gut bedienen und macht beim Erstellen lebendiger Tonfolgen einen guten Job. Allerdings ist der Preis mit rund 150 $ für meinen Eindruck etwas zu hoch. Viele Instrumente bringen mittlerweile ihren eigenen Arp mit, der möglicherweise schon einen ausreichenden Funktionsumfang hat.
https://www.samplelogic.com/products/animation-station/
Dear Reality – Exoverb
Die deutsche Software-Schmiede Dear Reality gehört zum renommierten AudioEquipment-Hersteller Sennheiser und ist bekannt für seine Produkte im Bereich des immersiven Sounds. Die Plug-ins, zu denen u. a. dearVR PRO und dearVR MIX gehören, sind nativ auf dem Apple Silicon zu haben (s. auch Update August) und das gilt genauso für den Neuzugang Exoverb.
Dieser Stereo-Hall nutzt die jahrelange Expertise für 3D-Audio und dabei herausgekommen ist ein Plug-in, das über einfache Regler den Klang im Raum staffelt. Das Ergebnis ist ein Mix, der auch ohne binaurale Signale oder andere immersive Formate den Eindruck von Räumlichkeit vermittelt.
Zur Verfügung stehen dafür eine Reihe von synthetisierten Impulsantworten. Sie sind aufgeteilt auf die Kategorien „Ambience“, „Hall”, „Plate” und natürlich „Room“. Insgesamt werden 50 gestaltete Räume bereitgestellt werden. Die Bedienung ist übersichtlich: Über ein automatisierbares Dreieck wird die Tiefenstaffelung eingestellt. Im Detail werden dabei die Werte für frühe und späte Reflexionen angepasst sowie der Anteil des Halls im Mix.

Als weitere Einstellungen findet man Stereoweite, Pre-Delay und Nachhallzeit. Drei 3-Band EQs – separat für die Summe und die beiden Reflexionen – geben den letzten Schliff.
Der Klang ist wie erwartet sehr gut und durch das Konzept auch eine tolle Erweiterung größerer Plug-in Sammlungen. Die verschiedenen Räume sind sehr vielfältig und ich kann mir gut eine Verwendung in der szenischen Post-Produktion vorstellen.
Ein Hinweis, den mir beim Ausprobieren gelernt habe: Cubase und Nuendo bieten anscheinend ungewöhnliche Werte beim Audiobuffer. Exoverb aber verlangt (zumindest in der getesteten Version 1.0.0) spezielle Werte (64, 128, 256, 512 und 1024), sonst zerrt es. Dies kann man mit der Demoversion vorher ausprobieren.
https://www.dear-reality.com/products/exoverb
KORG – KORG Collection 4 (neu mit microKORG, Electribe-R und Kaoss Pad)
Korg hat die schon bereits seit Längerem nativ laufende Collection auf Version vier angehoben und bei dieser Gelegenheit drei neue Plug-ins hinzugefügt: Den Anfang macht der Drumsynth-Nachbau Electribe-R, den es schon länger in virtueller Form für iOS (iElectribe für iPhone und iPad) gibt. Seitdem fast alle Geräte von Apple ähnliche Prozessoren verwenden, war es für die Programmierer sicher nicht schwer, diesen Synth auch auf den Apple Silicon zu bringen. Diese neue Version wurde aber zusätzlich funktionell um die Möglichkeiten des -R und -R MkII-Modelle erweitert, die vorherigen Presets sind aber kompatibel (und enthalten). Die Drumsounds sind eine wunderbare Ergänzung zu den bisherigen Instrumenten. Auch der Effekt-Prozessor / Sampler „Kaoss Pad“ erweitert die Sammlung um neue Möglichkeiten: 25 Algorithmen zum weiteren Verformen der vielen Bundle-Instrumente sind in dem neuen Plug-in enthalten. Fünf Module können in Reihe geschaltet werden und das bekannte XY-Pad der Hardware findet man auch wieder.
Das Highlight ist für mich aber der microKorg. Der bereits seit etwa 20 Jahren als Hardware erfolgreiche Mini-Synthesizer ist noch immer für rund 400 € zu haben, aber nun bekommt man für denselben Preis das komplette Bundle virtuell.
Der digitale Klangerzeuger wurde 1:1 für den Rechner nachgebaut, sodass laut Korg ein problemloser Austausch der Patches zwischen Hard- und Software möglich sein soll.
Auch der Vocoder wurde nachgebaut, der mit einem Audioeingang besaftet werden kann. Für Nostalgiker hat der japanische Hersteller sogar die Skins limitierter Modell-Editionen beigepackt.
Die gesamte Collection 4 kostet regulär knapp 400 $, einzeln verlangt Korg 149 $ für die neuen Instrumente. Leider sind die in der Zwischenzeit erschienen virtuellen Varianten des Wavestate und des Opsix nicht Teil der Collection 4, aber vielleicht ist da auch ein eigenes Bundle geplant, sollte irgendwann der Modwave native erscheinen. Aber das sind nur Spekulationen.
https://www.korg.com/us/products/software/korg_collection/
Modartt – Pianoteq 8
Wie schon länger erwartet war, hat der französische Spezialist für gemodelte Instrumente ein Update seiner beliebten Suite Pianoteq veröffentlich. Schon die Vorversion war nativ auf dem Apple Silicon unterwegs (für mehr Details siehe auch Oktober 2021 in diesem Artikel). Auch vorher hatte sich Modartt nicht nur auf Klaviere beschränkt. Neben Rhodes, Steeldrums und Vibrafonen ist nun ganz neu auch ein Model einer klassischen Gitarre mit an Bord. Zudem sind auch fast alle bisher erhältlichen Instrumenten-Modelle für Pianoteq 8 individuell im Klang verbessert worden.
Ein fast verstecktes, aber großartiges neues Feature ist die Möglichkeit, den Resonanzraum der jeweiligen Modelle auch von externen Signalen anregen zu lassen (wie z. B. gesampelte Pianos oder Synths). Es ist ein bisschen so, als würde man einen Lautsprecher in den virtuellen Flügel stellen und ein anderes Instrument würde darüber den Flügel zum Schwingen bringen. Hier kann man aber die entstehenden Resonanzen auch separat abgreifen. Das erlaubt wirklich tolle, teilweise subtile Effekte. Großartig.

Neben den üblichen Fehlerbehebungen wurde zusätzlich das etwas angestaubte GUI leicht aufgefrischt.
Das kostenpflichtige Update ist bereits für günstige 29€ zu haben, die neue Gitarre gehört zum Lieferumfang. Auch mit allen Modellen installiert belegt die Software nur sparsame 55 MB auf der SSD.
Für iPad-Musiker wurde zudem eine iOS-Version von Pianoteq 8 angekündigt. Das wird vor allem Nutzer von E-Pianos freuen, denn so lässt sich elegant per Software die Klangpalette mithilfe eines iOS-Geräts aufwerten.
https://www.modartt.com/pianoteq#pane_overview
Weitere Updates
Xfer Records – Serum (VST3)
Steve Duda, der Mastermind hinter dem berühmten Synth Serum von Xfer Records hat das Plug-in nun mit VST3-Support veröffentlicht. Apple Silicon wird schon länger nativ unterstützt, kann aber nun auch unter Cubase 12 voll zum nativen Einsatz kommen.
https://xferrecords.com/products/serum
Denise Audio – alle Plug-ins
Im letzten Newsletter hat Denise Audio angekündigt, das alle Plug-ins nun ein natives Update erhalten haben. Darunter sind bekannte Produkte wie Perfect Plate XL, Poltergate und Bite Harder.
https://www.denise.io/plugins
Valhalla DSP – Supermassive
Der renommierte Plug-in-Hersteller war schon sehr früh in dieser Artikel-Reihe vertreten, da er die Updates mit nativem Apple Silicon Support sehr schnell am Start hatte.
Neben der bekannt herausragenden Qualität der Effekte ist auch die Preispolitik besonders. Alles kostet 50 $ – immer und ohne Sale. Zudem gibt es einige tolle Freeware-Plug-ins: Allen voran Supermassive, das bisher eher für sehr experimentelle Reverbs und Delays bekannt war. Mit der Version 2.5 wurden die Optionen um zwei neue, etwas „normalere“ Algorithmen erweitert: „Scorpio“ und „Libera” sollen sich für „alles“ eigenen – so die Zielsetzung bei der Entwicklung.
Die 16 vorherigen Modes sind mit all ihrer Vielfalt und Größe natürlich weiterhin mit an Bord. Supermassive ist einmal mehr eine unbedingte Download-Empfehlung!
https://valhalladsp.com/2022/11/21/valhallasupermassive-2-5-0-update-two-newmodes-scorpio-and-libra/
U-he – Zebra Legacy
In Vorbereitung auf den im nächsten Jahr anstehenden Release des neuen Instruments Zebra 3 hat U-he das Portfolio etwas verschlankt und ein tolles Set aus allen bisher erscheinen Zebra 2 Produkten geschnürt. Mit dabei ist auch Dark Zebra (wurde zusammen mit Hans Zimmer entwickelt) und alle offiziellen SoundPacks. Das ganze Paket wird für attraktive 99€ angeboten und obwohl der Synth schon einige Jahre auf dem Markt ist, erscheinen noch immer regelmäßig frische SoundPack von Drittanbietern. So lässt es sich gut auf die neue Version 3 warten – natürlich Apple Silicon nativ.
https://u-he.com/products/zebra2/
Native Instruments – Massiv X
Ein weiterer Puzzle-Stein auf dem Weg zum komplett nativen Portfolio des Berliner Herstellers wurde diesen Monat mit Massive X veröffentlicht. Natürlich zusammen mit weiteren Bug-Fixes.
https://www.native-instruments.com/de/products/komplete/synths/massive-x/
Sonosaurus – PaulXStretch
Zugegeben ist es ein sehr spezielles Tool, aber dennoch eine Empfehlung für alle
Klang-Experimentalisten. Lässt man sich nicht von der etwas
gewöhnungsbedürftigen Bedienoberfläche abschrecken, können mit dem Tool
großartige Sounds mittels des PaulStretch Algorithmus erstellt werden. Dieser ist
bereits einige Zeit auf dem Markt, aber erst die neuste Reincarnation 1.6.0 ist er
nativ auf den neuen Apple-Prozessoren (inkl. CLAP). Samples werden auf Wunsch
nahezu endlos in die Länge gezogen und man erhält sphärische Texturen, die
wiederum in anderen Engines weiterverarbeitet werden können. Das Beste:
PaulXStretch ist kostenlos zu haben – übrigens auch für iOS.
https://sonosaurus.com/paulxstretch/index.html#download
https://apps.apple.com/de/app/paulxstretch/id1619014008
Update Oktober 2022 (01.11.2022)
Ganz ohne Oktober-Keynote hat Apple das neue Betriebssystem macOS Ventura auf den Weg gebracht. Auch wenn es reizvoll ist, alle neuen Funktionen gleich nutzen zu wollen, ist auf produktiven Rechnern Vorsicht geboten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man gut ein halbes Jahr verstreichen lassen sollte, bis alle möglichen Fehler und Probleme im Audiobereich gefunden und gelöst wurden.
Leider wurden noch keine neuen Macs vorgestellt, dafür haben die iPads ein Update bekommen. Ich hatte ja schon auf den Mac Pro gehofft, aber das wird laut Gerüchten noch bis nächstes Jahr warten müssen …. Dafür gibt es wieder neue Software und viele Updates, die auf den Apple Silicons glänzen können.
Sugar Bytes – Graindad
Im Bereich des kreativen Sounddesigns sind granulare Effekte sehr beliebt. Da gibt es z. B. das vor einiger Zeit erschienene Fragments von Arturia oder den Klassiker Portal von Output. Jedes dieser Plug-in hat seine Spezialitäten und so bietet auch das neu von Sugar Bytes auf den Markt gebrachte Plug-in Graindad seine Besonderheiten.
Sugar Bytes ist in der Vergangenheit schon mit tollen und kreativen GUIs aufgefallen, die die Bedienung auf einzigartige Weise visualisieren. Bei Graindad wird „Grain”, also die Soundschnipsel wörtlich als „Korn“ oder „Getreide“ übersetzt und dazu passend das Bild Mähdrescher verwendet: Der Harvester. Dies ist eine modulare Matrix, die rasante und abgefahrene Paramenterveränderungen relativ einfach erstellen lässt. Diese Art der Bedienung wurde zuerst in dem FM-Synth Aparillo vom selben Hersteller vorgestellt und ist superflexibel und sehr kreativ.
Auf diese Weise werden maximal 64 Grains mit bis zu 12 Modulen und ihren Parametern bearbeitet und man „erntet“ so Effekte von subtil bis experimentell chaotisch. Ein zentrales Werkzeug in Graindad ist die Multiband-Transientenerkennung mit einer transientenbasierten Clock-Erzeugung – spannend auch für den Live-Einsatz. Natürlich ist die Steuerung auch per MIDI, Sequenzer und DAW-Automation möglich. Ein weiteres und besonderes Feature ist der „Single Livebuffer“, womit man das Plug-in ohne Verzögerungen nutzen und in Echtzeit Effekte erzeugen kann. Es wird quasi gleichzeitig gebuffert und abgespielt.

Der Hersteller aus Berlin geht in seiner Beschreibung von Graindad sogar so weit, dass er von einem granularen Synth spricht, wenn man alle Möglichkeiten ausreizt und er übertreibt damit auch nicht. Wer sich richtig einarbeitet, kann Erstaunliches aus dem Plug-in herausholen. Zur Klanggestaltung sind dem Signalfluss zusätzlich Filter, Delays und Reverbs beigefügt. Will man die eigenen eingetretenen Pfade verlassen, helfen einem die Random-Optionen, die man überall findet und bieten einen frischen Startpunkt für weiteres Experimentieren. Sugar Bytes liefert uns aber auch die Möglichkeit, Graindad mithilfe der vielfältigen Presets zu erkunden.
Der Spaß ist für 99€ zu haben und ist auch Teil des umfangreichen Sugar Bytes Bundles.
https://sugar-bytes.de/graindad
Strymon – BigSky
Ich bin eigentlich kein Effekt-Pedal-User, aber selbst ich kannte den USAmerikanischen Hersteller Strymon, da sein BigSky Reverb-Pedal in aller Munde ist. Das rund 500€ teure hellblaue Gerät scheint also momentan sehr beliebt zu sein.
Das war wohl für die Firma Grund genug, auch ins Software-Business einzusteigen und aus dem Hall-Pedal ein Plug-in zu erstellen. Der Preis ist mit 199 $ erst mal kein Schnäppchen und leider gibt es zum Launch auch keinen Sonderpreis für Early Birds. Selbst für Besitzer der Hardware gibt es keinen Rabatt. Laut Hersteller ist da auch zukünftig nichts geplant.
Was bekommt man für 199 $? Man erwartet natürlich einen perfekten Nachbau der Hardware, vielleicht ergänzt durch einige Feature, die in der Hardware nicht möglich sind. Ich vermute mal, dass der Klang wirklich 1:1 nachgebaut wurde (in Ermangelung eines Pedals kann ich das leider nicht überprüfen). Das Plug-in für sich genommen klingt aber hervorragend lebendig und muss sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Es gibt allerdings auch sehr gute, preiswerte Alternativen, wie die Plug-ins von Valhalla DSP.

Das BigSky-Plug-in kommt mit denselben 12 sehr unterschiedlichen und vielfältigen Algorithmen wie das Pedal. Neben gängigeren Reverbs wie Room und Plate gibt es auch speziellere Varianten wie die sehr schönen Modi „Chorale“, „Bloom“ und „Magneto“. Auch an mein Faible für Shimmer-Reverbs wurde gedacht. Alle Algorithmen bieten einen angepasstes GUI mit entsprechenden Einstellmöglichkeiten und macht eine Bedienung im Plug-in einfacher als bei der Hardware. Ein Freeze-Mode fehlt natürlich auch nicht. Ein tolles Detail: Das Plug-in merkt sich für jeden Algorithmus alle Einstellungen separat. Dadurch ist ein Umschalten zwischen verschieden angepassten Reverbs möglich und sogar automatisierbar. Leider fehlt aber noch ein Tempo-Sync mit der DAW. Ein Preset-Austausch zwischen Hard- und Software wäre vielleicht auch noch eine Idee für ein Update (ich habe dies hoffentlich nicht übersehen). Das Plug-in ist preiswerter als das Pedal, aber günstig ist es mit rund 200€ nicht. Da ich hauptsächlich „in the Box“ arbeite, freue ich mich über die Möglichkeit, jetzt auch den großartigen Klang des Pedals verwenden zu können – und das so oft ich es in einem Projekt möchte – und natürlich nativ auf dem Apple Silicon!
https://www.strymon.net/product/bigsky-plugin/
Ardour – Ardour 7
Die Open-Source-DAW Ardour hat mit dem großen Update auf Version 7 auch eine native Apple-Silicon-Unterstützung spendiert bekommen. Außerdem sind natürlich auch neue Funktionen hinzugekommen, wie der Clip Launcher, der einen Modus bereitstellt, den man aus DAWs wie Bitwig Studio und Live bereits kennt. Hinzu kommen viele kleine Verbesserungen und Fehlerbehebungen.
Für findige User, die ein gewisses Maß an Programmierkenntnissen haben, ist die DAW kostenfrei. Dafür muss man das Programm aber selbst kompilieren. Für den Download eines fertigen Installers kann man wählen, ob man die weitere Entwicklung per Abo oder einer Einmalzahlung von mindesten 45$ unterstützen möchte.
Wer das umfangreiche Programm aber erst mal ausprobieren möchte, findet auch eine Demo-Version.
https://ardour.org/
Native Instruments – Komplete Kontrol 2.8.0
Endlich versteht sich auch Komplete Kontrol auf VST3 Plug-ins und erweitert damit seine Möglichkeiten. Immer mehr Entwickler verzichten auf veraltete VST2-Varianten ihrer Software und nun kann man diese auch in Komplete Kontrol verwenden.
Projekte, die mit VST2-Versionen eines Plug-ins innerhalb von Komplete Kontrol begonnen wurden, sollen im Idealfall nahtlos mit deren VST3-Pentants weiter verwendet werden können.
Auch die User-Community, die schon seit Jahren NKS-Kits für nicht direkt unterstütze Libraries erstellt, ist bereits dabei, die erforderlichen Anpassungen zu machen und neue Kits für VST3 zu erstellen. Ach ja – nativer Apple Silicon Support ist in der Version 2.8.0 auch mit an Bord.
https://www.native-instruments.com/de/products/komplete/bundles/kompletekontrol/
UVI – Falcon 2.8
Schon länger nativ auf dem Apple Silicon ist der wirklich umfangreiche Hybrid-Synth Falcon, den wir bereits vor rund einem Jahr genauer an dieser Stelle vorgestellt haben. Mit Version 2.8 sind nun noch mehr Möglichkeiten der Klanggestaltung hinzugekommen. Der schönste Neuzugang ist bestimmt der ganz neue Oszillator „Texture“, der zum Kreieren von sich entwickelnden Klängen gedacht ist. Passend dazu liefert UVI auch 100 neue Presets mit, die sich diesem Thema widmen: „Organic Textures“. Daneben gibt es den Ostinat Arp, Waterfall und das Strum Wheel als Erweiterung der Skript-Palette, begleitet von einigen neuen Delay und dem Granulizer.
Das Update ist für Nutzer kostenfrei.
https://www.uvi.net/de/instrumente/falcon.html
iZotope – Freeware: Imager 2 / Vinyl / Vocal Doubler
Nach den großen Updates der letzten Wochen hat iZotope nun auch die Freeeware Plug-ins auf den neuesten Stand gebracht. Der in Ozone 10 enthaltene Imager ist in seiner Freeware-Variante in Version 2.1 nun auch nativ auf dem Apple Silicon verwendbar.

Ebenso verhält es sich mit der Version 1.11 von Vinyl, mit dem schon seit den Anfängen von iZotope kostenfrei das Signal vielfältig durch „Störungen“ und Nebengeräuschen veredelt werden kann. Das Plug-in bietet sogar NKS-Support. Zu guter Letzt hat auch das Freeware-Tools Vocal Doubler in der Version 1.2 sein Apple Silicon Update bekommen.

Leider hat iZotope nun – wie befürchtet – diverse beliebte Tools offiziell in Rente geschickt. Darunter sind Trash 2, Iris 2 und auch viele Exponential Audio Reverbs. Das ist sehr schade!
https://www.izotope.com/en/products/free-audio-plug-ins.html
Noiseash – Audio Plug-ins (z. B. Frozenverb und Vocal Finalizer)
Der türkische Hersteller Noiseash hat vor Kurzem ein Update für das Vocal-Plug-in „Vocal Finalizer“ auf die Version 1.3.9 herausgebracht. Bei einem Blick auf die Website findet man dann die Info, dass nun alle Produkte native Unterstützung bieten. Das Portfolio reicht von EQ und Preamps bis hin zu einer Reihe Reverbs und anderen Effekten.
Ich habe die Plug-ins selbst noch nicht ausprobiert, aber im Sale kann man hier sicherlich einige interessante neue Spielzeuge finden.
https://noiseash.com/
Cableguys – Shaperbox 3
Kreative Modulationen und wilde Effekte sind beliebte Stilmittel und deswegen gibt es mittlerweile eine Reihe von Tools in diesem Bereich. Gerade erst im letzten Monat ist Infiltrator 2 von Devious Machines erschienen (s. u.) und nun folgt ShaperBox 3 aus der norddeutschen Software-Schmiede Cableguys. Auch dieses Tool hat sich dem kreativen Modulieren von Audiosignalen verschrieben und macht dies in der neuen Version noch vielseitiger. Shaperbox 3 enthält nun 9 Module, darunter der neue LiquidShaper, der kreatives Sounddesign mit Flanging und Phasing ermöglicht. Dazu wurde das Editieren der Modulationskurven stark verbessert und vereinfacht, der Kompressor aufgewertet und die Sidechaining-Optionen wurden deutlich erweitert.

Außerdem haben die Programmierer die Funktion „Audio Triggering“ aus dem Plug-in Kickstart 2 auch in die Shaperbox eingebaut. Dieser Audiomode steht in allen Modulen zur Verfügung. Damit lassen sich alle Effekte auch über die Transienten externer Audiosignale triggern. Sehr schön!
Zu guter Letzt wurde der Browser massiv aufgewertet und präsentiert in einer aufgeräumten Oberfläche alle Presets nach Kategorien geordnet. Viele kleinere Verbesserungen und Fehlerkorrekturen runden die gelungene neue Version ab. Updates für Nutzer der Vorversion sind ab 29€ zu haben, die Vollversion kostet knapp 100€ (im Intro-Sale nur 89€). Es ist auch weiterhin möglich die Module einzeln ab 29€ zu erwerben.
https://www.cableguys.com/shaperbox.html
Steven Slate Audio – SSD 5 / Trigger 2
Der Hersteller hat angekündigt, dass sowohl die Steven Slate Drums 5 als auch
Trigger 2 nun nativ für den Apple Silicon vorliegen.
Beide Updates werden über die hauseigene Software „Steven Slate Audio Center
(SSAC)“ bereitgestellt und sind für Bestandskunden kostenfrei.
Neben einer Abo-Variante gibt es von beiden Programmen eine Kaufversion für je
rund 120$ und eine funktionsreduzierte kostenfreie Version zum Ausprobieren.
Zum Vergrößern der Soundpalette werden zusätzliche Erweiterungen angeboten.
Steven Slate Drums – Virtual Instruments, Drum Replacement & E-Drum Modules
Amplesound – diverse Sample-Instrumente
Amplesound, der chinesische Hersteller diverser gesampelter Saiteninstrumente, hat seinen Umstieg auf den Apple Silicon abgeschlossen. Alle Produkte, die sich von traditionellen chinesischen Instrumenten bis hin zu modernen westlichen Gitarren erstrecken, laufen jeweils in individuellen Plug-ins, die alle einzeln auf den neuen Prozessor von Apple portiert werden mussten. Die Instrumente kosten zwischen 120$ und 170$. Diverse Bundles und regelmäßige Sales bieten Sparmöglichkeiten.
https://www.amplesound.net/en/index.asp
Soundtoys – Plug-in Suite VST3
Die VST3-Varianten der Soundtoys-Plug-ins waren bereits seit einigen Wochen als Beta erhältlich. Nun ist endlich die finale Version des gesamten Bundles offiziell erschienen.
Die Suite war vorher bereits nativ auf dem Apple Silicon unter VST2 verwendbar, doch besonders Cubase 12 User freuen sich über dieses Update. Die DAW unterstützt nativ nur noch VST3.
Jetzt ist der Weg frei, dass uns Soundtoys auch mit ganz neuen Plug-ins überraschen kann.
https://www.soundtoys.com/soundtoys-for-vst3-is-here/
Thinkersnacks – Pluginfo
Zum Schluss noch ein kleines nettes Tool, das ich beim Recherchieren gefunden habe. Pluginfo ist für 3,49€ im MacAppStore erhältlich und listet alle installierten Plug-ins in einer simplen Tabelle auf. Dort zeigt es die installierte Version und die Kompatibilität zum Apple Silicon an.
Das Tool lohnt sich vor allem vor dem Umstieg auf die neue Prozessor-Plattform, kann aber darüber hinaus immer wieder einen guten Überblick über die eigene Plug-in-Sammlung geben.
https://www.thinkersnacks.com/as-pluginfo.html
https://apps.apple.com/us/app/pluginfo/id1626412949
Oktober 2022
Soundwide (Native Instruments und iZotope)
Den Anfang unserer Übersicht macht Soundwide. Vor allem deren Marken iZotope und Native Instruments waren in der letzten Zeit besonders aktiv. Im Falle von Native Instruments auch endlich mit vielen nativen Updates.
Leider stopft die gerade erschienene Version 14 des riesigen Softwarepakets Komplete noch immer nicht alle Lücken beim Apple Silicon Support. Allerdings haben mich die Berliner kurz vor dem Release der Bundles mit einem Update Reigen vieler ihrer Effekte überrascht. Gleich 24 Updates zeigte mir Native Access an, darunter Effekte wie Bite, Replika, Raum und Supercharger.

In Komplete 14 erwarten den User viele neue Softwaretitel, wie z. B. Kontakt 7 mit dem lange ersehnten Feature größere GUIs anzeigen zu können. Die erste Euphorie wurde aber gedämpft, als ich festgestellt habe, dass natürlich nur die schon angepassten Libraries dieses Feature unterstützen. Das sind bisher ausschließlich die ganz neuen Produkte, wie der tolle neue Chor Omnia (in der Collectors-Edition enthalten) und die Factory Library 2, die runderneuert Kontakt 7 beiliegt. Ich hoffe mal, dass sowohl NI, als auch die vielen Drittanbieter Updates ihrer GUIs nachschieben werden.
Leider blieben einige Produkte auf der Strecke, wie der in die Jahre gekommene Absynth, der ersatzlos gestrichen wurde und somit wohl kein Update für den Apple Silicon mehr bekommen wird. Aber das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen zu sein – im Netz hat sich Widerstand geregt.
Fast alle enthaltenen Produkte sollen bis Jahresende nativ für den M1 erhältlich sein. Momentan sind aber neben einigen Lücken im Portfolio (wie Komplete Kontrol, Massive (X), Maschine 2 und Super 8) noch eine fehlende Unterstützung des neuen M2 zu beklagen. Details dazu wurden noch nicht bekannt gegeben. Auf ein natives Battery 4 und Reaktor 6 muss man sich bis 2023 gedulden. Es bleiben also einige Baustellen, an denen aber gearbeitet wird.
Auch der Soundwide-Partner iZotope hat zwei große Updates am Start, die nativ auf dem Apple Silicon zu Hause sind. Sowohl RX als auch Ozone sind in Version 10 erschienen und wie gehabt in den Geschmacksrichtungen Elements, Standard und Advanced erhältlich. Beide Updates empfinde ich eher als Evolution, aber beide haben doch einige interessante Neuerungen zu bieten. Besonders gespannt bin ich auf die Ergebnisse, die das verbesserte Dialogue Isolate bringen wird.

Beide Software-Suiten sind – wie mittlerweile fast die gesamte Produktpalette – nativ unterwegs. Das waren aber die Vorversionen von RX und Ozone auch schon. Leider bleiben auch bei iZotope einige beliebte Produkte auf der Strecke. So bekommen die meisten Exponential Audio Reverbs nur Rosetta 2 Support wie auch die iZotope Klassiker Trash 2, Iris 2 und Stutter Edit 2. Leider zählt auch RX Loudness Control dazu.
Sobald es weitere Neuigkeiten zu nativen Updates gibt, werde ich hier drüber berichten.
Trotz der oben erwähnten Streichungen beim Inhalt der Komplete Bundles gibt es auch sehr willkommene Neuzugänge, denn Ozone 10 in der Standard Edition liegt bereits ab Komplete Standard bei. Plugin Alliance und Brainworx, die beide auch Teil der Soundwide-Familie sind, steuern Neuheiten fürs Bundle bei. Darunter ist z.B. der bekannte Synth Knifonium.
https://www.native-instruments.com/de/specials/komplete/komplete-14/
https://www.izotope.com/
Oeksound – Soothe 2 und Spiff
Die Plug-ins von Oeksound liegen zwar eher im oberen Regal, haben aber durchweg einen sehr guten Ruf. Der Hersteller hat bisher nur zwei Pordukte im Portfolio: Soothe 2 und Spiff und beide liegen nativ für den M1/M2 vor.

Für rund 200€ bekommt man mit Soothe 2 einen EQ, der sich als dynamischer Universal-Problemlöser um unerwünschte Anteile im Signal kümmert. So werden Resonanzen entfernt und eine unschöne spektrale Balance oder schroffe Höhen können damit geglättet werden. Das Ganze geht unaufgeregt schnell und so kann sich im Mischalltag der Preis schnell bezahlt machen – denn auch Zeit ist Geld. Hilfreich ist dabei der Delta-Modus, der die herausgenommenen Signalanteile hörbar macht. Da weiß man genau, ob nicht vielleicht zu viel vom „Guten im Signal“ verloren geht.
Toll ist, dass man die Qualität der Audioverarbeitung für den Offline-Export erhöhen kann, während man im normalen Echtzeitmodus eine ressourcenschonende Einstellung wählt und damit die CPU schont.
Das zweite Plug-in mit dem Namen Spiff wandert für rund 150€ in eure DAW und kümmert sich fortan um eure Transienten. Das Interface ist dem von Soothe recht ähnlich und man findet sich schnell zurecht. Abhängig von der Frequenz lassen sich Transienten flexibel reduzieren oder boosten. Für viele Signale und Bearbeitungswünsche reicht sicher ein einfacheres Tool, aber für eine detaillierte „Transientenformung“ bietet Spiff viele Optionen. Ob die Plug-ins etwas für euch sind, könnt ihr mit den erhältlichen Demos ausprobieren.
https://oeksound.com/
Softube – große Auswahl an Plug-ins, Hardware und Softsynth
Aus bisher unerfindlichen Gründen habe ich Softube im Zusammenhang mit Apple Silicon Support noch gar nicht erwähnt. Der schwedische Hersteller genießt einen sehr guten Ruf u. a. für seine virtuellen Nachbauten analoger Hardware und hat mittlerweile – durch einen steten Fluss an Neuveröffentlichungen – ein stattliches Arsenal an Tools im Angebot. Und das Beste für alle Apple Silicon Nutzer: Alles ist bereits nativ verfügbar!
Die Auswahl erstreckt sich dabei von Plug-ins fürs Mastern und Mischen über Gitarren-Amps und Effekte bis hin zu virtuellen Analog-Synth und einem Eurorack-Nachbau (Modular) mit vielen Modulen. Großartig finde ich die Option, dass man „Bauteile der Softsynth“, wie einen Moog-inspirierten Filter auch als Modul in „Moduar“ verwenden kann.

Der neueste Klangerzeuger im Sortiment ist der Model 82. Anders als bei Arturia gibt der Hersteller keine direkten Hinweise, welche Original-Hardware die Reinkarnation inspiriert hat. Pate stand hier der Roland SH-101 – ein in der Techno- und Dance-Szene der 90er Jahre essenzieller Klangerzeuger (s. auch die TB-303 Emulation von D16 weiter unten). Der SH-101 wurde bereits im Jahre 1982 herausgebracht – daher der Name „Model 82“. Wie bei modernen Emulationen üblich, geht der Funktionsumfang über das Original hinaus. Statt nur Mono geht auch Stereo (Doubling) und extra Sättigung gibt es mit dem Drive-Regler. Teile dieses Synth lassen sich als 5 separate Module auch in Modular verwenden. Weitere Emulationen aus dieser Reihe sind der Model 84 (Juno 106) und Model 72 (Minimoog).
Bei regelmäßigen Sales und mit den umfangreichen Bundles lässt sich bei der Anschaffung Geld sparen. Wer zudem Interesse an dem Hardware-Controller Console 1 hat, bekommt bei Aktionen auch immer wieder einige Plug-ins als Geschenk dazu.
https://www.softube.com/
Interessante Freeware-Updates
Audiacity 3.2
Mit dem Update auf die Version 3.2 hat der Freeware-Editor Audiacity auch nativen Support für den Apple Silicon bekommen. Eine weitere erfreuliche Neuerung ist der Support von VST3 Plug-ins und die Unterstützung von Realtime-Plug-ins. Auch der neu gestartete Dienst “audio.com” ist direkt in die Software integriert worden.
Die etwas in die Jahre gekommene GUI wurde zwar an einigen Stellen verbessert und aufgeräumt, aber da wird sich sicherlich in der Zukunft noch einiges tun. Bevor man also Geld für einen Editor ausgibt, lohnt auf jeden Fall ein virtueller Besuch beim Audiacity Team, denn die kostenfreie Software für die Audiobearbeitung ist sich über die letzten Jahre immer vielseitiger geworden.
https://www.audacityteam.org/audacity-3-2-is-out-now/
Vital 1.5
Auch bei der kostenlosen Klangerzeugung hat der Apple Silicon ein neues Spielzeug bekommen. Mit Vital 1.5 gibt es neben der nativen Unterstützung auch eine Frischzellenkur beim GUI, editierbare Filterkurven, die mal selber malen kann, plug-in-weites undo/redo und viele weitere kleine Neuerungen. Auch CLAP wird ab dieser Version bereitgestellt.
Vital ist weiterhin kostenlos zu haben, kann aber in verschiedenen kostenpflichtigen Stufen u. a. um zusätzliche Presets und Wavetables erweitert werden. Optional ist auch ein Abo für 5$ im Monat buchbar.

https://vital.audio/
Weitere Updates
Universal Audio – Luna
Mit der Version 1.2.12 erhält das „Recording System“ Luna von Universal Audio nativen Apple Silicon Support. Die DAW selbst sowie alle Luna Extensions und UAD Instrumente haben dafür ein Update bekommen. Der Hersteller weißt darauf hin, dass ggf. einige Instrumente separate Updates benötigen, die man in Luna direkt laden kann.
https://www.uaudio.de/luna.html
D16 – Phoscyon 2
Wir haben diese TB-303 Emulation hier bereits vorgestellt: https://www.soundandrecording.de/allgemeines/aciiiiid-d16-praesentiert-phoscyon-2/
Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass die neue Version Apple Silicon nativ ist und dazu auch die Plug-in-Formate AAX und VST3 neu mitbringt. Neben diesem Neuzugang lässt uns D16 wissen, dass bereits die gesamte SilverLine (u. a. mit Syntorus 2, Spacerek und Godfazer), sowie Repeater eine native Unterstützung erhalten haben.

Außerdem kündigt der polnische Hersteller auf Nachfrage an, dass die restlichen Produkte der Classic Boxes, sowie LuSH und Sigmund nach und nach native Upgrades auf eine Version 2 bekommen werden. Dafür benötigt der Hersteller nach eigenen Angaben aber noch etwas Zeit.
https://d16.pl/phoscyon2
Devious Machines – Infiltrator 2
Auch Infiltrator ist bereits ein alter Bekannter auf dem Apple Silicon: https://www.soundandrecording.de/equipment/devious-machines-u-he-empfehlungenzum-apple-silicon-m1/
Mit dem für bestehende Nutzer kostenfreien Update auf Version 2 hat der Hersteller nochmals einige Schippen draufgelegt. Das kreative und sehr flexible Multi-Effekt-Plug-in liefert jetzt 54 Module mit. Bei den Effekten findet man nun z.B. einen Vocoder, neue Reverbs und einen granularen Time-Stretch-Effekt. Zudem gibt es eine Reihe neuer FFT-basierte Effekte.

Bis zu zehn Effekte sind gleichzeitig möglich und können umfangreich moduliert und sequenziert werden. Die erschlagende Vielfalt von Optionen spiegelt sich auch in den 1500 mitgelieferten Presets wider. Viele weitere Verbesserungen runden dieses Update ab. Viel Spaß beim Designen eurer Sounds.
https://deviousmachines.com/2022/09/19/infiltrator-2-new-features/
September 2022
Tone 2 – diverse Synthesizer
In den vergangenen Wochen sind nach und nach immer wieder Updates vom deutschen Hersteller Tone 2 erschienen, sodass nun alle Synths als native Version (inkl. VST3 Support) erhältlich sind.
Alle Updates sind für bisherige Nutzer kostenfrei. Das nenne ich wirklich tollen Kundenservice, denn einige Instrumente sind schon lange auf dem Markt und teilweise mussten große Teile der Software aufwendig für den Apple Silicon neu geschrieben werden.
Der Hersteller hat auch CLAP auf dem Schirm und eine Unterstützung ist für die Zukunft angedacht, da es laut Hersteller einige Vorteile zu VST3 mitbringen würde. Zuletzt ist das Update für Nemesis erschienen, doch auch die Flaggschiffe Icarus und Electra sind bereits auf den neuen Macs angekommen.
Speziell Icarus 2.5 ist eine echte Allround-Workstation und wird gern im Bereich Wavetable mit Serum verglichen, bietet aber zusätzlich z. B. eine spezielle 3DWavetable-Synthese. Tone 2 beweist überall eine Liebe zum Detail. Jede der unendlich scheinen Möglichkeiten bietet viele weitere Unterpunkte, wie z. B. die riesige Auswahl an Filtertypen (63 an der Zahl) oder eine Menge verschiedener Syntheseformen, die man auswählen kann. Auch bei den über 1700 mitgelieferten Presets ist der Lieferumfang großzügig.

Das Interface ist übersichtlich und einfach zu bedienen: Modulationen von LFOs können beispielsweise per Drag’n’Drop verknüpft werden. Es gibt natürlich auch einen ARP (mit Chord-Mode und eigenen Presets). Die Random-Funktion, die man mit Vorgaben auch lenken kann, bringt nicht nur an dieser Stelle großen Spaß und liefert kreative Impulse.
Wem das nicht reicht, importiert Sounds, die als Sample vorliegen und lässt sie von Icarus re-synthetisieren, spielt mit dem Vocoder herum oder lässt den Sound gezielt „zerglitchen“.
Dazu kommt noch der Drum-Sampler, den man mit beiliegenden oder eigenen Samples füttern kann.
Eine enorme Effekt-Sektion (drei Slots inkl. Surround-Encoding und eingebautem Ducking) oder die tiefer gehenden Möglichkeiten in der Matrix runden das Paket ab.
Eine weitere Empfehlung aus dem Portfolio von Tone 2 ist Electra (nicht zu verwechseln mit „Carbon Electra“ von Plugin Boutique). Nicht ganz so umfangreich wie Icarus bietet aber auch dieses Instrument eine riesige Vielfalt an möglichen Sounds, von denen über 1300 als Presets mitgeliefert werden. Mit den vier komplett eigenständigen Instanzen des Synths lassen sich komplexe Klänge layern, die einzeln oder im Zusammenspiel editiert werden können. Dabei sind neben der von Tone 2 entwickelten Fractal-Synthese u. a. auch Wavetable, FM, Samples, Resynthese und weitere Klangerzeuger kombinierbar. Die Synths gehen sparsam mit der CPU um und lassen auch auf den leistungsstarken Apple Silicons Platz für weitere Kreativität. Wer dafür zusätzliche Sounds benötigt, findet für die Instrumente auch eine reichhaltige Auswahl an Expansions in Tone2-Shop.
https://www.tone2.net/
Surge Synth Team – Surge XT (Freeware)
Im August ist bereits die Version 1.1 der extrem umfangreichen Synth-Freeware erschienen. Neben Apple Silicon Support für AU und VST3 ist nun auch nativ CLAP mit an Bord.
Ein weiteres tolles Feature in diesem Update ist das umfassende UNDO/REDO, das für alle Funktionen und Einstellungen im Plug-in verwendet werden kann. Wie gewohnt gibt es zudem wieder viele Verbesserungen und Erweiterungen.
https://surge-synthesizer.github.io/
Excite Audio – Lifeline
Die Softwareschmiede Excite Audio hat ihre beiden hübschen und preiswerten Plug-ins der Reihe LIFELINE für den Apple Silicon aktualisiert. Mit der LIFELINE_console bekommt man einen virtuell-analogen und modularen Channelstrip, der einfach und flexibel den Charme alter Hardware erzeugen soll – und das ohne Latenz. Fünf Module können dafür in Reihe geschaltet werden. Der kreative “Dreiecks-Panner” und die Regler “Warm” und “Shine” im Master-out-Bereich bringen schnelle Kontrolle über das Signal.

Das vorher erschienene LIFELINE_Expanse verfolgt ein ähnliches Konzept, hier mit dem Schwerpunkt, dem Mix durch verschiedene Modulen mehr Leben einzuhauchen.
Der Hersteller spricht bei LIFELINE von einer Reihe – es sind also wohl weitere Plug-ins in Planung. Excite Audio ist bei pluginboutique.com im Vertrieb.
https://www.excite-audio.com/lifeline/
MusicLab – Sample-Gitarren in Version 6
Der Hersteller MusicLab mit seinem Sitz auf den Seychellen hat sich auf das Sampeln von Gitarren spezialisiert und ist seit Jahren bekannt für die realistische Umsetzung eines authentischen Klangs. Nun sind alle Instrumente, die in einer speziellen Plug-in-Engine laufen, in der Version 6 erschienen. Dieses reine Feature-Update bringt vor allem die Integration einer Amp-Simulation. Diese basiert auf Guitarix und ist nahtlos in die jeweiligen Gitarren-Plug-ins eingebettet. Die sonstige Handhabung wie auch das Sample-Material ist unverändert aus Version 5 übernommen worden.
Mein Favorit aus dem Portfolio ist die “RealGuitar” – eine akustischen Gitarre, die man wahlweise mit Stahl-Saiten oder Nylon-Saiten spielen kann. Aber auch die vier anderen Modelle wie z. B. die LPC oder Stratocaster bieten drei Modi an: Liveperformen per MIDI, den Instrumenten-Modus in der DAW und einen eingebauten Sequenzer, der z. B. auch ohne DAW in der Standalone-Variante verwendet werden kann.

Da bereits die Version 5 der Plug-ins nativ auf dem Apple Silicon lief, muss man dafür nicht unbedingt auf Version 6 upgraden – vor allem, wenn an schon eine Amp-Simulation wie GuitarRig (s. u.) oder Amplitube in der Sammlung hat.
Ansonsten kann man sich an den über 200 mitgelieferten Sound-Presets erfreuen, die der Hersteller jeweils zum Modell passend auf Basis von über 1000 bekannten Songs erstellt hat. Diese erkennt man auch den Namen der Presets wieder, sodass man direkt eine Idee bekommen kann, welchen Klang man erwarten darf.
https://www.musiclab.com/
https://guitarix.org
Kuassa – virtuelle Amps und Effekte
Passen zu MusicLab bietet nun auch Kuassa die “fast” gesamte Produktlinie mit nativem Support an. Damit bieten sich die vielfältigen Gitarren-Amps und Effekte ideal dafür an, virtuelle und „echte” Gitarren in die Mangel zu nehmen, ohne dafür Rosetta 2 bemühen zu müssen.
https://www.kuassa.com
Wavesfactory – Audio Plug-ins
Der kleine, aber feine Hersteller von Audio-Plug-ins und Kontakt-Instrumenten hat angekündigt, dass nun alle Produkte nativ auf den M1 und M2 Prozessoren laufen. Neben den hochgelobten Tools wie „Trackspacer“ oder den Signalverbesserer „Spectre“ (ein EQ mit Saturation) sind auch die flexible und beliebte Kassetten-Simulation “Cassette” und das Tape-Delay-Emulation “Echo Cat” Teil des Portfolios.

Das neueste Plug-in heißt Quantum und ist ein cooles Tool, das die Bearbeitung von Transienten getrennt von deren tonalem Anteil ermöglicht. So lassen sich die beiden Signalanteile einzeln tweaken und mit separaten Effekten anpassen. Es lohnt sich auf jeden Fall schon wegen der vielen nativen Freebies einmal bei dem Hersteller vorbeizuschauen. Dort gibt es neben den Plug-ins auch diverse Sample-Instrumente zu entdecken.
https://www.wavesfactory.com/audio-plugins/
Apogee Digital – gesamtes Portfolio
Apogee Digital ist bekannt für seine breite Produktpalette im Audiobereich. Neben Mikrofonen und Audio-Interfaces bietet der Hersteller auch eine Reihe von Audio Plug-ins an, die nun auch nativ auf den neuen Macs laufen. Die aktualisierten Versionen sollen laut Apogee eine tolle Performance-Verbesserung durch die neuen Anpassungen mitbringen. Das hört sich doch gut an!
Am bekanntesten ist vielleicht die Plug-in-Reihe, die in Zusammenarbeit mit dem renommierten Produzenten und Toningenieur Bob Clearmountain entstanden ist. Diese besteht aus einem Nachbau einer Flanger/Phaser Signalkette (Phases), einem kompletten Channel-Strip (Domain) und einem Reverb (Spaces). Die Updates sind für Besitzer einer Lizenz kostenfrei und können auf der Website geladen werden.
https://apogeedigital.com
Full Bucket Music – diverse Free-/Donationware Plug-ins
Full Bucket Music ist die Software-Schmiede von Björn Arlt aus Hanau. Hier findet man eine große Auswahl ausgefallener Instrumente und Tools, die allesamt als Free- bzw. Donationware angeboten werden. Ich hatte zwar in der Vergangenheit von einigen Plug-ins schon gehört (z. B. die Mono/Poly inspirierte Simulation Mono/Fury), aber ich muss mich erst noch durch die Vielzahl der anderen Angebote arbeiten.

Trotzdem möchte ich diesen Tipp gern direkt hier teilen, denn die meisten der Downloads liegen bereits als Universal Binary vor und sind somit gleichzeitig kompatibel mit Intel und ARM-Macs. Auch VST3 und CLAP-Versionen sind bereits vertreten.
Das Portfolio reicht über diverse Hardware-Simulationen (viele sind von Korg-Hardware inspiriert), verschiedenartige andere Synths bis zu teilweise experimentellen Effekten wie der „Frequency Shifter“, der gerade in einer überarbeiteten Version 2 erschienen ist.
Wer ein Tool findet, das ihm gefällt, kann die weitere Entwicklung mit einer Spende unterstützen.
Es gibt wirklich viel auszuprobieren – und ich werde direkt damit anfangen!
https://www.fullbucket.de/music/vst.html
Soundtoys – VST 3 (Beta)
Nachdem es bei Soundtoys längere Zeit recht ruhig war, scheint nun wirklich Bewegung in die Sache zu kommen. Vor einigen Monaten hatte der Hersteller erst die Apple Silicon Updates bereitgestellt und dann die Website renoviert. Nun wird auch beim Thema VST3 nachgelegt.
Vorerst als Beta können sich vor allem Cubase 12 User darüber freuen, dass diese allerorts sehr geschätzten Plug-ins nativ auch als VST3 Version kommen werden. Sind diese Aktivitäten vielleicht nur der Auftakt zu einem Major-Update der gesamten Suite auf Version 6 – vielleicht mit ganz neuen Plug-ins? Das wäre sicherlich wieder ein Highlight!
https://www.soundtoys.com
Native Instruments – Guitar Rig 6.2.4
Zu guter letzt ist auch Native Instruments einen Schritt weiter beim nativen Support gekommen. Die neueste Version von Guitar Rig 6 wurde kürzlich veröffentlicht. Kontakt 6 hatte bereits vor einiger Zeit diese Verbesserung erhalten. Auch die Gerüchte zu Komplete 14 zusammen mit einem Leak zu Kontakt 7 machen bereits die Runde. Hoffen wir mal, dass dabei auch weitere Updates für mit nativer Unterstützung dabei sein werden.
www.native-instruments.de
Update August 2022 (03.08.2022)
Xils-Lab – Xils 4
Auf dem Weg, die gesamte Produktpalette nativ für den Apple Silicon bereitzustellen, hat der französische Hersteller Xils-Lab vor Kurzem ein weiteres Update veröffentlicht. Der Software-Synth Xils 4 ist seit der Version 1.6 nun bereit für die neuen Prozessoren.
Hierbei handelt es sich um einen virtuellen Nachbau eines Prototypen (VCS4), dessen Hardware nie offiziell als fertiges Produkt erschienen ist. So gibt es weltweit nur ein Exemplar, bei dem zwei modifizierte VCS3 der Firma EMS (Electronic Music System) kombiniert und durch weitere Hardware ergänzt wurden. Der analoge Synth stammt ursprünglich aus dem Jahr 1969 und wurde u. a. von Pink Floyd auf “The Dark Side Of The Moon“ verwendet. Auch weitere Künstler wie Tangerine Dream, The Who und Jean-Michel Jarre haben dieses Instrument verwendet. Xils-Lab hat den VCS3 als „Xils 3“ im Portfolio und den VCS4 als „Xils 4“. So kann man auch den einzigartigen Prototypen für die eigene Musikproduktion verwenden.
Wer sich nicht mit der komplexen Bedienung im Detail vertraut machen möchte, kann auf rund 700 Presets zurückgreifen. Nutzer des Xils 3 können auf den Xils 4 jederzeit upgraden.

Neben diesen beiden Synths sind auch der Chorus-Effekt „Chor’X“ und der Synthesizer „PolyM” bereits nativ erhältlich – weitere native Updates (auch als VST3) werden folgen (ausgenommen sind möglicherweise einige ältere Effekte).
Tipp: Für alle, die mehr Sounds in dieser Richtung wollen: Ein weiterer Ableger des VCS3 ist übrigens der „EMS Synthi”, den Arturia virtuell als Synthi V anbietet.
https://www.xils-lab.com/products/xils-4-p-148.html
Synapse Audio – Dune 3 (und weitere)
Der deutsche Hersteller Synapse Audio hat bereits seit einiger Zeit das komplette Line-up nativ auf den Apple Silicon gebracht. Dabei werden AU, VST2 und VST3 voll unterstützt. Es ist zeitnah auch eine native Version für das neue CLAP-Plug-in-Format geplant.

Das populärste Plug-in von Synapse Audio ist sicher Dune 3, ein mächtiger Synth mit über 1000 Patches ab Werk (inkl. NKS-Support) und vielen kostenpflichtigen Erweiterungen. Wer im Bereich EDM, Trance oder Dance unterwegs ist, wird hier sicherlich sehr viele Sounds finden!
Mit Version 3.5 kam VST3, die native Unterstützung der Apple-Prozessoren und weitere Verbesserungen wie ein neuer Patch-Browser und polyphoner Aftertouch dazu. Im groben Überblick bietet der Synth wirklich eine Menge Features, die mächtige Sounds entstehen lassen. Drei Oszillatoren (wahlweise Wavetable (auch Import möglich), analoge Wellenformen oder FM und im dritten auch Noise) bilden die Klanggrundlage. Diese werden nach allen Regeln der Synthesekunst mit hochwertigen Filtern, LFOs und Effekten geformt – und das ganze als separate Engines in acht Layern. Zwei Arps (mit MIDI-Import) und zwei Effekt-Slots können den Layern individuell zugeordnet werden. Von einfachen Brot und Butter-Sounds bis hin zu kompletten Klanggebilden ist alles möglich.

Ein weiterer populärer Synth im Portfolio von Synapse Audio ist Obsession. Der ursprünglich bereits 2020 vorgestellte virtuelle Nachbau, der an den Oberheim OB-Xa angelehnt ist, kann auch nativ auf dem Apple Silicon laufen. Er reiht sich in eine Vielzahl von Emulationen der beliebten Oberheim-Synths ein, wie z. B. der auch native Arturia OP-Xa V. Man sieht, dass der legendäre 80er Sound auch heute noch – oder gerade wieder – sehr beliebt ist, dass dieser Synthi in gleich mehreren Reinkarnationen zu haben ist. 500 Patches werden hier mitgeliefert, die sich auch per NKS auswählen und editieren lassen. Schon auf den Intel-Rechner war die Emulation weniger CPU-belastend als z. B. das Konkurrenzprodukt von Arturia (und als Einzelprodukt auch günstiger). Davon wird man auch auf dem Apple Silicon profitieren. Dies gilt übrigens auch für den mächtigen Dune 3.
https://www.synapse-audio.com/support.html
Sonible – smart:comp 2
Der gerade in der Version 2 erschienene schlaue Kompressor des österreichischen Herstellers Sonible ist ab Werk direkt nativ für den Apple Silicon verfügbar und reiht sich so in die vorher bereits nativ erhältlichen Plug-ins smart:EQ 3, smart:limit und smart:reverb ein. Die Plug-ins werden mit einer cleveren AI ausgeliefert, die anhand des einkommenden Audiosignals in einer Lernphase alle Parameter justiert. Neben einem universellen Startpunkt kann man dem Algorithmus auch die Art des zu erwartenden Signals vorgeben (per mitgeliefertem Profil), um optimiertere Ergebnisse zu bekommen. Die Analyse ist schnell erledigt, sodass es sinnvoll ist, sich die relevanteste Stelle im Audio vorher auszuwählen.

Die AI in den Plug-ins ist immer eine gute Wahl, um herauszufinden, mit welchen Einstellungen man dem eigenen Audiomaterial zu Leibe rücken könnte, um es auf gewünschte oder überraschende Weise zu verbessern. Und wenn man mit dem Vorschlag nicht zufrieden ist, passt man von Hand die nicht passenden Parameter an. Dabei helfen neben den eigenen Ohren auch die übersichtliche grafische Darstellung der Veränderungen.
Alle Plug-ins der smarten Reihe sind ähnlich aufgebaut, sodass man sich schnell zurechtfindet. Die zweite Version des smart:comp bringt zahlreiche neue Profile mit. Die Kompression kann im Klang-Charakter nach der Analyse über die Regler „Color“ und „Style“ angepasst werden. Über ein frequenzabhängiges Sidechain-Ducking kann das Plug-in auch zum Aufräumen im Mix verwendet werden, indem es nur dort komprimiert, wo andere Signale Platz benötigen. Für alle Analysen werden von der AI laut Hersteller kontinuierlich mehr als 2000 Frequenzbänder verarbeitet.
Ein automatischer Output-Gain hilft bei einer objektiveren Beurteilung und ein Mid/Side Modus ist auch mit an Bord.
Sonible weißt zum Thema Apple Silicon darauf hin, dass die Plug-ins entropy:EQ, proximity:EQ und frei:raum nicht nativ erhältlich sind, diese aber im nächsten Jahr von neuen Plug-in abgelöst werden sollen, die dann nativ auf dem Apple Silicon laufen werden. Wir werden euch informieren, wenn es soweit ist.
smart:com 2 bietet übrigens auch Unterstützung für Surround-Sound, was perfekt zu den nächsten Updates überleitet.
https://www.sonible.com
Apple Silicon und Spatial Audio:
Immersive Audio ist in der Musikproduktion mittlerweile angekommen und Musikdienste wie beispielsweise Apple Music vermarkten binaurale Dolby Atmos Streams als 3D-Audio. Auch die Tools, die für den kreativen Prozess nötig sind, werden für die Nutzung auf den neuen Macs optimiert. DAWs wie Logic und Cubase bieten bereits ein ordentliches natives Rüstzeug für binaurale Produktionen, aber auch weitere Tools sind fit für die neuen Prozessor-Generationen:
Dear Reality – Dear VR
Die deutsche Schmiede „Dear Reality”, die seit 2019 zur Sennheiser-Gruppe gehört (AMBEO Immersive Audio), hat in diesem Monat (fast) alle Produkte (AU/VST3) nativ für den Apple Silicon veröffentlicht. AAX und die kostenlosen Tools verbleiben vorerst beim Rosetta 2 Support. Das Portfolio besteht aus mehreren Tools, die das Arbeiten mit „umhüllenden“ Audiosignalen ermöglicht und vereinfacht.

Zum einen gibt es Softwarekategorie, die zum Erschaffen des dreidimensionalen Raums gedacht ist. Allen voran das Flaggschiff dearVR PRO, das bis zu 26 Multi-Channel Formate unterstützt. Der kleine Bruder dearVR MUSIC hat einen reduzierten Funktionsumfang angepasst für die Musikproduktion – aber bei gleicher Klangqualität, die auch die Pro-Version bietet. Mit der Einsteiger-Version (dearVR MICRO) gibt es noch einen einfachen und kostenlosen 360° Panner mit Raumsimulation im Angebot (der lt. Website leider bislang noch auf Rosetta 2 angewiesen ist). Auch für das Abmischen und Beurteilen von „immersive Audio“ über Kopfhörer gibt es drei Produkte. Zum einen die größte Variante „MONITOR”, dann die abgesteckte Version „MIX“ und schließlich den kostenfreien Ambisonics-Renderer AMBI MICRO, der das binaurale Abhören von AMBEO- und anderen A- und B-Format-Aufnahmen ermöglicht.
Zu guter Letzt bietet der Hersteller auch ein spezielles Tool für die Game-Entwicklung an (SPATIAL CONNECT).
Die Verwendung eigener HRTFs ist bisher noch nicht möglich. Apple wird ein Feature zur Erstellen eines HRFTs über die FaceID-Kamera der aktuellen iPhones ins kommende iOS einbauen – vielleicht lässt sich damit ja auch etwas in anderer Software anfangen? Ich wünsche mir für zukünftige Updates ein skalierbares GUI, da einige Bedienelemente auf hochauflösenden Monitoren schon recht klein sind.
www.dear-reality.com
https://blog.dear-reality.com/overview/major-update-release-of-dearvr-pro-music-monitor-mix
Audio Brewers – ab Reverb und ab Delay
Der im Bereich Ambisonics schon länger aktive Hersteller Audio Brewers wurde bekannt durch eine Vielzahl an Sample-Instrumenten, die alle optional auch mit Ambisonics-Signalen geliefert werden. Wir haben hier eines davon vorgestellt.
Um das kreative Arbeiten mit Ambisonics zu erleichtern und zu erweitern, sind mittlerweile auch drei Plug-ins erschienen. Neben dem Decoder (auch als kostenlose „Light“-Version erhältlich), bieten Audio Brewers nun auch zwei kreative Tools an.
Zum einen gibt es den „ab Delay“, der bereits vor einigen Wochen erschienen ist und den ganz neuen “ab Reverb“.
Die beiden einfach gehaltenen Tools verwandeln eingehende Signale (Mono, Stereo oder Ambisonics) in ein neues Ambisonics-Signal, das entweder um dreidimensionale Delays oder
einen 3D-Raum erweitert wurden. Drei Ansichten eines Kopfes bieten aus verschiedenen Positionen eine grafische Übersicht über die Signal-Intensitäten im Raum. Auf dem YouTube-Kanal des Herstellers gibt es einige Videos, die das Einrichten der jeweiligen Tools in verschieden DAWs zeigen.
Beide Plug-ins können auch in herkömmlichen Signalketten als Stereo-Tools verwendet werden. Passend zum Thema Spatial Audio ist im Juli auch eine neue Version von MIR Pro 3D erschienen. Diese wirklich umfangreiche und komplexe Raumsimulation von VSL (Vienna Symphonic Library) ist aber leider (noch) nicht nativ für den Apple Silicon verfügbar.
weitere Updates:
IK Multimedia – Mixbox
Mit Mixbox 1.5 ist ein weiteres Produkt von IK Multimedia nativ für dem Apple Silicon erschienen. Damit ist es nun auch möglich, die volle Power der neuen Macs für die über 70 mitgelieferten Effekte zu nutzen.
https://www.ikmultimedia.com/products/mixbox/
Sugar Bytes – VST3
Sogar Bytes meldet, dass nun alle Plug-ins neben der nativen Unterstützung auch VST3 Support mitbringen. Das dürfte vor allem die Nutzer von Cubase 12 freuen, aber auch alle anderen können von den Verbesserungen der kostenfreien Updates profitieren.
Bei der Recherche bin über den sehr coolen FM-Textur-Synth Aparillo gestoßen, den ich vorher noch nicht kannte. Der spezielle Controller „Orbiter“ bietet spannende Möglichkeiten, um sich organisch verändernder Sound zu programmieren. Außerdem liefert Sugar Bytes über 500 Presets mit. Es gibt auch eine Version für iPad.
https://sugar-bytes.de
https://sugar-bytes.de/aparillo
Baby Audio – Effekt-Plug-ins
Neben dem neuesten Produkt-Zugang „Crystalline“ – ein flexibler Reverb – sind auch alle anderen Effekte des Herstellers für die neuen Macs angepasst worden. Alle Anwender bekommen die Updates kostenfrei zur Verfügung gestellt.
https://babyaud.io
Native Instruments – Native Access 2
Der Downloads-Manager Native Access von Native Instruments ist nach einer Beta-Phase nun offiziell in Version 2 erschienen und liefert auch eine separate Version mit nativem Apple Silicon Support. Leider ist für die meisten anderen Produkte aus Berlin weiterhin Rosetta 2 nötig. Aber es tut sich langsam etwas und das ist ein gutes Zeichen!
https://www.native-instruments.com/en/specials/native-access-2/
https://community.native-instruments.com/discussion/4334/native-access-2-is-here/p1
Universal Audio – Spark
Der für seine Audio-Interfaces und DSP-basierten Plug-ins viel gelobte Hersteller hat seit Kurzem eine Reihe von Plug-ins auf den Markt gebracht, die ohne firmeneigene DSP-Hardware auf der CPU des Rechners laufen.
Diese im Abo unter dem Namen „UAD Spark“ erhältlichen Plug-ins laufen nun auch auf dem Apple Silicon nativ. Das Abo wird laufend erweitert.
Weitere Softwaretitel des Herstellers warten aber noch auf ihr natives Update.
https://spark.uaudio.com
Stand 1.7.2022
Steinberg – WaveLab 11.1 / Backbone 1.5
Nach Cubase/Nuendo 12 und Dorico 4 ist nun auch WaveLab mit der Version 11.1 nativ auf dem Apple Silicon verwendbar. Das Update ist für Nutzer der Version 11 kostenfrei. Auch Spectral Layers 8 ist bereits nativ unterwegs, was natürlich auch für die neue Version 9 gilt. Im Juni ist auch das Update 1.5 des „Drum-Re-Syntheziser“ Backbone erschienen, das als Neuerung eine KI mit an Bord hat. DrumGAN ist eine Entwicklung von Sony, die mithilfe von gelernten Modellen nun unendlich viele neue Drumsounds erzeugen kann, die im Anschluss mit der bekannten Backbone-Engine verfeinert werden können. Das Ganze läuft zudem jetzt auch nativ auf dem Apple Silicon. Bei einigen anderen VST Instrumenten von Steinberg steht dieses Update aber noch aus.
Das von Steinberg angekündigte Ende von VST2 hat viele Drittanbieter in der Zwischenzeit dazu bewegt, VST3-Versionen ihrer Produkte zu entwickeln. Das ist sehr gut – allerdings kann dies bedeuten, dass deswegen auf Entwicklungen mit ganz neuen Funktionen länger gewartet werden muss.
Zudem ist mit CLAP ein weiterer Standard für Plug-ins angekündigt worden und erste Entwickler entdecken die GPU als zusätzliche Rechenpower. Es bleibt also viel zu tun.
https://www.steinberg.net/de
iZotope – Neutron 3 (und natürlich 4)
Gute Neuigkeiten für Nutzer der Version 3 von Neutron: Die gerade erst erschienene Version 4 kam direkt mit nativer Unterstützung auf dem Markt, aber iZotope hat auch dem Vorgänger ein kleines Update spendiert und damit native Unterstützung eingeführt.
Damit sind die drei großen Software-Pakete Ozone 9, RX 9 und Neutron ab Version 3 für die aktuellen CPUs von Apple gerüstet. Allerdings bisher ohne die Einsteiger-Editionen „Elements“, die aber nachgereicht werden sollen. Dafür gibt es bereits viele weitere Tools, die ihre Updates schon bekommen haben und laut Roadmap sollen fast alle restlichen Tools noch in diesem Jahr folgen. Ausnahmen sind nur Trash 2, Breaktweaker und Iris 2, für die bisher keine native Version geplant sein sollen. Ähnlich sieht es bei vielen Reverbs von Exponential Audio aus. Das wäre ein großer Verlust.
https://www.izotope.com/
Arturia – FX Collection 3
Das große Bundle FX Collection 3 mit vielen anspruchsvollen Effekten bekommt neben den bereits vorher erschienenen Efx Fragments und Tape Mello-Fi auch zwei ganz neue Zugänge. Es handelt sich hierbei um die Sättigungstools „Dist TUBE-CULTURE“ und „Dist OPAMP-21“. Aber auch die restlichen der insgesamt 26 Effekte wurden mit Produktpflege verwöhnt. So gibt es einen verbesserten Preset-Browser und die Option, zwei Effekt-Einstellungen im A/B Vergleich zu hören. Das ist eine sehr praktische Erweiterung, die auch alle User der Vorversionen kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen.
https://www.arturia.com/products/software-effects/fx-collection/overview
Klevgränd – Fosfat
Schon ein alter Bekannter in den Empfehlungen rund um den Apple Silicon ist der schwedische Hersteller Klevgränd. Das neueste Plug-in Fosfat (schwedisch für Phosphat) wird in der Beschreibung als „Transienten-Dünger“ bezeichnet. In einem übersichtlichen GUI lassen sich bestimmte Transienten im Spektrum auswählen und diese werden dann um Texturen ergänzt, um sie hervorzuheben und zu verbessern. Damit verfolgt Klevgränd hier einen neuen Ansatz als herkömmliche Transient-Designer bisher. Zusätzlich gibt es eine Reihe weiterer Einstellmöglichkeiten, um den Sound weiter zu veredeln. Ein sehr cooles und innovatives Tool!
https://klevgrand.com/products/fosfat
Dawesome (Tracktion) – NOVUM
Die vielleicht interessanteste Neuerscheinung für Apple Silicon-User in diesem Monat ist aber NOVUM vom hamburger Entwickler Peter V (Dawesome) im Vertrieb bei Tracktion.

Im vergangenen Jahr überraschte Dawesome mit dem ungewöhnlichen Synthesizer „Abyss“, den wir hier bereits vorgestellt haben. Mit NOVUM kommt nun ein weiteres virtuelles Instrument aus der norddeutschen Schmiede auf dem Markt.
Es handelt sich um einen mächtigen granularen Synthesizer, der mit seinen unzähligen Features aber über vieles hinausgeht, was bisher auf dem Markt ist. Die Software splittet die Samples, die die Klanggrundlage für alle Sounds bilden, in sechs unabhängige Layer, die dann jeweils einzeln oder gemeinsam bearbeitet und moduliert werden können.
Angelehnt an die „Klangfarben“, die man schon aus Abyss kennt, wird jedem Layer eine Farbe entsprechend dem Timbre zugeordnet. Komplexe psychoakustische Zauberei steckt hinter dem Zerlegen in die sechs Layer und geht über die reine Aufteilung in einzelne Frequenzbänder weit hinaus. Einen guten Eindruck bekommt man, wenn man die jeweiligen Layer „solo“ hört. Nun kann jedem Layer einzeln die Bearbeitung mit allen Möglichkeiten der NOVUM-Engine zu Teil werden: Es können jeweils unterschiedliche Ausschnitte des Samples gewählt und der Envelope den Bedürfnissen angepasst werden, das Verhalten der Grains beeinflusst und natürlich gepitched, detuned und gefiltert werden, was das Zeug hält. Jeder Parameter kann dabei moduliert oder durch Controller (wie Aftertouch) beeinflusst werden. Natürlich gibt es auch eine FX-Sektion mit Shimmer, Clouds oder auch Delay und Phaser.
Die für mich spannendsten Sounddesign-Features sind aber „Syntify“, der gestimmte Kammfilter und die Timbre-Verschiebung:
NOVUS zeigt zu jedem Sample-Layer eine manchmal farbenfrohe Timbre-Blume an. In der Mitte liegt das originale Timbre, alle anderen Punkte sind Varianten, die sich immer mehr vom Original entfernen. So kann z. B. der Geräuschanteil eines Klangs hervorgehoben werden, er kann aber auch weicher, tonaler oder synthetischer klingen.
Dazu lassen sich mit dem Syntify-Regler harmonischen Obertönen hinzufügen, was alles wiederum in Richtung Synthi verbiegt. Dies kann man noch unterstützen, indem man den Kammfilter „Comb“ stufenlos dazu fährt und den Klang dadurch harmonisch klarer macht. Dies funktioniert besonders gut auch bei atonalen Samples. Mit „Homogenized“ bügelt man „Unebenheiten“ im Sample aus, um es besser spielbar zu machen. Klingt alles komplizierter, als es ist. Es macht sogar viel Spaß und der Einstieg gelingt leicht – auch durch kleine Hilfstexte. Richtig individuell wird das Sounddesign natürlich, wenn man eigene Samples verwendet. Dabei kann man einfach ein Preset nehmen und das Sample durch ein eigenes ersetzen. Die klangliche Flexibilität von NOVUM zeigt sich eindrucksvoll, wenn man dann durch die Presets klickt, das selbst importierte Audio beibehält. Dann ändern sich alle Parameter zum jeweiligen Preset, werden aber auf das eigene Sample angewendet.
Um auch den unersättlichsten Klang-Schrauber zu beschäftigen, kann man die Timbres oder die Envelopes zwischen Presets hin und her kopieren und daraus ganz neue Kombinationen und Kreationen erstellen.
Gut, dass aber auch ein Fundus von über 300 Presets mitgeliefert wird, um gleich loslegen können.
In der Beta-Phase bat der Entwickler im VI-Control-Forum um Samples, mit denen er die Software weiter testen konnte und um so gleichzeitig auch einen Vorgeschmack auf die Möglichkeiten geben zu können. Ein von mir zugesandtes Sample hat es so tatsächlich in die Presets der finalen Software geschafft.
NOVUM ist – wie Abyss auch – eher in der Welt der großen, atmosphärischen Pads zu Hause, bietet Drones und organische Klangwelten. Zudem aber auch allerlei coole und ungewöhnliche Sounds, die man so noch nicht gehört hat. Dabei muss es nicht nur ätherisch sein, sondern kann einem auch die Nackenhaare hochstehen lassen oder mit expressiven Leads beeindrucken. Für eher standardmäßige Brot und Butter Sounds ist NOVUM aber die falsche Adresse – aber davon gibt es ja auch schon genug! Es ist eher in Sounddesign-Tool mit vielen unerwarteten
Klangoptionen.
NOVUM kostet regulär 179$ und wird bei Tracktion vertrieben. Regelmäßige Rabatte ermöglichen einen Discount und die 90-tägige hilft dabei, alle Zweifel auszuräumen.
https://www.tracktion.com/products/NOVUM
Stand: 02.06.2022
OTT – Xfer Records
Den Anfang macht das beliebte Freewaretool OTT von Xfer. Der Hersteller betreibt damit vorbildliche Produktpflege und das eben nicht nur bei den kostenpflichtigen Produkten, wie z. B. Serum.
Der Multiband Kompressor OTT bekommt neben dem nativen Support für Apple Silicon auch ein verbessertes GUI und ein Upgrade auf VST3, was nicht nur Cubase 12 User freuen dürfte.
xferrecords.com/freeware
Synthmaster One / Synthmaster 2 – KV331 Audio
In den vergangenen Wochen sind einige größere Updates der beiden Synth-Plug-ins des türkischen Herstellers mit dem ungewöhnlichen Namen KV331 Audio erschienen. Diese haben neben neuen Sounds und der lange ersehnten NKS-Kompatibilität auch die native Apple Silicon-Kompatibilität geliefert. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der seit Jahren angekündigte Synthmaster 3. Bis dahin liefern “One” und “2” aber genügend hochwertige Sounds, um die eigene Produktion zu bereichern.
Beide Instrumente sind regelmäßig im Sale und im „Everything Bundle“ ist neben allen (auch zukünftigen) Expansions auch Synthmaster 3 schon enthalten – wenn er denn irgendwann kommt.
www.kv331audio.com
V Collection 9 – Arturia
Nur kurz an dieser Stelle erwähnt: Arturia hat die V Collection erweitert und verbessert. Natürlich sind auch die Neuzugänge nativ kompatibel mit den neuen Prozessoren. Einen genaueren Blick auf die neue Collection werden wir im nächsten Heft werfen.
www.arturia.com/products/software-instruments/v-collection/overview
Kilohearts 2 – Kilohearts
Das komplette Portfolio wurde von den Schweden zur Superbooth auf Version 2 gehoben und damit wurden nicht nur die unzähligen Plug-ins verbessert, sondern auch die Möglichkeiten beim Sounddesign in Phase Plant enorm erweitert.
Das Upgrade ist für Nutzer kostenfrei. Mit den Essentials ist der Einstieg in die Welt von Kilohearts aber auch für neue User kostenlos möglich und eine unbedingte (und native) Empfehlung.
kilohearts.com/products/kilohearts_essentials
Baby Audio
Aufgefallen ist Baby Audio erst kürzlich mit ihrem Neuzugang Crystalline – einem neuen algorithmische Hall. Jetzt vermeldet der Hersteller, dass alle acht Plug-ins mit nativer Unterstützung erschienen sind und verspricht dadurch deutliche Performance-Verbesserungen.
babyaud.io
SoundID Reference – Sonarworks
Seit vielen Jahren ermöglicht diese Software ein lineares Abhören der eigenen Produktion ohne hardwarespezifische oder raumspezifische Betonung oder Abschwächung bestimmter Frequenzbereiche. Das erleichtert es, einen Mix überall gut klingen zu lassen. Nun ist dies mit der Version 4.3 auch auf den neuen Macs nativ möglich.
Sound ID Reference gab es bisher in zwei Versionen: Eine günstige, die sich auf Kopfhörer spezialisiert und eine zweite, die mithilfe eines Messmikrofons den Sound auch aus den Lautsprechern im Raum linear wiedergibt. Neu hinzugekommen ist mit der Version 4.3 eine neue Edition, die Multichannel-Setups bis zu 9.1.6 unterstützt.
Das Update auf 4.3 ist für die jeweilige Version kostenfrei. Upgrades auf die Multichannel-Version sind kostenpflichtig.
https://www.sonarworks.com/soundid-reference
Weitere native Updates in Kürze:
Das Hall-Plug-in Aaltoverb aus der Schmiede von Madrona Labs wurde mit Version 2.0 nativ für den Apple Silicon veröffentlicht.
https://madronalabs.com/products/aaltoverb
Amplesound, der Hersteller einer riesigen Auswahl an unterschiedlichen gesampelten Gitarren, Bässen und anderen Saiteninstrumenten hat nach und nach einige der Produkte nativ upgedated. Zuletzt ist im Mai die Electric Guitar dazugekommen.
http://amplesound.net/en/news.asp
Auch der neue MODO BASS 2 von IK Multimedia ist direkt mit nativem Apple Silicon Support erschienen. Die neue Engine ist auch für Nutzer der Vorversion kostenfrei nutzbar – allerdings ist für die neuen Funktionen und neuen Instrumente ein kostenpflichtiges Update nötig.
https://www.ikmultimedia.com/products/modobass2/index.php?p=info
Fast von Anfang an nativ unterwegs sind die legendären Plug-ins von Valhalla DSP. Passend um zweiten Geburtstag der Freeware Super Massive ist nun die Version 2 des Plug-ins erschienen – mit zwei neuen Modi. Die Software ist natürlich – wie alle anderen Plug-ins – als native Universal-Version erhältlich. Eine absolute Empfehlung!
https://valhalladsp.com/shop/reverb/valhalla-supermassive/
Stand: 5.5.2022
CineSamples – Musio
Für Freunde der großen Auswahl von gesampelten Instrumenten hat der renommierte Hersteller CineSamples einen neuen Service an den Start gebracht. Es handelt sich um ein neues Plug-in nebst Standalone-App, die im Abo eine immer weiter wachsende Sammlung an gesampelten Instrumenten zur Verfügung stellen. Es gibt zum Testen ein 14-tägiges Probeabo, danach werden entweder rund 20 $ im Monat oder 150 $ im Jahr fällig. Der Katalog soll stetig erweitert werden und läuft nativ auf dem Apple Silicon.
www.musio.com und cinesamples.com
SynchronArts – VocAlign und ReVoice
Nach einer erfolgreichen Beta-Phase sind nun alle aktuellen Produkte des britischen Herstellers nativ kompatibel mit dem Apple Silicon. Damit steht perfekt bearbeiteten Vocals am neuen Mac nichts mehr im Wege. Lediglich für die ARA-Unterstützung ist bisher noch Rosetta 2 erforderlich. Die Updates sind für bisherige User kostenfrei.
www.synchroarts.com
Sound Radix
Auch das Portfolio von Sound Radix ist mit den letzten Updates fast vollständig fit für die neuen Macs. Darunter finden sich bekannte Plug-ins wie der SurferEQ oder Auto-Align. Aber auch hier gibt es noch Einschränkungen bei der ARA-Schnittstelle, die behoben werden, sobald die nötigen Updates für ARA nativ zur Verfügung stehen.
www.soundradix.com
Celemony – Melodyne
Als dritter Software-Hersteller in dieser Runde, der Lösungen zum Korrigieren von Vocals im Programm hat, veröffentlich Celemony das langerwartete Update für Melodyne. Die Version 5.2 kommt als Universal Binary und unterstützt damit neben den Intel-Rechner auch die neuen Apple Silicons nativ.
Auch hier gibt es aber für ARA noch eine Einschränkung. Will man die Vorzüge voller ARA-Unterstützung auch in Logic Pro nutzen, ist es momentan noch nötig, die Apple-DAW unter Rosetta 2 zu starten. Ein Update für Logic soll diesen Umstand beheben und den vollständigen Support von Drittanbieter-Erweiterungen bringen. In den anderen nativen DAWs scheint es aber keine Einschränkungen zu geben.
Das Update ist für Nutzer der Version 5 kostenfrei und bring zudem auch weitere kleine Verbesserungen mit.
www.celemony.com/de/melodyne52
IK Multimedia – AmpliTube
Seit dem Update auf die Version 5.4 ist die Amp-Simulation AmpliTube auch nativ auf dem M1 zu haben. Damit erweitert der Hersteller aus Italien seine kompatible Software um einen weiteren Titel. Vorher waren bereits Updates für MODO Drum, SampleTank 4, Syntronik 2 und Hammond B-3X veröffentlicht worden.
www.ikmultimedia.com/
Rouge Amoeba – Audio Hijack 4
Diesen Software-Hersteller mit dem ungewöhnlichen Namen hatte ich schon vorher im Zusammenhang mit der nativen M1-Unterstützung vorgestellt. Nun kommt mit Version 4 bereits die nächste native Generation der Audio-Verarbeitungs-Wunderkiste Audio Hijack heraus. Einfach per Drag and Drop lassen sich nun noch komplexere Ketten mit vielen Modulen und Plug-ins erstellen. Das Audio kann dabei aus allen nur erdenklichen internen und externen Quellen stammen, flexibel geroutet werden und wird dabei in Echtzeit verarbeitet. Das fertige Signal kann anschließend gestreamt oder aufgezeichnet werden. Das mächtige Tool mit vielen internen Modulen und AU-Support kostet rund 70€, für das Update von Version 3 muss man knapp 30€ bezahlen.
rogueamoeba.com/audiohijack/index.php
Orchestral Tools – SINE Player
Seit 2019 setzt der Hersteller aus Deutschland auf den eigenen Sample-Player SINE und veröffentlicht neue Libraries nicht mehr für Kontakt. Auch der Back-Catalog wird nach und nach auf die neue Software portiert, die mit dem neuen Update auf 1.0.9 nun auch nativ die aktuellen Macs unterstützt. Neben der dafür wichtigen VST3-Unterstützung, bringt das Update eine Reihe von Verbesserungen z. B. bei der Performance mit. Die üblichen Bugs wurden natürlich auch behoben.
Der SINE Player ist kostenlos und kann mit einer Reihe ebenfalls kostenfreier Instrumente (SINEfactory) ausprobiert werden. Darunter befinden sich neben einem Piano auch Drums, Gitarren, eine Orgel, Streicher und Bläser.
www.orchestraltools.com/store/get-sine
Außerdem haben auch Slate Digital, 2B Played Music und die Instrumenten-Schmiede ZAK Audio ihre Produkte auf den nativen Stand gebracht.
Seventh Heaven (Pro) (LiquidSonics)
Das Hall-Plug-in Seventh Heaven (Pro) ist bereits seit fast 5 Jahren auf dem Markt und noch immer eine Empfehlung. Es wurde in der Zwischenzeit kontinuierlich gepflegt und verbessert. Gerade erst wurde die Software nativ für den Apple Silicon veröffentlicht und ein guter Grund, wieder an diesen Hall zu erinnern.
Es handelt sich bei dieser Software um eine sehr genaue Nachbildung des Hardware-Hallgeräts Bricasti M7, das es im gut sortierten Fachhandel für rund 4000€ zu erwerben gibt. Diese Emulation arbeitet mit einer speziellen „Impulse Response Technologie“ und will dem Original damit unglaublich nahe kommen.
Das Plug-in gibt es in zwei Varianten (Standard und Pro), die sich in der Anzahl der Presets (30 zu 236 Presets) unterscheiden. Der weitere Mehrwert von Pro ist ein besserer EQ und eine Multi-Band Decay Anpassung.
In der neuesten Version 1.4 hat LiquidSonics neben der nativen Unterstützung für beide Varianten zudem zwei neue Features ausschließlich in die Pro-Version integriert. Es gibt zu einen den neuen „Reverb ducker“, der den Hall dämpft, während die Modulation des eigentlichen Signals erklingt. Das schafft ein klareres Klangbild. Dieser Effekt lässt sich zwar mit einem zusätzlichen Kompressor auch ohne die Pro-Version erreichen, die Integration im Plug-in macht es aber einfacher. Ein weiteres neues Pro-Feature gab es bisher bei LiquidSonics nur in Cinematic Rooms und Lustrous Plates: Surround bis 7.1.6. Darauf haben viele schon länger gehofft.

Das Plug-in bietet ansonsten alle Einstellungen, die man von einem Hall erwartet. Angeboten werden Räume neben “Ambience” und “Chamber”, “Hall” und “Room” auch “Plates” und große “Spaces” (z. B. Kirchen). Hall-Länge und Mischungsverhältnis sind natürlich einstellbar. Schön ist ein Regler, über den man das Verhältnis von frühen und späten Reflexionen anpassen kann. Auch die ganz tiefen Frequenzen lassen sich unabhängig vom EQ absenken – ein hilfreiches Feature bei einem Hall.
Für viele Nutzer sollte die Standard-Version von Seventh Heaven für die meisten Anwendungen ausreichen, denn schon diese klingt genauso rund und schön wie der große Bruder. Mit 69$ ist die Software auch außerhalb vom Sale ihr Geld wert. Nur wer alle Presets der Original-Hardware benötigt, einige tiefer gehende Einstellungen machen möchte und in Surround unterwegs ist, benötigt die Pro-Variante. Diese ist allerdings mit 299 $ mehr als 4x so teuer. Ein Upgrade ist aber jederzeit möglich.
Eine 14-tägigen Demo lässt sich auf der Website herunterladen. Die restlichen Plug-ins des Herstellers (z. B. Cinematic Rooms) sind leider bisher noch nicht vollständig als native Versionen erhältlich.
Hersteller: LiquidSonics
Website: www.liquidsonics.com/software/seventh-heaven/
www.liquidsonics.com/software/seventh-heaven-professional/
weitere Infos: www.soundandrecording.de/equipment/liquid-sonics-seventh-eavenprofessional-reverb-plug-in-im-test/
Plattform: VST2/VST3/AAX/AU (iLok)
Preise: 69 $ (Pro: 299 $) (ca. 61€/262€) (unregelmäßige Sales möglich)
DAW und Apple Silicon (PDF, Stand 13.03.2022)
Auch Steinberg ist mit dem neuen Update von Cubase 12 kompatibel zum M1 https://www.soundandrecording.de/equipment/steinberg-veroeffentlichcubase-12/. Damit wird die Reihe der nativ laufenden DAWs immer vollständiger! Eine aktuelle Übersicht haben wir in einer Tabelle zusammengestellt. Bei Cubase 12 gibt es aber eine wichtige Info, die den Umstieg zur nativen Arbeitsumgebung leider etwas steiniger macht: Die von Steinberg angekündigte Beendigung der VST2-Unterstützung ist im nativen Mode von Cubase 12 bereits Realität. Das heißt: Nutzt man Plug-ins, die zwar nativ für den Apple Silicon bereitstehen, aber bisher nur als VST2-Variante erhältlich sind, kann man diese mit Cubase 12 (im nativen Mode) nicht mehr nutzen. Das geht ausschließlich mit Cubase 12 unter Rosetta 2!
Update April 2022 (01.04.2022)
Die Hersteller von Software für die Audioproduktion bleiben weiter am Ball, um die perfekte Unterstützung des Apple Silicons voranzutreiben. Und momentan geht es Schlag auf Schlag. Um den Überblick nicht zu verlieren, haben wir für euch wieder ein paar frische Updates und Empfehlungen mit nativer Power zusammengestellt:
Softube (Effekte und Software-Instrumente)
Schweden ist nicht nur ein bekannter Exporteur erfolgreicher Popmusik, sondern auch von vielen Tools, mit denen sie gemacht wird.
Neben XLN Audio mit Addictive Drums und XO oder Klevgr, die gerade erst mit Borsta ihr neues brushed Percussion Instrument nativ herausgebracht haben (https://klevgrand.com/products/borsta), ist nun auch Softube aus dem schwedischen Linköping native auf dem Apple Silicon unterwegs.
Mit einem Rundumschlag ist das gesamte Portfolio angepasst worden und hat auf diesem Weg auch das Siegel für macOS Monterey bekommen. Nutzer erhalten die neuen Versionen als kostenfreie Service-Updates.
https://www.softube.com
Kilohearts (Effekte und Software-Instrumente)
Und als hätten sie sich abgesprochen, beglückt uns eine weitere Softwareschmiede aus Linköping in Schweden mit einem willkommenen Update ihres gesamten Portfolios. Damit ist sowohl Phaseplant, als auch das gesamte Arsenal an Effekt-Plug-ins native für die neuen Macs verfügbar.
Von einem kostenfreien Basispaket (Toolbox free) bis zum „ultimativen Sounddesign-Paket“ (Toolbox Ultimate) ist für jeden etwas dabei. Alle Tools lassen sich auch einzeln erwerben oder in einen „Subcribe to Own“ Modell abonnieren.
https://kilohearts.com
Arturia (Effekte und Software-Instrumente)
Mit der Veröffentlichung der Updates zur V Collection 8.2 und FX Collection 2.1 hat Arturia den Übergang zum Apple Silicon für diese beiden tollen Sammlungen von Software-Instrumenten und Effekten vollzogen. Auch der separat erhältliche Synthesizer Pigments 3.5 hat bereits sein Update bekommen. Die Updates bringen zudem die Kompatibilität für macOS Monterey und alles Plug-ins liegen als VST3 Versionen vor. Für einige der älteren Plug-ins und Programme (wie z. B. Spark 2) gibt der Hersteller allerdings an, dass keine M1-Updates erscheinen werden.
Der kürzlich veröffentlichte Neuzugang bei den Effekten Efx Fragments ist bisher noch nicht Teil der FX Collection, erscheint mir aber ein Vorbote für weitere native und kreative Effekte zu sein.
https://www.arturia.com/products

Soundtoys (Effekte)
Noch im letzten Update zu diesem Artikel hatte ich auf die Betaphase bei Soundtoys verwiesen.
Jetzt ist das Update offiziell erschienen. Alle Plug-ins laufen nun endlich auch als native Versionen
auf dem Apple Silicon. Ganz komplett ist der Übergang bei Soundtoys allerdings noch nicht.
Vorerst wird nur VST2 und AU unterstützt, aber die sowieso längst überfällige VST3-Variante soll
bereits auf der Zielgeraden sein. Dies ist vor allem für Cubase 12 User wichtig, denn bis dahin
bleibt weiterhin nur der Umweg über Rosetta 2. Eine öffentliche Beta soll bald erhältlich sein. Über
AAX gibt es leider noch keine Infos vom Hersteller.
https://www.soundtoys.com
Wavestate native und opsix native (Korg)
Auch wenn das „native“ im Namen der beiden Neuerscheinungen von Korg sich nicht auf die
native Unterstützung der M1-Prozessoren bezieht, hat Korg diese aber gleich ab Release mit
eingebaut. Sehr vorbildlich!
Wir hatten Euch diese beiden Synth bereits kurz vorgestellt: (https://www.soundandrecording.de/allgemeines/korg-stellt-wavestate-und-opsix-softsynths-vor/)
Ein großer Vorteil ist es, wenn der Hersteller der Hardware seine eigenen Geräte auch in einer
Softwareversion bereitstellt. Man kann also davon ausgehen, dass er alle gut gehüteten
Geheimnisse und verstecken Besonderheiten kennt und man wirklich eine 1:1 Kopie auf den
Rechner bekommt. Deshalb ist ein Austausch von Presets zwischen Hard- und Software hier
problemlos möglich. Es erlaubt das virtuelle Schrauben am Rechner mit der übersichtlicheren
Oberfläche – und auch mit eigenen Samples bei Wavestate – um anschließend diese Kreation
nahtlos an der Hardware weiter zu verwenden. Für diesen Austausch bietet Korg einen
kostenfreien „Sound Librarian“ an.
Aber auch als Nutzer ohne Hardware-Original an seiner Seite hat man eben den echten
Synthesizer in der DAW – ohne Abstriche. Vielleicht freut sich sogar der eine oder andere über ein
besseres Keyboard, da die Originale da wohl etwas Kritik einstecken mussten.
Beide Hardwaregeräte sind erst in den letzten zwei Jahren von Korg vorgestellt worden und ich
finde es erstaunlich, dass bereits nach so kurzer Zeit die virtuellen Pendants herausgekommen
sind.
Ein paar technische Eckdaten:
Wavestate native:
• Weiterentwicklung der „Wavestation“ aus dem Jahr 1991, jetzt mit Wave Sequencing 2.0 und vielen neuen Funktionen
• 4 Layer mit virtuellem Joystick regelbar
• eigene Samples ladbar (+ 2,3 GB Werks-Samples, u. A. mit den Originalen der Wavestation)
• 64 Stereo-Stimmen
• 14 Effekte gleichzeitig
• inspirierende Zufallsfunktion

Opsix native:
• moderner und weiter gedachter FM-Synth mit bis zu 32 Stimmen
• sechs Synthese-Arten (klassische FM und auch additive und subtraktive Synthese, analoges Modeling, Waveshaping und semimodulare Synthese)
• drei Effekt-Blöcke (für drei von 30 eingebauten Effekten)
• inspirierende Zufallsfunktion
• Step Sequencer
• 350 Presets
Beide Instrumente haben zwar in der Geschichte der Synthesizer große Vorbilder (wie z.B. DX-7 beim Opsix), wissen aber mit einem modernen Klang zu überzeugen. Gleichzeitig ist das nostalgische Flair der ersten Wavestation beim Wavestate native immer noch zu spüren, sodass es wohl für mich weiterhin keinen Grund gibt, das schon leicht angestaubte Original wieder aus der Ecke zu holen und anzuschließen. Oder vielleicht gerade jetzt, um sie als Controller für den neuen Software-Enkel zu verwenden.
Ob die beiden neuen Synthesizer in der Zukunft auch ein Teil der beliebten Korg Collection werden, die u. a. auch die ursprüngliche Wavestation als Softwareinstrument beinhaltet, konnte man uns noch nicht sagen.
Vergleicht man die Preise mit anderen virtuellen Instrumenten, gehören die neuen Synth von Korg mit jeweils knapp 200€ nicht ins günstigste Regal. Umso erfreulicher ist es aber, dass Besitzer der entsprechenden Hardware für 49€ beliebig viele weitere Instanzen ihres Synth im Rechner aufrufen können. Und wer bisher mit der Hardware geliebäugelt hat, findet nun eine deutlich preiswertere virtuelle Variante und spart jeweils rund 400€.
Auf Nachfrage hat Korg bestätigt, dass auch die Korg Collection 3 inzwischen ein Update für die native Unterstützung bekommen hat. Diese Plug-ins gibt es aber leider im Gegensatz zu den beiden Neuerscheinungen bisher nicht als VST3 Version. Ich hoffe, dass der japanische Hersteller dort bald nachbessern wird. Vielleicht kommt aber auch ein virtueller Modwave native noch vorher in die digitalen Regale.
Wer noch mehr über die Hardware-Originale herausfinden möchte, findet hier viele weitere Details zum Nachlesen:
https://www.soundandrecording.de/equipment/korg-wavestate-wave-sequencing-synthesizer-imtest/
https://www.soundandrecording.de/allgemeines/korg-wavestate-firmware-update-ist-da/
https://www.soundandrecording.de/allgemeines/ein-update-fuer-den-korg-opsix-ist-da/
Hersteller: Korg
Website: https://www.korg.com/de/products/software/opsix_native/
https://www.korg.com/de/products/software/wavestate_native/
Plattform: VST3/AAX/AU
Preise: jeweils 199€ (Hardware-Besitzer: jeweils 49€)
Update März 2022
Soundtoys Beta, Kontakt Update, Cubase 12, iLok und Accusonus (Freebie)
Auch nach der Veröffentlichung des Mac Studio gibt es schon weitere Spekulationen und Gerüchte zu den nächsten Macs mit Apple Silicon und auch im Softwarebereich tut sich so einiges.
Für alle Fans der Plug-ins von Soundtoys (und wer ist das nicht?) gibt es tolle Neuigkeiten: Der Hersteller scheint sich auf der Zielgeraden zu befinden, denn die öffentliche Beta-Phase ist gerade gestartet. Wer schon jetzt ausprobieren will, wie sich die Software nativ auf dem M1 schlägt, kann hier (www.soundtoys.com/apple-silicon-public-beta/) auf eigenes Risiko die Beta laden. Noch bessere News gibt es von Native Instruments: Kontakt ist in Version 6.7 erschienen und bringt – Trommelwirbel – native Apple Silicon Unterstützung mit, neben vielen weiteren Verbesserungen. Es werden z. B. Windows 11 und macOS Monterey offiziell unterstützt. Das Update findet ihr wie immer über Native Access.
Auch Steinberg ist mit dem neuen Update von Cubase 12 kompatibel zum M1 https://www.soundandrecording.de/equipment/steinberg-veroeffentlichcubase-12/. Damit wird die Reihe der nativ laufenden DAWs immer vollständiger! Eine aktuelle Übersicht haben wir hier zusammengestellt: (LINK zur Tabelle). Bei Cubase 12 gibt es aber eine wichtige Info, die den Umstieg zur nativen Arbeitsumgebung leider etwas steiniger macht: Die von Steinberg angekündigte Beendigung der VST2-Unterstützung ist im nativen Mode von Cubase 12 bereits Realität. Das heißt: Nutzt man Plug-ins, die zwar nativ für den Apple Silicon bereitstehen, aber bisher nur als VST2-Variante erhältlich sind, kann man diese mit Cubase 12 (im nativen Mode) nicht mehr nutzen. Das geht ausschließlich mit Cubase 12 unter Rosetta 2!
Hoffentlich kommen die entsprechenden Updates mit dem Upgrade zur nativen VST3-Schnittstelle zeitnah. Viele Hersteller wie Sugar Bytes (Empfehlung s. u.) haben aber schnell reagiert und entsprechende Updates bereitgestellt.

Eine weitere Lücke hat PACE, die Firma hinter dem iLok-Kopierschutz geschlossen. Endlich wurde hier das Update veröffentlich, dass uns schon vor über einem Jahr noch für 2021 angekündigt wurde.
Zu guter Letzt gibt es noch ein Schmankerl für Nutzer von Accusonus-Software. Alle, die bereits vor dem Verkauf der Softwareschmiede vor einigen Wochen an Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp, …) einen Nutzer-Account angelegt hatten, können sich auf der Website des Herstellers die Vollversion des der Pro-Suite ERA 6 herunterladen und komplett kostenfrei nutzen. Das Paket wurde bisher für rund 1000 $ verkauft. ERA 6 ist eine professionelle Sammlung von Tools, die am ehestem bei der Bearbeitung und Verbesserung von Sprache Verwendung findet und ist mit einigen Modulen aus iZotope RX vergleichbar. Die Software ist in der neuesten Version verfügbar, die erst vor Kurzem noch aktualisiert wurde. Es wird zwar weder Support noch weitere Updates für dieses umfangreiche Softwarepaket geben, aber bereits diese Version läuft nativ auf dem Apple Silicon. Deswegen wird man sicherlich noch lange Freude daran haben können. Also schnell herunterladen, solange die Files noch online sind!
account.accusonus.com/home
Stand: Februar 2022
Die neuen Macbook-Pro-Modelle mit den Apple Silicons M1 Pro und M1 Max sind endlich da und bieten nun neben den schnelleren Prozessoren auch Varianten mit bis zu 64 GB RAM. Sie sind damit wohl bestens geeignet, um auch große Projekte mit vielen Sample-basierten Instrumenten zu stemmen.
Glücklicherweise wurden in der Zwischenzeit wieder viele Plug-ins und Programme für den Apple Silicon angepasst. Leider fehlt weiterhin die native Unterstützung einiger wichtiger Softwaretitel wie Cubase, Kontakt oder Soundtoys!
ShaperBox 2 (Cableguys)
Die Firma Cableguys aus Hamburg hat schon länger einen guten Ruf, aber seit David Guetta sich als User „geoutet“ hat, kennt wahrscheinlich jeder im EDM-Bereich ihre Plug-ins. Die ShaperBox 2 gehört neben HalfTime zu den ersten beiden Produkten aus dem Portfolio, das eine native Apple Silicon Unterstützung mitbringt.
Es handelt sich dabei um ein Bundle aus mittlerweile acht Effekten (Shapers), die auch jeweils einzeln erhältlich sind. Neben Modulen wie Time, Drive, Filter und Width gesellt sich seit Neuestem der NoiseShaper dazu. Die ShaperBox ist am ehesten vergleichbar mit Plug-ins, wie Infiltrator von Devious Machines (s. u.) oder Stutter Edit 2 von iZotope.

In der ShaperBox kann man alle der acht Effekte in beliebiger Reihenfolge anordnen, damit sie entsprechend das Audiosignal verformen können. Die klanglichen Auswirkungen steuert man über Automationskurven in jedem Modul individuell, wobei die Box optional entweder frei per LFO getriggert werden kann oder anhand von der Tonhöhe. Der häufigste Modus wird aber sicherlich das Synchronisieren mit der DAW sein.
Mit dem Volume-Modul kann man so beispielsweise den bekannten Sidechain-Effekt durch die Bassdrum erzeugen und das geht hier einfacher und viel flexibler als mit einem Sidechain-Kompressor. Man kann z. B. unabhängig von Beat ganz individuelle Kurven für eine zusätzliche Rhythmik einbauen. Außerdem kann man wählen, ob der gesamte Frequenzbereich oder nur ein frei wählbarer Ausschnitt beeinflusst werden soll. So kann man beispielsweise knarzige Höhen eines Basses verschonen.
Mit dieser Vorgehensweise lassen sich mit den Modulen Pan und Width gleichzeitig oder völlig unabhängig Bewegungen im Stereobild oder mit der Stereobreite erzeugen oder rhythmisch wiederkehrende Muster für wilde Filterfahrten mit Filter programmieren. Ganz verrückte Effekte wie Glitches entstehen mit dem Time-Modul, das das Signal in der Zeitachse moduliert, verlangsamt oder umkehrt.
Spaß macht auch das Drive-Modul für analoge Verzerrungen und Crush für Lo-Fi-Bit-Crusher Effekte.
Toll ist, dass man mehrere Effekt-Ketten gleichzeitig auf verschiede Speicherplätze laden kann, die per MIDI ausgelöst werden können. Das ermöglicht kreative Wechsel im Laufe eines Songs. Eine Vielzahl von vorgefertigten Automationskurven und ganzen Signalketten als Presets bieten sich hierfür als kreativen Startpunkt an und zeigen, was mit der ShaperBox alles möglich ist. Es müssen aber nicht immer die ganz wilden Sachen sein – auch ganz subtile Effekte außerhalb vom EDM lassen sich einfach, kreativ und schnell umsetzen.
Hersteller: Cable Guys
Website: https://www.cableguys.com/shaperbox.html
Plattform: VST2/VST3/AAX/AU
Preise: 89€ (einzelne Module zwischen 10€-50€)
Gullfoss (Soundtheory)
Gullfoss verdankt seinen Namen einem berühmten Wasserfall auf Island. Erst mal mag der Name wenig Zusammenhang mit einem EQ-Plug-in haben, aber der britische Hersteller Soundtheory erklärt: Pinkes Rauschen ist dem Klang eines Wasserfalls sehr ähnlich und der Mensch empfindet diesen Klang als angenehm. Die Hintergründe dafür wurden analysiert und die Software versucht aufgrund dieses Prinzips das Audiosignal zu verbessern. Es wird dahingehend angepasst, wie das menschliche Gehör funktioniert und was es als angenehm empfindet. Dadurch soll das Ergebnis klarer klingen und dem Hörer mehr schmeicheln.
Gullfoss passt vielleicht am besten in die Schublade “schlauer automatischer EQ”. Für menschliche Hörgewohnheiten wichtige und angenehme Klanganteile werden musikalisch hervorgehoben, Störendes (wie Resonanzen) werden reduziert.
Das Plug-in analysiert dafür das eingehende Audio und passt den EQ anhand des zugrunde liegenden Computermodells mehr als 300x in der Sekunde an. Das Ergebnis ist zwar je nach Einstellung manchmal subtil, aber es klingt fast immer irgendwie angenehmerer.

Das Ganze läuft im Prinzip ohne komplizierte Eingaben des Nutzers ab. Man stellt bei diesem EQ keine Frequenzen ein, sondern man bestimmt mit einigen wenigen Parametern die Richtung und Intensität der Eingriffe. Mit Tame wählt man, wie intensiv übermäßig dominante Frequenzen gezähmt werden sollen. Recover hebt wiederum verdecktes Audio hervor. Mit Bias und Brighten kann man die Eingriffe von Tame und Recover in die gewünschte Richtung anpassen, um z. B. einen helleren Mix zu bekommen. An Ende des Signalflusses liegt der Regler Boost, der es erlaubt, dem Signal einen Schub im Bass- und Höhenbereich zu geben, während die Mitten unangetastet blieben. Außerdem hat man die Möglichkeit, ganze Bereiche von der Bearbeitung durch Tame und Recover auszuschließen. Eine Sidechain-Option rundet das Paket ab.
Sehr schön finde ich, dass sich die Eingriffe von Gullfoss nicht auf die Lautheit des Gesamtsignals auswirken. So lassen sich die Veränderungen besser beurteilen. Die Übersicht behält man durch einige Pegelanzeigen und eine grafische Aufbereitung der EQ-Kurve. Alles sehr schlicht und angenehm aufgeräumt.
Gullfoss kann man sowohl auf einzelnen Kanälen oder Bussen einsetzen sowie auf der Summe direkt vor den dynamischen Eingriffen mit Kompressoren und Limitern. Mit einer Lizenz von Gullfoss bekommt man das Plug-in in drei Versionen, die jeweils letztendlich zwar denselben Ansatz haben, aber jeweils mit einem speziellen Schwerpunkt. Die als Erstes erschienene Grundvariante ist der Allrounder für alle Einsätze und kommt in der Hauptsache beim Mixing zum Einsatz. Die Variante „Master“ hingegen macht subtilere, aber detailliertere Eingriffe, braucht dafür aber deutlich mehr Rechenleistung und „Live“ hat den Schwerpunkt auf minimalster Latenz (unter 2 ms) und ist damit für den Live-Einsatz gedacht.
Gullfoss ist sicher kein Plug-in, das sich ein Neueinsteiger als Erstes für sein Studio kauft. Es richtet sich eher an Musiker und Produzenten, die letzten 5 % zur Perfektion des Mixes noch „rauskitzeln“ wollen. Die Bedienung ist aber so einfach, dass letztendlich jeder Audioschaffende seine Mixe oder Signale damit aufwerten kann. Soundtheory beschreibt dazu auch weitere Einsatzmöglichkeiten abseits vom Mastering. So soll sich das Plug-in auch als DeEsser oder für Dialog-Post-Produktion eignen.
Hersteller: Soundtheory
Website: https://www.soundtheory.com/home
Plattform: VST2/VST3/AAX/AU (iLok)
Preise: 166€ (unregelmäßige Sales möglich)
Update: Januar 2022
Soundpaint:
Der neue Hybride-Sample-Synthesizer Soundpaint stammt von der gleichnamigen Firma, hinter der die Macher von 8Dio aus Kalifornien stehen. Man kennt sie vor allem durch ihre aufwendig gesampelten Libraries, die mit dem Schwerpunkt Filmmusik in einer großen Auswahl für Kontakt von Native Instruments erhältlich sind.
Mit Soundpaint wird aber nun eine neue, eigene Engine vorgestellt, die man deswegen auch mit einer neuen Firma und Markennamen vom bisherigen Portfolio abgrenzen möchte. Die Entwicklung von Soundpaint soll knapp 10 Jahre gedauert haben, und im letzten Jahr wurden immer wieder Videos und Teaser im Netz veröffentlicht, um die Spannung zu steigern. Nun ist Soundpaint offiziell erschienen und hat einige interessante Überraschungen mitgebracht, darunter den nativen Support für den Apple Silicon direkt ab Marktstart.
Sehr erfreulich: Die Software ist kostenlos erhältlich und es gibt – anders als bei Kontakt – keine kostenpflichtige Vollversion, die für die meisten Kontakt-Libraries ja vorausgesetzt wird. Zum Start bietet Soundpaint im Shop sieben Libraries an, die mit 20 bis 80 Euro auch erfreulich preiswert sind. Seitdem sind bereits viele weitere Produkte erscheinen, denn man hat in der langen Entwicklungszeit nach eignen Angaben bereits an die 100 davon vorbereitet – man darf also gespannt sein, was noch so kommt.
Damit jeder neue User auch direkt loslegen kann, packt Soundpaint das erste Instrument kostenfrei dazu: ein Steinway Grand Piano, das wirklich toll klingt. Dieses basiert auf Samples, die auch schon beim „The New 1928 Scoring Piano“ verwendet wurden, dass weiterhin bei 8Dio für Kontakt erhältlich ist.
Aber was genau ist Soundpaint?
In der Vergangenheit haben viele Hersteller neben Kontakt vermehrt auf eigene Engines gesetzt. Spitfire Audio nutzen seit einiger Zeit teilweise eine eigene Software, Orchestral Tool verwendet jetzt den SINE-Player, und es gibt auch kostenfreie Alternativen wie Decent Sampler oder SFZ. Mit Soundpaint löst sich auch 8Dio von Native Instruments und Kontakt und will dabei einiges anders machen.
Tatsächlich ist Soundpaint ein beeindruckendes Debüt mit einigen tollen Features. Die Grundlage der Instrumente sind weiterhin Samples. Dieses stammen entweder aus ganz neuen Aufnahmen, aber zum Teil haben sie auch ihren Ursprung in Samples von 8Dio. Deswegen soll es in Zukunft Crossgrade-Angebote geben, falls man schon die entsprechenden 8Dio-Produkte besitzt. Diese Samples werden in sogenannten Parts als Pakete zusammengefasst (z. B. alle Samples eines Instruments einer bestimmten Mikrofonposition). Diese Parts werden in einen der vier Slots von Soundpaint gesteckt, die damit dann ein „Program“ (quasi ein Art Multi-Preset) bilden. Jede Bibliothek enthält eine Reihe von „Programs”, die von unterschiedlichen Sounddesignern stammen.
Eine schöne Idee sind hierbei die Hidden Gems, spezielle Presets, die Parts aus unterschiedlichen Libraries verbinden. Diese „Juwelen“ schalten sich automatisch frei, sobald die jeweiligen Instrumente installiert sind.
Zum Paket gehört auch eine Vielzahl analog modellierter Effekte, wobei natürlich die üblichen Verdächtigen abgedeckt werden, es finden sich aber auch neue Entwicklungen. Beispielsweise gibt einen Regen-Delay und einen granularen Reverb. Die Effekte – wie auch die Engine selbst – klingen sehr gut. Einige davon würde ich mir als separate VST-Plug-ins wünschen. Zu den Besonderheiten von Soundpaint gehört neben den quasi endlosen Velocity-Layern, die jeweils in Echtzeit aus den Samples gerendert werden, sicherlich die Morph-Funktion. Diese erlaubt es, jeweils zwei Parts ineinander zu „verschmelzen“, wobei einer die Basis vorgibt (den dominanten Part), an der sich der andere per Morphing anpasst. Das macht richtig Spaß, wenn man sehr unterschiedliche Quellen unterschiedlicher Libraries verwendet (z. B. bei den Hidden Gems).
Die sehr schlichte Oberfläche, die sich anders als bei Kontakt nicht zwischen den unterschiedlichen Libraries durch eine grafische Oberfläche verändert, ist sehr übersichtlich, bietet aber auf Wunsch in der „Matrix“ und den „Racks“ auch tiefere Eingriffe unter der Haube. Automatisieren lassen sich die einzelnen Parameter natürlich auch über LFOs und per MIDI CC.

Soundpaint scheint im ersten Eindruck flink und ressourcenschonend zu sein. Die Installation ist kaum mehr als 50 MB schwer, was die Libraries dann aber wieder mit vielen GBs ausgleichen. Deren Installation erledigt ein separater Downloader sehr elegant.
Wer etwas Zeit übrig hat, dem kann ich die Videos auf dem YouTube-Kanal von Soundpaint ans Herz legen. Dort zeigt ein sympathisch nerdiger Troels Folmann (Mastermind hinter Soundpaint) sichtlich begeistert seine Vision hinter der Engine. Und Soundpaint scheint noch viel vorzuhaben. Es wurde bereits durchblicken gelassen, dass eine Version 2.0 in Arbeit ist, die z. B. den Import eigener Samples erlauben soll, Legatos einführt und die Morph-Engine erweitert. Mal sehen, welche von den schon 100 fertigen Libraries bis dahin den Soundpaint-Shop erreicht haben. Hoffentlich bleiben die Preise weiterhin in diesem unteren Bereich, denn Sales wird es nie geben, sagt der Hersteller und geht damit den Weg, den auch Valhalla erfolgreich seit Jahren verfolgt. Obwohl ich den Black Friday immer toll finde, macht das den Einkauf bei Soundpaint tatsächlich entspannter. Es wird spannend, wie sich diese Plattform in Zukunft entwickeln wird – und Konkurrenz belebt ja das Geschäft.
Hersteller: Soundpaint
Website: https://soundpaint.com/
Preis: kostenlos (Libraries ab 20 $)
Plattformen: Windows und Mac (Intel und Apple Silicon) mit VST/VST3/AU/Standalone (AAX soll bald nachgereicht werden)
Update 19.10.2021:
UVI (Falcon 2.5) / Modartt (Pianoteq 7) / Sugar Bytes / Valhalla DSP
Es wird fleißig weiter an toller neuer Software und Updates mit nativer Unterstützung für den Apple Silicon gearbeitet. Für alle Nutzer eines aktuellen M1-Macs haben wir wieder ein paar Empfehlungen zusammengestellt, und für alle anderen ist die Software ja abwärtskompatibel.
Modartt (Pianoteq 7)
Aus unerfindlichen Gründen ist mir Pianoteq bisher unbekannt gewesen, und das, obwohl ich ein großer Liebhaber virtueller Pianos bin. Umso mehr hab ich mich gefreut, dass ich im Rahmen der Recherche auf diese Software von Modartt gestoßen bin, das aktuell in der Version 7.4 erhältlich ist und bereits nativ auf dem M1 läuft.
Bei virtuellen Klavierklängen greife ich sonst oft zu gesampelten Instrumenten, von denen es beispielsweise von Spitfire Audio, Native Instruments, Audio Brewers und VSL hervorragende Produkte gibt. Doch Samples verbrauchen viel Platz auf der SSD: VSL hat es z. B. mit deren sechs sehr detailliert gesampelten Pianos auf rund 1,2 TB an Daten gebracht.
Mit gerade einmal 50 MB für die Standalone-Variante ist Pianoteq 7 selbst in der größten Version mit weit mehr als 40 Instrumenten deutlich platzsparender. Das liegt an der Klangerzeugung, die nicht auf Samples basiert, sondern auf detailgetreuen, virtuellen Computermodellen, bei denen jeder angespielte Ton in Echtzeit komplett errechnet wird. Dabei werden alle relevanten physikalischen und akustischen Parameter des gewählten Instruments nachgebildet – und das so genau, dass Modartt sogar eine offizielle Autorisierung z. B. von Steinway & Sons oder Blüthner für seine Modelle bekommen hat. Das Ergebnis ist eine praktisch perfekte Nachbildung eines sonst für Normalsterbliche unerschwinglichen Flügels oder eines der fragilen historischen Instrumente.

Pianoteq 7 gibt es in drei Versionen: Stage, Standard und Pro. Sie unterscheiden sich z. B. in den Möglichkeiten, mit denen man die virtuellen Modelle (und damit den Klang) modifizieren und anpassen kann. Die Detailtreue und die Klangqualität der Engine unterscheiden sich hingegen glücklicherweise nicht. Allerdings ist die Anzahl der mitgelieferten Instrumenten-Modelle unterschiedlich: Je nach Version wählt man zwischen zwei und vier Pakete aus einer wachsenden Auswahl von momentan über 20 Instrumentengruppen mit jeweils vielen Presets. Dabei gibt es neben klassischen und historischen Klavieren und Flügeln aus den letzten fünf Jahrhunderten auch Harfen, elektrische Pianos und sogar eine Steeldrum.
Eine Neuerung der Version 7 ist neben der tollen Möglichkeit, Felt-Pianos zu modellieren, auch die Option, mehrere Instrumente ineinander zu morphen, was zu sehr real klingenden Fantasieinstrumenten und Klangexperimenten führt. So kann z. B. ein Flügel von Steinway entstehen, der gleichzeitig auch ein Xylofon ist! Das mit klassischen Samples so nicht möglich.
Ein „normales“ Layering mehrerer Presets geht natürlich auch. Wer Sorge hat, ein ideal nachgebildetes Klavier könnte zu steril klingen, kann jederzeit den Zustand des Instruments per Schieberegler von hervorragend („mint“) stufenlos auf katastrophal („worn”) stellen oder das Tuning aller oder auch nur einzelner Klaviersaiten verändern – und das (wie alle Parameter des Plug-ins) auch per Automation in der DAW steuern.
Beim Anpassen der Instrumente lernt man nebenbei, wie welche Bauteile und Parameter den Klang bestimmen und wie unterschiedlich sich die einzelnen Instrumentenbauer im direkten Vergleich anhören. Das macht großen Spaß. Aber schon die Presets klingen wunderbar, sodass selbst die preiswerteste Variante „Stage“ dem Musiker den Klang großartiger Flügel in die DAW holt.
Nutzer von Komplete Kontrol freuen sich zudem über die Unterstützung von NKS.
Modartt hat bisher ausschließlich Pianoteq nativ für den Apple Silicon veröffentlicht; das ebenfalls von dem französischen Hersteller erhältliche Organteq, das auf eine ähnliche Weise Orgeln modelliert, wartet noch auf sein Update.
Hersteller: Modartt
Website: https://www.modartt.com/pianoteq
Preise: zwischen 129 Euro (Stage) – 369 Euro (Pro) (Bundle von Pro mit allen Instrumenten: 799 Euro) einzelne Instrumentenpacks: 49 Euro
Sugar Bytes:
Es ist schon erstaunlich, wie oft man bei der Recherche über tolle Software stolpert, die aus Deutschland kommt. Dazu gehört auch die Berliner Firma Sugar Bytes, die gerade erst ihr neuestes Produkt „Nest“ vorgestellt hat (s. a. www.soundandrecording.de/allgemeines/sugar-bytes-stellt-modularen-sequenzer-nest-vor/).
Der Hersteller hat bereits früh angefangen, alle Produkte auf den neuen Apple Silicon anzupassen und folgerichtig gibt es die Software auch als separate Version zum Produzieren auf dem iPad. Im vielfältigen Portfolio findet man ungewöhnliche und kreative Tools, wie z. B. den ganz neuen modularen MIDI Sequenzer Nest oder Effectrix und Obscurium, aber auch Effekt-Plug-ins wie Tunado oder WOW2, sowie Klangerzeuger wie Guitarist, Unique oder Factory.
Zu den Synth gehört auch der beliebte DrumComputer – eben ein Drum Computer, aber aufgebohrt im besten und modernen Sinne – vollgepackt mit Sounds und noch mehr Möglichkeiten, diese zu verdrehen und anzupassen, um dann daraus Beats zu bauen. DrumComputer hat acht Slots für verschiedene Sounds aus den Kategorien Kick, Snare, Clap, Percussion, Hats, Cymbal und Synth. Jeder Slot besteht aus bis zu drei eigenständigen Klanggeneratoren (einem Resonator, Wavetable oder Analog und Resynth oder Sampler). Dazu gesellen sich diverse Effekte, wie Filter, Hall, Kompressor, Distortion und Modulationen. Alles zusammen bildet dann das Drum-Kit.

Als Kickstarter für die eigene Kreativität lässt sich wunderbar der Randomizer verwenden. So verlässt man eingetretene Pfade und kann sich von DrumComputer ein zufälliges Kit mit komplett neu generierten Drumsounds überraschen lassen. Wer mehr Kontrolle darüber möchte, kann den Zufall einschränken und z. B. nur Teile des Kits per Zufall verändern. Wem das immer noch zu zufällig ist, nimmt einfach eines von Hunderten mitgelieferter Presets. Eine Mastersektion mit einem Transient Shaper, Sättigung und Kompressor sorgt am Ausgang noch für den Feinschliff der Beats.
Natürlich gehört zum DrumComputer aber auch ein umfangreicher Sequenzer. Dieser kann händisch programmiert werden oder man nimmt die mitgelieferten Presets als Ausgangspunkt. Der Randomizer kann aber auch hier auf eine intelligente (also nicht komplett freilaufende) Zufallsbetankung der Muse auf die Sprünge helfen. Gesammelt und arrangiert werden die Pattern dann wiederum in den bis zu 16 Slots der „Chain“ oder werden per MIDI-Drag’n’Drop in die DAW verfrachtet.
Spaß macht auch die Remix-Funktion, die einem beim Erstellen von Breaks und Übergängen inspiration liefert.
DrumComputer gibt es als Plug-in für die DAW und auch als Standalone-Version.
Hersteller: Sugar Bytes
Website: https://sugar-bytes.de
Preise: zwischen 99 Euro und 119 Euro
Bundle: 499 Euro
für iPad: ab 20 Euro
UVI (Falcon 2.5):
Mit dem neuesten Update auf Falcon 2.5 bietet der Flagship-Hybrid-Synthesizer von UVI nun auch die native Unterstützung für den Apple Silicon. Dazu kommen sehr viele neue Funktionen und über 100 neue Werks-Presets, die die neuen Möglichkeiten voll ausnutzen.
Zeitgleich ist auch der kostenlose Player UVI Workstation für den Apple Chip optimiert worden. Mit diesen Updates bekommen die neuen Macs nativ Zugriff auf die große Auswahl von kommerziellen Bibliotheken, gesampelten vintage Synths, akustischen Instrumenten bis hin zu orchestralen Libraries, ungewöhnlichen Instrumenten und speziellen Soundeffekten. Viele davon laufen bereits in der kostenfreien UVI Workstation. Alle diese Soundbänke und einige zusätzliche Erweiterungen nutzen dann aber erst die endlosen Möglichkeiten in Falcon. Das Hybrid-Instrument ist modular aufgebaut und man kann Klänge auf alle nur erdenklichen Arten kreieren und eigene Instrumente bauen.

Die Basis bilden z. B. Samples aus den verschiedenen Libraries oder ganz simple Oszillatoren. Zur Klangformung gibt es dann ein riesiges Arsenal an Effekten und Tools wie Granular, Timestretch und physikalisches Modelling oder spezialisierte Filter – eben alles, was man sich zum Sounddesign wünscht.
Oder man nutzt als Grundlage die verschieden Synth-Engines, wie FM, Additive Synthese oder Wavetable, um sich seinen eigenen Synth zu bauen, mit traditionellen LFOs, Envelopes und Step Sequenzern. Alles lässt sich modulieren und frei kombinieren. Mit Falcon bekommt man also ein mächtiges Sounddesign-Tool. Aber trotz einer durchdacht strukturierten Oberfläche bedarf es auch einer intensiveren Einarbeitung, um alle Möglichkeiten ausnutzen zu können.
Glücklicherweise gibt es die über 1200 enthaltenen Werks-Presets, die als Startpunkt zum Spielen, Komponieren oder zum Sounddesign einladen, aber auch die über 50 optional erhältlichen Erweiterungen und thematischen UVI Soundbänke versprechen endlose Inspiration. Netter Bonus: UVI legt Falcon einen Gutschein über 100 Euro bei, der im hauseigenen Shop direkt für weitere Sounds eingelöst werden kann.
Alle gängigen Arten von Effekten wie Delay, Hall und Tape sind natürlich auch mit an Bord, sowie umfangreiche Arpeggiatoren und Sequenzer, die mit der Version 2.5 unter anderem durch einen Rain- und einen Warp-Sequenzer noch stark erweitert wurden.
Auch spezielle Tools finden sich im Lieferumfang von Falcon: Neben Harmonizer, Strum-Simulator für Saiteninstrumente und den tiefergehenden Multi-LFO kann man auch über eventbasierte Steuerung bis in die Programmierebene vordringen und per LUA eigene Skripte anfertigen. Trotz der fast erschlagenden Funktionsvielfalt bleibt Falcon übersichtlich und ist gut strukturiert. Das moderne Interface ist aufgeräumt und die unterschiedlichen Sequenzer sind optisch gut aufbereitet.
Gut gefällt mir die sehr reduzierte Oberfläche vieler Presets, die mit wenigen Macro-Reglern auch Einsteigern und Preset-Junkies einen leichten Zugang zu komplexen Klangmodulationen bieten. Das erleichtert den Einstieg und die Spielfreude. Später kann man dann ja immer noch in die Tiefen des Sounddesigns einsteigen.
Falcon gibt es als Plug-ins für die Verwendung in der DAW und als Stanalone-Variante. Noch laufen nicht alle Plug-ins von UVI nativ auf dem Apple Silicon, aber auf unsere Nachfrage wurde bestätigt, dass bereits an der Kompatibilität der Effekte wie Shade, Drum Replacer und Sparkverb gearbeitet wird.
Hersteller: UVI
Website: https://www.uvi.net/de
Preise: Falcon: 349 Euro (Update auf 2.5 für Bestandskunden ab Version 1.0 kostenfrei)
UVI Workstation: kostenlos
Erweiterungen: ab 39 Euro
Valhall DSP:
Zum Schluss noch ein Hersteller von Plug-ins, den man eigentlich nicht mehr großartig vorstellen oder empfehlen muss, aber dennoch hier eine Erwähnung wert ist: Valhalla DSP vertreibt seit vielen Jahren ein solides Portfolio an Plug-ins zum konstanten Preis von 50 Dollar, pflegt diese regelmäßig mit Updates und unterstützt – deswegen die kurze Erwähnung in dieser Rubrik – den Apple Silicon nativ mit allen Plug-ins.
Alle Effekte sind immer wieder in vielen ‚Best of‘-Listen vertreten und gehören scheinbar zur Standardausstattung der meisten Audioschaffenden.

Für alle, die bisher noch kein Plug-in von Valhalla DSP ausprobiert haben, empfehle ich dringend, die Website zu besuchen, denn anstelle regelmäßiger Deals bietet der Hersteller drei Plug-ins als Freeware an. Mein Favorit davon ist Supermassive mit seinen abgefahrenen Hallräumen, aber auch Free Echo und Space Modulator sollte man direkt mitnehmen, um seinem M1 Mac etwas zum Rechnen und den Ohren etwas zum Verwöhnen zu geben!
Hersteller: Valhalla DSP
Website: https://valhalladsp.com
Preise: 50 Dollar (und Freeware)
Update: 29.7.2021
Abyss von Dawsome/Tracktion:
Abyss ist ein neuer Synth vom Hamburger Entwickler Dawsome, der in Zusammenarbeit mit Tracktion veröffentlicht wurde. Ziel bei der Entwicklung war es, ganz neue und lebendig-organische Klänge auf eine sehr intuitive und einfache Art selbst gestalten und diese beim Verwenden in der Komposition weiterhin vielfältig verändern zu können. Schon das ungewöhnliche, übersichtliche und farbenfrohe GUI lässt erahnen, dass neue Pfade beschritten wurden, denn der Begriff „Klangfarbe“ wird hier wörtlich genommen.

Grundlage und Startpunkt für eigene Sounds sind über 2000 Klangbausteine. Diese wurden #übersichtlich nach Klangfarben in einer Matrix angeordnet. Die Klangbausteine sind keine Samples, sondern extra für Abyss erstellte Klangmodelle, die jeder für sich auch noch umfangreich angepasst werden können.
Individuell angeordnet und kombiniert auf einem Farbstrahl sind sie dann der Ausgangspunkt für die weitere Bearbeitung und Modulation. Die Klänge werden zum Einen durch verschiedene Parameter beeinflusst, die man auch von anderen Synth kennt, wie Filter und EQs, aber auch von plastisch benannten Regeln wie Dirt manipuliert. Alle Werte können extrem umfangreich gegenseitig, über LFOs oder über externe Controller moduliert und verändert werden und dadurch werden praktisch endlos viele lebendige Sounds möglich.
Neben der Herangehensweise mit den Farben ist ein weiteres Thema des Instruments die Unterwasserwelt, was sich auch im Namen Abyss, aber auch im GUI widerspiegelt. So ist z. B. die FX-Sektion mit Grafiken von Quallen, Seegras und Tintenfischen liebevoll gestaltet worden. Auch die Presets der eingebauten Effekte Shimmer, Delay, Reverb und Phaser laden mit Namen wie Pacific, Leviathan und Bermuda zum Sounddesign ein. Da macht es einfach Spaß, sich treiben zu lassen.
So klingen einige der 130 mitgelieferten Presets auch direkt wie der Soundtrack zu einem Unterwasserfilm, aber es gibt viel mehr zu entdecken. Manchmal meint man, natürliche Klänge zu vernehmen, aber dennoch klingt es gleichzeitig auch wie ein Synth. Damit eignet sich das Instrument sehr gut für Ambient- aber auch für Underscore-Produktionen mit organischen Texturen.
Der spielerische Ansatz und die tolle Klangqualität lassen einen schnell die Zeit vergessen und zu endlosem Herumspielen animieren. Und die vielen Möglichkeiten, auf den Klang auch beim Spielen Einfluss zu nehmen, macht wirklich Spaß.
Weitere Instrumente dieser neuen Reihe und auch Soundbänke für Abyss sind in Planung. Sehr vorbildlich ist, dass diese Neuerscheinung nicht nur für die bisher gängigen Plattformen erhältlich ist, sondern direkt ab dem Launch auch nativ für die neuen Apple Silicon Prozessoren programmiert wurde.
Vertrieb: Tracktion
Website: https://www.tracktion.com/products/abyss
Preis: 129 Dollar (77.40 Dollar Einführungsangebot)
XO von XLN Audio:
Auch sehr farbenfrohe geht es bei XO von XLN Audio zu. Bekannt ist die schwedische Software-Schmiede vor allem durch die Instrumente Addictive Drums und Addictive Keys, die schon seit vielen Jahren gern verwendet werden XO ist die neueste Software von XLN und ist vor allem für Musiker*innen mit großen Sammlungen von One-Shot und Drumsamples gedacht. Sie ist neben deren Tool DS-10 Drum Shaper bereits für den Apple Silicon nativ erhältlich – der Rest des Portfolios wird nach und nach folgen.
XO versammelt alle Drum- und Percussion-Sounds – automatisch analysiert und sortiert von einer schlauen KI – in einem einzigen Fenster als bunte Punkte, wobei jede Farbe für eine Sound-Kategorie steht: rot sind z.B. alle Kicks, blau die Snares. Ähnliche oder verwandte Sounds liegen in der Matrix nebeneinander, sodass man schnell das gewünschte Sample finden kann, ohne aufwendig in unzähligen Ordnern auf verschiedensten Datenträgern suchen zu müssen. Als Ausgangsbasis werden über 8000 ausgewählte Samples bereits mitgeliefert (über 2000 in der Lite-Version).
Es handelt sich aber nicht um ein reines Verwaltungsprogramm von Samples, sondern man kann auch direkt in der App komfortabel Beats bauen. Dafür gibt es einen 8-kanaliger Pattern-Sequencer, der auch grundlegende Klangbeeinflussung der Samples je Kanal erlaubt sowie eine Palette von Grooves mitbringt. Auch eine einfache Effekt-Sektion mit zwei Sends ist mit an Bord. Fertige Loos können dann per Drag-and-Drop in die DAW als MIDI gezogen oder als Audio-Files exportiert werden.

Der „Playground-Mode“ bietet weitere spielerische Möglichkeiten, die Grooves zu verändern oder sich von zufälligen Anpassungen kreativ überraschen zu lassen. Auf Grundlage der KI-Analyse bietet XO immer mehrere Sets mit alternativen Samples an, die schnell bei laufendem Beat durchgehört werden können – sehr praktisch!
Die Lite-Version von XO hat bereits einen sehr großen Funktionsumfang. Das volle Programm mit allen Samples, über 200 Groove-Presets und Multi-Outs bekommt man dann mit der regulären Version – ein Upgrade ist jederzeit möglich.
Hersteller: XLN Audio
Website: https://www.xlnaudio.com/products/xo
Preis: 120 Euro (XO lite) und 180 Euro (XO Vollversion)
AudioHiJack und weitere Audiotools von Rouge Amoeba:
Rouge Amoeba ist ein amerikanischer Hersteller von sehr feinen Audio-Tools für den Mac. Die verschiedenen Produkte lösen eine Vielzahl von einfachen bis sehr komplexen Audio-Problemen und können eine große Hilfe für jeden Tonschaffenden sein.
Das Angebot reicht vom übersichtlichen Einstellungstool SoundSource über den umfangreichen virtuellen Audio-Mixer Loopback bis hin zu Rekorder aller nur erdenklichen internen Audioquellen Audio Hijack. Airfoil streamt jede Audioquelle praktisch überall hin und mit Fission findet man auch einen einfachen Audio-Editor im Sortiment.
Die Tools sind tief ins System integriert und verteilen – unabhängig von der sonst verwendeten Audiohard- und Software – jegliches Audio aller Apps überall hin und zeichnen nach Wunsch alles auf. Man wundert sich manchmal, warum Apple diese Firma noch nicht gekauft hat, um einige diese grundlegenden Funktionen direkt ins macOS einzubauen.

Das Portfolio wird sehr regelmäßig mit Updates gepflegt und so wundert es auch nicht, dass bereits von allen Programmen Versionen erhältlich sind, die nativ auf dem Apple Silicon laufen. Trotz ihrer tief greifenden Integration ins System laufen die Programme extrem stabil und eignen sich auch für professionelle Arbeitsumgebungen. Das scheint auch der Grund zu sein, warum die Produkte zum Teil etwas teurer sind, als man erst vermuten würde. Ich finde allerdings, dass dies durch die hohe Qualität der Software und die schnelle Anpassung an neue Systeme gerechtfertigt ist. Ich nutze die meisten Tools schon seit vielen Jahren und hatte nie Probleme. Gerade wird auch schon mit Hochdruck an Updates für Monterey gearbeitet, der nächsten macOS-Version, die erst im Herbst erscheinen soll.
Hersteller: Rouge Amoeba
Website: https://www.rogueamoeba.com
Preise: 23 – 118 Dollar (je nach Produkt)
Stand: 29.6.2021
K1v

Nils’ K1v ist eine detailgetreue Nachbildung der Hardware des K1 von Kawai aus den späten 1980er-Jahren. Der K1 war als eine günstige Alternative z. B. zum Korg M1 angetreten. Der deutsche Entwickler Nils Schneider hat in akribischer Programmierarbeit alle Aspekte der ursprünglichen Hardware in Software gegossen und alle originalen Presets nachgebaut. Man bekommt neben den originalen Werks-Presets auch alle Patches der damals zusätzlich erhältlichen ROM-Karten und die Presets des Kawai PHm. So stehen dem Nutzer über 1300 Sounds und Multis zur Verfügung, die alle anpassbar und veränderbar sind. Sogar SYSEx Presets und Bänke des Hardware-Romplers können importiert werden oder ein „echter“ K1 kann über die Software mit neuen Sounds versorgt werden. Diese Detailtreue wurde auch von Kawai gewürdigt, sodass das Instrument den offiziell Segen vom Hersteller hat.
Zusätzliche Feature, die mit dem Original nicht möglich waren, wurden auch eingebaut, wie. z.B. eine Preset-Suche. Eine solch akkurate Nachbildung der Hardware kennt man sonst nur von Herstellern wie Arturia, aber in diesem Fall ist der Spaß auch noch kostenlos. Man kann die Entwicklung aber mit einer Spende unterstützen.
Musiker, die die Vorzüge eines Software-Instruments mit NKS-Unterstützung zu schätzen wissen, können im Forum von Native Instruments dafür ein kostenfreies Kompatibilitäts-Kit für Komplete Kontrol finden – mit Audio Previews und gemappten Controllern.
Mit der neuen Version ist dieser Software-Synth nicht nur für Windows, Linux und Intel-Macs erhältlich, sondern auch nativ den Apple Silicon.
Hersteller: nilsschneider.de
Website: www.nilsschneider.de/wp/nils-k1v/
Preis: Freeware oder Spende
NKS-Kit: www.native-instruments.com/forum/threads/
Multiphonics CV-1 von AAS:

Applied Acoustics Systems, kurz AAS, ist eine kanadische Firma, die seit vielen Jahren für Ihre gemodelten Klangerzeuger und Effekte bekannt ist. Hier kommen keine Samples zum Einsatz, sondern es werden die Klänge anhand von komplexen Modellen generiert, sodass z. B. Streichinstrumente, Gitarren oder perkussive Klangerzeuger realisiert werden könnten, die es in der Realität gar nicht gibt. Der Vorteil bei dieser Herangehensweise ist, dass die Plug-ins CPU-sparsam und schnell in der Reaktionszeit sind.
Zudem findet man im Portfolio von AAS auch einen gemodelten analogen Synth, sowie elektrische Pianos und Unmengen an separat erhältlichen Preset-Packs. Alles immer mit dem besonderen Klang eines AAS-Instruments.
Vor Kurzem ist ihr neuster Klangerzeuger, der modulare Synthesizer „Multiphonics CV-1“ erscheinen, der es ermöglicht – wie bei einem Euro-Rack – sich einen eigenen Klangerzeuger zu basteln und mit virtuellen Kabeln zu verdrahten. Es stehen dazu neben einfacheren, gängigen Modulen auch sehr spezielle Bausteine zur Verfügung, die den Klang nach „Art des Hauses“ formen. Der „Objeq Filter“ ist dafür ein gutes Beispiel, der den Sound mithilfe eines Modells von akustischen Objekten wie Marimbas, Trommelfelle oder virtuelle Saiten verändert oder die Grundlage für einen Klangerzeuger als organischer Oszillator bereitstellt. Alles ist in einer übersichtlichen Oberfläche untergebracht und soll ohne versteckte Menüs auch dem Einsteiger Lust auf das Bauen eines eigenen Instruments machen.
Insgesamt werden über 200 Patches aus allen Sound-Bereichen und über 30 Module mitgeliefert. Sicherlich wird es in Zukunft auch noch weitere Module und Preset-Bänke geben. Leider ist im Gegensatz zu allen anderen Plug-ins von AAS der Multiphonics CV-1 noch nicht NKS kompatibel. Bleibt zu hoffen, dass da noch mit einem Update nachgebessert wird.
Der Multiphonics CV-1 ist, wie auch der jüngst in Version 3 erschienene Chromaphone und alle anderen aktuellen Plug-ins nativ für den Apple Silicon optimiert.
Hersteller: Applied Acoustics Systems
Website: https://www.applied-acoustics.com
Preis: regulär 99 Dollar (Vergünstigungen z.B. im Bundle möglich)
Timeless 3 von Fabfilter:

Fabfilter ist einer dieser Hersteller, der sich immer wieder in den verschiedensten Listen von Lieblings-Plug-ins wiederfindet. Gut zu wissen, dass nun auch alle aktuellen Plug-ins von Fabfilter nativ für den Apple Silicon als kostenfreies Update erhältlich sind.
Am bekanntesten ist wohl der Pro-Q 3, ein hervorragender Equalizer, der – wie alle anderen Plug-ins von Fabfilter – allein schon durch das einzigartige Design des Interfaces auffällt. So auch bei Timeless 3, der ganz neuen Version von Fabfilters featureschweren Tape-Delays. Das neue GUI lässt die vielen Funktionen leichter bedienen und die visuelle Darstellung des Effekts gibt einen besseren Überblick über alles, was mit dem Eingangssignal passiert. Zusätzlich soll das Delay auch noch viel besser klingen als der Vorgänger, denn die Algorithmen wurden grundlegend optimiert.
Das Plug-in liefert natürlich alles an Standard-Delays, lässt diese aber vielfältig und kreativ beeinflussen. Man kann praktisch jede einzelne Wiederholung separat verändern, verschieben und modulieren. So entstehen vom einfachen Ping-Pong über rhythmische Tap-Delays auch völlig freie Anordnungen jenseits jeglicher Taktraster. Der gesamte Effekt kann dann noch durch nonlinare Effekte und Filter statisch oder moduliert beeinflusst werden. Für einige Ideen stand der auch erst kürzlich erschienene Saturn 2 Pate. Die Einstellungen lassen sich so weit verdrehen und manipulieren, dass am Ende sogar verrückte Reverbs entstehen können oder man erarbeitet sich mit dem Pitch-Effekt ein schimmerndes Sound Design. Ein Multiband-EQ für den Delay, getrennt für links und rechts, Anpassungen für die Stereobreite und wirklich endlose Möglichkeiten von Modulationen runden das Bild ab und werden Timeless 3 bestimmt einen Platz in weiteren persönlichen Top-Listen bescheren. Außerdem wurden die Presets überarbeitet und an die neue Version angepasst. So kann man sich von den neuen Möglichkeiten schnell inspirieren lassen und verliert durch das neue Interface auch nicht mehr den Überblick und fordert gleichzeitig den neuen M1 etwas heraus.
Hersteller: Fabfilter
Website: www.fabfilter.com
Preis: 109 Euro regulär (günstiger im Bundle)
Beliebte Stock-Tools in Logic Pro X & Cubase 11 Pro
In dieser Episode stellen Klaus und Marc ihre Favoriten unter den Stock-Tools in Cubase 11 und Logic Pro X vor. Dabei geht es auch um versteckte Helferleine, die viele nicht kennen und sich ihre Funktion mit anderen Tools für teilweise viel Geld einkaufen. Außerdem stellen euch die beiden ihre elementaren Features beider DAWs in Sachen Sounddesign, Mixing und Songwriting vor, die der Grund dafür sind, weshalb sie sich für diese DAW entschieden haben. Alle, die live dabei sind, können die Lieblings-Features ihrer DAW per Kommentar vorstellen. Viel Spaß beim Hören!
Der Audio-Podcast:
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Tja wie schafft man es, dass die großen Plugin Hersteller nativ M1 unterstützen?
Da müssen die ja doppelt so viel in die Entwicklung stecken und mehr verkaufen werden die dadurch auch kaum.
Wenn ich seh dass NI und UAD heute noch VST 2.4 Plugins verkaufen, müsste be der Bewertung von Plugins zukünftig immer die Kompatibilität mit bewertet werden.
Kein VST3 20% Abzug
Keine Native M1 Unterstützung 10% Abzug ….
Und wenn dies von allen so bewertet würde, käme vielleicht mal Bewegung rein in die Geschichte.
Ansonsten wird das noch Jahre dauern mit dieser Transition zu VST3 und M1 Kompatiblität…
Sehe ich grundsätzlich genauso, wäre aber – angesichts des Marktanteils von Apple in den Studios dieser Welt – noch schärfer.
Ich habe mich im Verlauf diesen Jahres als Anfänger aufgrund sehr guter Tests für Maschine 3 und Kontrol 6 von Native Instruments entschieden, daneben für ein M-Audio Pro 49, ein DJ-Mischpult von Hercules und eine Boss RC-505 Loop Station.
Auf meinem 2013er MacBook Pro läuft das ganze zwar einwandfrei, aber der MacBook ist leider nicht mehr schnell genug: öffnet man mehr als 5 Tracks in Pro Logic kommen bereits erste Aussetzer.
Nun habe ich mir ein neues MacBook Pro (14“, M1 Max, 64 GB RAM, 2 TB SSD) bestellt und stelle fest, dass keiner dieser Hersteller Apple Silicon nativ unterstützt – ohne dass darauf irgendwo hingewiesen wurde. Ich befürchte „stranded investments“ und bin entsprechend sauer.
Ich weiß als ehemaliger Software-Entwickler, dass das Umstellen auf eine neue Plattform zusätzlichen Aufwand bedeutet, aber das ist zum Einen zwingend notwendig, wenn man im Geschäft bleiben will und zum zweiten mitnichten sooo aufwändig, wie immer gerne unterstellt wird. Ich verstehe daher nicht, dass ein ganzes Jahr nach Vorstellen der ersten Apple-Silicon-Prozessoren immer noch fast alle meine Produkte nicht nativ unterstützt werden. Sollte ich irgendwann eines meiner Geräte auswechseln, werde ich mich sicher an diese bewusste Untätigkeit erinnern und nach geeigneteren Alternativen Ausschau halten.
Solange Entwickler noch VST 2.4 verkaufen können werden sie es tun. Man sollte das wirklich in Reviews und Test berücksichtigen. Ich bin auch der Meinung das man den faulen Entwicklern mal auf die Finger klopfen sollte. Von alleine machen die nämlich gar nichts.
Hi Leute,
Ich wollte nur sagen, dass ich sehr dankbar für diesen Artikel bin, da ich mich gerade auf dem Umstieg auf ein komplett Apple-Silicon und VST-3 kompatibles System befinde. Daher war dieser Artikel bisher sehr hilfreich. Vielen Dank!
– Anmerkung betreffend Korg-Collection 3 Software: Ich habe die Plugins der Korg Collection 3 installiert und ich glaube die sind alle bereits VST-3, denn sonst könnte ich diese ja gar nicht im neuen Cubase 12 öffnen, da letzteres ja nur VST-3 Plugins öffnet. Ihr schreibt in diesem Artikel, dass es diese bisher noch nicht als VST 3 gibt. Auch auf der Hersteller-Webseite steht VST 3.
Frage:
Wie verhält sich das eigentlich mit den Audio-Interfaces? Müssen diese ebenfalls M1 bzw. Apple Silicon – kompatibel sein, damit dann die volle Leistung der neuen M1 und M1 Max Chips ausgenutzt werden kann oder spielt das in diesem Zusammenhang gar keine Rolle.
Vielen Dank und beste Grüsse!
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