Performance im Flughafen Tempelhof

Yann Tiersen – Passengers

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Quelle: ARTE Mediathek

Für die ARTE-Reihe “Konzerte an besonderen Orten” wurde die knapp 1-stündige Performance Passengers von Yann Tiersen aufgezeichnet. Obwohl Tiersen eher für seine Soundtracks und Kompositionen für Orchester bekannt ist, macht er sich seit einigen Jahren auch mit seinen elektronischen Tracks einen Namen.

Yann Tiersen – Passengers

Die Bezeichnung Konzert mag nicht so recht zu der Inszenierung passen. Yann Tiersen steht in der Mitte der Abfertigungshallen des seit 2008 stillgelegten Berliner Flughafens Tempelhof. Publikum gibt es nicht und bis auf zwei Titel, bei denen er von seiner Frau, der Sängerin Emilie Quinquis unterstützt wird, bestreitet er die separat aufgezeichneten Songs ganz allein.

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Quelle: ARTE Mediathek

Die Halle ist weitestgehend leer, die alten Leuchtreklamen sind fast alle abgeschaltet. Nur ein paar Lichtsäulen und die historische Deckenbeleuchtung erhellen das Set und ein wenig Nebel wird herbeigepustet. Außerdem entschied man sich dafür, die Performance in schwarz/weiß aufzuzeichnen, was eine leicht düstere und kühle Atmosphäre erzeugt.

Erstaunlicherweise gibt es während der gesamten Dauer der Perfomance keinen einzigen echten Blick auf das Equipment. Nur im Anschnitt oder mit Tiefenunschärfe lassen sich lediglich einige Teile der Synthesizer und Groovegear erkennen.

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Quelle: ARTE Mediathek

Die Basistracks kommen von einem Elektron Octatrack MKII und zwei Elektron Analog Four MKII. Für die Solo-Passagen nutzt Yann Tiersen ein Haken Audio ContinuuMini, die kleine Version des Continuum Fingerboards. Offenbar verwendet er die internen Sounds der EaganMatrix, die sich mit dem Controller sehr dynamisch und mit Slides spielen lassen.
Weitere Solosounds kommen von einem Eurorack-Modularsystem, das frei mit Modulen der unterschiedlichsten Herstellern zusammengestellt wurde. Hinter der dichten Verkabelung sind die einzelnen Module, bis auf eine 1010music Bitbox MKII und Serge-Module von Random Source, kaum zu identifizieren. Hier werden oft manipulierte und gechoppte Samples eingesetzt, die durch ein Delay geschickt werden. Gespielt wird das Modularsystem mit einem einfachen Arturia Keystep.

Die meisten Songs des Sets sind atmosphärisch und meditativ. Aber mitunter wird es auch Club-tauglich und vereinzelt sogar leicht experimentell. Passengers von Yann Tiersen könnt ihr unter diesem Link bis zum 11. Mai 2025 in der ARTE-Mediathek abrufen.

Webseite von Yann Tiersen

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Quelle: ARTE Mediathek

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