Modal Electronics Cobalt8 – Synthesizer im Test
Mit dem Cobalt8 definieren die Modal-Entwickler ihren neuen virtuell-analogen Ansatz: algorithmisch definierte Oszillator-Gruppen, die sich dynamisch verändern lassen.
Back to digital, oder, wie Modal Electronics es formuliert, »beyond Analog«. Die im Jahre 2000 von den Synth-Designern und -Enthusiasten Paula Maddox und Philip Taysom als Modulus Music gegründete Firma hat ihre Wurzeln in beiden Lagern. Der neue Cobald8 verspricht nun mit einem neuen, algorithmischen Ansatz, die teils subtilen Qualitäten analoger Hardware außergewöhnlich Detailreich abzubilden. Da wäre z. B. der Parameter Drift, der für winzige, variierende Verstimmungen zwischen den Oszillatoren sorgt, was das typische Verhalten analoger Schaltkreise widerspiegelt.
Opulenter Auftritt
Bereits beim Herausheben aus dem Karton macht sich die robuste Bauweise unseres Testgerätes in der 37-Tasten-Version mit satten 5,6 kg bemerkbar; die X-Variante mit 67er-Tastatur bringt es dann auf 9 kg. Ihr Gewicht verdanken die Instrumente großenteils der 4 mm dicken niumfront und der ebenfalls aus Alu gefertigten Bodengruppe; lediglich die Seitenteile bestehen aus Kunststoff. Die hochwertige Tastatur stammt von Fatar und vermittelt sofort ein höchst angenehmes und stabiles Spielgefühl – da wackelt oder klappert nichts. Leider ist sie nicht MPE-fähig – der Cobald8 allerdings sehr wohl! Die wirkt edel und ist in jedem Fall ein Blickfang. Die Anordnung der Bedienelemente auf der in schickem matt-schimmerndem Metallic-Blau gehaltenen Front entspricht exakt der es Argon8, aber bereits die Beschriftung lässt Unterschiede erkennen, denn beide Instrumente haben ganz unterschiedliche Synthese-Ansätze.
Auf der Rückseite des Cobald8 finden sich alle Verbindungen zur Außenwelt. Den Anfang macht links der 6,3-mm-Kopfhörerausgang, es folgen zwei Audioausgänge sowie Sustain- und Expression-Pedal-Anschlüsse im selben Steckerformat. Darauf folgen drei 3,5-mm-Buchsen für externe Audiosignale (Stereo) sowie Sync-In und -Out. Letztere verstehen sich mit den Geräten von Korg, Teenage Engineering und anderen Produkten mit Analog Clock-Sync. Ein externes Audiosignal landet entweder in der Effektabteilung oder wird auf den Ausgang durchgeschleift. Das Filter ist nicht Teil der Signalkette. Für die MIDI-Kommunikation stehen MIDI-In und -Out im Standardformat sowie ein USB-Anschluss bereit. Rechter Hand wird das mitgelieferte Multi-Spannungs-Netzteil angeschlossen, daneben sitzt der Ein/Aus-Schalter.

Hersteller/Vertrieb:
Modal Electronics / Tomeso
Straßenpreise:
Cobald8, 37 Tasten: 649,– Euro,
Cobald8M, Desktop: 555,– Euro
Cobald8X, 67 Tasten: 769,– Euro
Internet:
www.modalelectronics.com
www.tomeso.de
Unsere Meinung:
++ besonders »analoges« Klangverhalten
++ sehr gute Tastatur
+++ toller Editor für viele Plattformen
+ gut durchdachtes Bedienkonzept
– nur acht Modulations-Slots