Lieder

De/constructed – Adel Tawil

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In drei Schritten zum Hit! In dieser Workshop-Reihe zeigen wir, wie und mit welchen Tools sich aktuelle Charthits und Stilrichtungen zu Hauseam eigenen Rechner (nach-)produzieren lassen. Unser Pattern ist diesmal an die erfolgreiche Single Lieder aus dem gleichnamigen Album von “Ich + Ich”-Sänger Adel Tawil angelehnt, der hiermit erstmals auf Solopfaden unterwegs ist. Schau dir auch unseren Videoworkshop hier an.

AdelTawil

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Style-Analyse und Drums

Adel Tawil führt auf seinem Solodebüt den Weg fort, den er mit Ich + Ich bereits beschritten hat: Lieder enthält Pop-rockige Songs, eingefasst in moderne Arrangements und aktuellen Sound. In die gleichnamige Single fließt seine Konzerterfahrung ein, und so sind trotz poppigem Sound alle Instrumente weitestgehend live mit Band eingespielt. Für die Umsetzung im Rechner kommen für den Bandsound die Toontrack Superior Drums zum Einsatz, dazu Spectrasonics Trilian und Omnisphere, Steinberg Virtual Guitarist 2 sowie MusicLab-Gitarren.

Drums: Das Pattern besteht aus einer Viertelkick, die um pulsierende Achtel-Toms und Snare-Akzente erweitert wird. Erst im hinteren Teil wird ein klassischer Drumgroove gespielt. Die Kick erhält mehr Druck durch eine Bass- und Höhenanhebung mit dem Waves PuigTec (Pultec) EQ, (6 dB bei 60 Hz, 9 dB bei 5 kHz), die Snare wird mit dickeren (Linndrum-)Samples aus Native Instruments Battery gelayert. Die Toms werden in einer Gruppe zusammengefasst; hier entfernt der Fab-Filter Pro-Q vor allem Resonanzen, danach packt der Kramer PIE Kompressor (Ausgangs-Preset: “Toms Super Smash”) ordentlich zu.

Da sich der Song nach und nach aufbaut, wird neben der Intensität des Spiels auch die Lautstärke der Ambience per Automation gesteigert. Einige zusätzliche Crashes und Swells sowie ein Tambourine sorgen für Übergänge und Betonungen.


>> hier findet ihr den Praxis Bereich mit den Files für Eure DAW <<


 

Der Drumsound kommt aus der Superior-Drums-Erweiterung “Music City USA”. Der Superior Drummer simuliert die Abnahme eines akustischen Drumsets, daher gibt es auch Overhead- und Raummikros, die zusammen mit der Direktmikrofonierung erst für den authen – tischen Sound sorgen.

Bass & Gitarren

Bass: Der Bandsound wird um einen klassischen E-Bass aus Spectrasonics Trilian erweitert, der mit Vierteln und Achteln ein straightes, aber auch unauffälliges Fundament legt. Eine Dopplung mit einem Lennar Digital Sylenth1-Synthbass fügt später noch mehr Schmutz hinzu.

Gitarren: Bis auf die Haupt-Rhythmusgitarre werden Gitarren eher unauffällig und subtil als Klangfarbe eingesetzt. Die gemutete Achtel-Akustikgitarre stammt aus dem Steinberg Virtual Guitarist 2 (“Muted Rock”, The 8th); sie wird mit weiteren, gemuteten Achteln gedoppelt, die mit einem Kemper Amp aufgenommenen wurden. Ebenso wurde das auch im Text zitierte, an Nirvanas Come As You Are angelehnte Riff hierüber eingespielt. Eine cleane MusicLab RealLPC in Kombination mit Twang-Amp (Fender Twin Reverb) und Reverse-Psyche-Delay aus Native Instruments Guitar Rig 5 sorgen für Sphäre. Im Refrain kommt eine ähnliche Gitarre dazu, die einfach angeschlagene Chords spielt, sowie eine weitere Akustikgitarre (Music Lab Real Guitar), die ein ostinates Singlenote-Pattern spielt, das durch ein Waves H-Delay mit punktierten Achteln in ein pulsierendes Pattern verwandelt wird.

Bis auf die Haupt-Rhythmusgitarre werden Gitarren eher unauffällig und subtil als Klangfarbe eingesetzt. Die gemutete Achtel-Akustikgitarre stammt aus dem Steinberg Virtual Guitarist 2 (“Muted Rock”, The 8th); sie wird mit weiteren, gemuteten Achteln gedoppelt,die mit einem Kemper Amp aufgenommenen wurden.

Synths, Arrangement & Master

Synths: Ebenso wie die Gitarren sorgen die Synths bis auf ein perkussives Klavier eher für ein diffuses Klangbild und Atmosphäre. Den Anfang macht eine Orgel (Native Instruments Kontakt, Vintage Organs, “Basic Jazz 2”), gedoppelt mit einem OmnispherePad (“Living in the Himalayas 2”). Überhaupt ist Omnisphere die Idealbesetzung für solch atmosphärische Sounds, und so geht eine weitere Instanz gleich im Multimode mit mehreren Sounds an den Start, die dann das Pattern hindurch zusammen oder abwechselnd spielen. Dazu kommen Chor- und Bell-Sounds, ebenfalls aus Omnisphere.

Master: Das Arrangement baut sich stetig auf, atmet an manchen Stellen nur kurz durch, um dann noch kräftiger nach vorne zu treiben. Im Masterkanal verdichtet der UAD Shadow Hills Compressor die Summe. Darauf folgen der brainworx bx1 mit minimalen EQKorrekturen und Stereoverbreiterung (131 %) und der mäag Audio EQ4, dessen Airband Glanz zufügt.

Waves Center Stereo holt nochmals minimal die Seiten hervor, ehe der UAD Precision Maximizer den Mix abschließt. Die Shapeund Mix-Parameter sind für mehr Dichte weit reingedreht. Viel Spaß beim Experimentieren!


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Kommentare zu diesem Artikel

    1. Dank Dir, lieber Joe – habe den Link aktualisiert und wünsche viel Spaß!

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