Die Instrumente von Soma sind einfach mal anders. Das liegt an der Philosophie des “romantic engineering” von Firmengründer und Mastermind Vlad Kreimer, mit der er von Anfang an konsequent neuartige Synthesizer, Effekte und Module entwickelt.
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Synth-Design mit Vlad Kreimer
Lyra-8, Terra, Pulsar-23, Enner, Cosmos – ein Gerät mutet seltsamer als das andere an. Zumindest auf den ersten Blick, denn tatsächlich sind es Instrumente, die durchweg mit ihrer Ausdrucksstärke, aber auch ihrem unkonventionellen Erscheinungsbild einen zutiefst musikalischen Ansatz verfolgen. In einem Paneltalk mit anschließendem Q&A gab Vlad Kreimer einen Einblick in seine Gedankenwelt.
Im Kern geht es beim “romantic engineering”, wie er sein grundsätzliches Konzept nennt, um einen emotionalen Zugang. Dazu gehören unter anderem die sogenannten Unzulänglichkeiten, die die meisten Menschen an alten Analogsynthesizern schätzen, wie zum Beispiel Instabilitäten in der Tonhöhe oder unpräzise Oktavspreizung. Solche Punkte machen oft den Charakter eines Instrumentes aus und die Überlegung ist, wie man diese Punkte in ein neues Instrument einbringen und buchstäblich in die Hände eines Musikers geben kann.
Dabei kam Vlad Kreimer zu der Frage, wie viele Funktion bzw. Features überhaupt benötigt werden. Man kennt Geräte mit zahllosen Parametern und Menüs, die kaum mehr überschaubar sind und daher zu Preset-Schleudern verkommen, oft ohne den Musiker damit innerlich zu berühren. Auf was kann man verzichten, was kann man anders lösen?
Zunächst erläutert Kreimer sehr grundsätzlich, wie sich digitale, analoge und physikalische Klangerzeugung unterscheiden und was er daraus für seine Entwicklungen ableitet. Die komplexen Funktionen, die zur Ansteuerung und Modulation einer Klangerzeugung in der Regel in einem Synthesizer vorhanden sind, reduziert Kreimer zugunsten eines direkten Zugangs durch den Musiker. Vergleichbar mit dem Spielen einer Violine oder eines Theremins, die grundsätzlich sehr limitiert und eindimensional klingen, aber durch bestimmte Spieltechniken dann eine große Ausdrucksstärke entfalten.
Vlad Kreimer nennt das ein “organismic system”, das er dem linearen Konzept konventioneller Synthesizer gegenüberstellt. Für ihn stellt das organische System ein neues Niveau des musikalischen Ausdrucks dar. In der abschließenden Q&A-Runde wird dabei weiter auf einzelne Aspekte dieses Ansatzes eingegangen.
Der Paneltalk dauert knapp eine Stunde und ist nicht nur für Entwickler interessant, die im kleinen oder größeren Rahmen eigene Projekte verfolgen, sondern natürlich auch für Musiker, die das Konzept hinter einem Instrument verstehen wollen, um so vielleicht einen besseren Zugang zu erhalten.
