Dynamikbearbeitung ohne Sidechain-Kompressor

Ducking-Effekte in Guitar Rig

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Reverb und Delay gehören nicht nur bei Vocals oder Lead-Sounds zu den Brot-und-Butter-Effekten. Möchte man einen höheren Effektanteil in den Mix einbinden, ohne das Endergebnis zu verwaschen, werden den Effekt-PlugIns häufig Kompressoren nachgeschaltet, die über eine Sidechain das Originalsignal erhalten. So wird der Reverb oder das Delay temporär abgesenkt. Der Effektanteil kommt dann nur in den Spielpausen bzw. zwischen den Gesangsphrasen verstärkt zum Vorschein.

Guitar Rig Split Delay

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Mithilfe der Module „Input Level“ und „Split“ arbeitet Guitar Rig als eigenständiges Ducking-Delay.

Besitzer von Guitar Rig können diese Technik ebenso realisieren – ganz ohne Kompressor und Sidechain. Hat man folgendes Setup einmal eingerichtet, kann man ein Preset abspeichern und blitzschnell in zukünftigen Projekten verwenden, sogar direkt auf der Audiospur ohne den Einsatz von Aux-Returns.

>> Audio-Basics: Grundlagen im Studio: Early Reflections <<

Die Bausteine

Klicke im Browser auf das Tab „Components“. Unter „Tools“ ist ein Modul namens „Split“ zu finden, das als Ausgangsbasis dieses Setups dient. Der Split unterteilt das eingehende Audiosignal auf zwei gleichwertige Wege – „A“ und „B“. So lässt sich einer effektierter und ein trockener Signalweg erstellen. In „Channel A“ kann man beispielsweise das „Psychedelay“ ablegen. Hier sollte der Regler „Dry/Wet“ vollständig nach rechts gedreht sein. „Channel B“ hingegen bleibt frei.

Das zweite wichtige Modul ist im Browser unter „Modifier“ zu finden: „Input Level“. Füge diesen Baustein über dem Split ein. Per Drag&Drop wird das Kreuzsymbol neben der Beschriftung von „Input Level“ dem Crossfader im „Split Mix“ zugewiesen. Sobald Guitar Rig ein Audiosignal erhält, nutzt „Input Level“ den Eingangspegel, um den Crossfader nach rechts zu schieben – das Audiosignal durchläuft „Split B“ also ohne Effekt. Klingt das Eingangssignal ab, bewegt sich der Crossfader automatisch in Richtung „Split A“ und lässt somit das „Psychedelay“ erklingen.

Fine Tuning

In diesem Setup gibt es einige Parameter, mit denen man das Regelverhalten genauer anpassen kann. Dreht man im Modul „Input Level“ den Regler „Volume“ bzw. „Offset“ weiter nach rechts, lässt sich eine höhere Pegelabsenkung des Effekts erzielen. Ein kurzer Wert von „Attack“ führt zu einer schnelleren Reaktionszeit des Systems.

Ein Rechtsklick auf den Crossfader öffnet ein Kontextmenü, das alle zugewiesenen „Modifiers“ auflistet. Auch „Input Level“ wird hier mit einem dedizierten Schieberegler angezeigt. Hier lässt sich ebenso die Intensität der Modulation einstellen oder das Regelverhalten invertieren, setzt man den Regler auf „-100 %“.

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