Klangbeispiel

Cinematique Instruments Ensemblia 1.5 Kammerorchester-Library für Kontakt

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Ensemble-Shutterstock

Vor noch gar nicht allzu langer Zeit überraschte uns Cinematique Instruments mit der Veröffentlichung eines im positiven Sinne nicht unbedingt alltäglichen virtuellen Instruments: Ensemblia. Dieses ist hauptsächlich im Bereich repetitiver Minimal Music zu Hause, bringt es doch typische Patterns sowie ein erfreulich ungewöhnlich besetztes Kammerorchester mit. Mit dem unlängst veröffentlichten 1.5er-Update erblicken auch gleich noch zwei weitere, separat erhältliche Ensembles mit den Geschmacksrichtungen »Metallique« und »Stringed« das Licht der Welt.

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Um den Testbericht nicht aus allen Nähten platzen zu lassen und sich auf die Neuerungen des Updates sowie der beiden neuen Ensembles konzentrieren zu können, sei denen, die Ensemblia bisher nicht kennen, unser Test der Erstveröffentlichung in der S&R 03.15 wärmstens ans Herz gelegt. Alles über die Grundfunktionen und das Konzept dieses außergewöhnlichen Software-Instruments erfährst du auf unserer Website.

NEUE FEATURES
Das Update bringt viele sinnvolle Neuerungen mit sich und beim ursprünglichen Ensemble erfreulicherweise auch gleich noch einige neue Instrumente. So buhlen jetzt noch ein Kontrabass, eine gestrichene Gitarre sowie eine synthetische Sägezahn-Welle um einen Platz im virtuellen Ensemble und bei den Longs noch zusätzlich Bass-Posaune, Tuba, Orgel und ein E-Piano

Aber auch beim Handling und der Funktionalität gibt es viele Detailverbesserungen, die einen besseren Workflow gewährleisten bzw. Ensemblia flexibler machen. Abbrüche der Patterns beim Wechsel der tiefsten Note gehören nun der Vergangenheit an, und dankenswerterweise gibt es jetzt auch Einzelausgänge des Mixers, damit bei Bedarf jedes der dort geladenen Instrumente in einen eigenen Mischpultkanal der DAW geroutet werden kann, um dort von den Lieblingseffekten der Wahl weiterbearbeitet zu werden. Somit lässt sich anhand der detaillierten Bearbeitung der einzelnen Instrumente der Gesamtsound des Ensembles viel homogener aufbauen. So kann z. B. eine Tiefenstaffelung durch verschiedene Hallräume erzielt werden, oder auch einzelne Instrumente lassen sich mit Dynamikprozessoren bearbeiten, was vorher schlicht nicht möglich war.

Sehr schön ist auch, dass nun jeder Kanal des Mixers mit einem der vorhandenen Instrumente frei belegbar und nicht nur ein- bzw. aus – schaltbar ist wie in der ersten Version. Hierfür gibt es jetzt komfortable Auswahlmöglichkeiten (s. Kasten). Allerdings ist es leider nicht möglich, ein Instrument mehrfach zu laden − es sei denn man lädt es in unterschiedlichen Spielweisen − um z. B. ein Ensemble aus ausschließ- lich staccato-spielenden Violinen zu bilden. Das ist sehr schade, weil somit die neu erlangte Freiheit des frei belegbaren Mixers unnötig wieder einschränkt wird.

Auch auf der Master-Page hat sich einiges getan. Hier gibt es viele praxisnahe Detailverbesserungen, wie z. B. einen parametrischen 3-Band-EQ oder eine nun stufenlos einstell – bare Humanize-Funktion. Die ebenfalls hier angesiedelte Preset-Auswahl hat ebenso von dem Update profitiert, und zu den geschmackvoll erstellten Presets der ersten Version haben sich über 30 neue hinzugesellt. Dabei wurde auch die Struktur der Kategorien leicht geändert, wodurch einige Presets der Erstveröffentlichung verschoben, bzw. gänzlich ersetzt wurden.

Aber auch Sound und Instrumentierung wurden oftmals verändert. Spielt man die gleichen Presets mit der Version 1.0 und 1.5, fällt bei einem A/B-Vergleich auf, dass es teilweise erhebliche klangliche Unterschiede gibt, die aber meist von positiver Natur sind. Beim Update wurde auch der Grundsound Ensemblias aufgehübscht, der von Herstellerseite als heller und natürlicher beschrieben wird. Meiner Meinung nach ist der Sound aber auch merklich präsenter, teilweise auch ausgewogener, was definitiv von Vorteil ist und auch klanglich gut zu den beiden Erweiterungen passt.

Aber keine Sorge, das Update überschreibt nicht die ursprüngliche Version Ensemblias, sondern es wird parallel installiert. Alte Projekte lassen sich also auch weiterhin problemlos öffnen, ohne dass sich der Sound ändert.

All die Änderungen schlagen sich allerdings auch in einem neuen Preis nieder, der mit 219,− Euro aber noch zu verschmerzen und für das Gebotene auch gerechtfertigt ist. Für Ensemblia-Besitzer der ersten Stunde, die updaten möchten, ist es wichtig zu wissen, dass das kostenpflichtige Update nicht automatisiert über den Web-Shop des Herstellers möglich ist, sondern per E-Mail bestellt werden muss.


Handling und Funktionalität wurden mit diesem Update entscheidend verbessert. Die neuen Funktionen kommen auch den Erweiterungen zugute, die auf der gleichen Engine basieren.


METALLIQUE & STRINGED
Die Neuzugänge der Ensemblia-Familie erweitern das Klangspektrum enorm und sind zudem vergleichsweise günstig. War man vorher auf den Dunstkreis von eher klassischen Instrumenten wie Streichern, Horn, Posaune, Piano etc. festgelegt, besteht jetzt mit den neuen Ensembles auch die Möglichkeit, unüblichere Instrumente mittels Ensemblias Engine zu spielen. Wie der Name schon verrät, dreht sich bei »Ensemblia Metallique« alles um metallische Sounds, die nochmals in perkussive und tonale unterteilt sind, und bei »Stringed« um Saiteninstrumente.

Dafür hat Cinematique Instruments den eigenen Fundus geplündert und viele Instrumente ihrer anderen Sample-Libraries verwendet. So geben bei »Metallique« Vibrafon, Metallofon, Alto Bells, Glockenspiel, Kalimba und Spieluhr ihr Stelldichein, aber auch noch exo – tischere Klangquellen wie Wok, Salatschüssel, tibetische Handzimbel, Singing Bowls und eine Metallschublade.

Der Soundpool des »Stringed«-Ensembles beherbergt Autoharp, Banjo, Dulcimer, Kantele, Laute, Flageoletts von akustischer und E- Gitarre, Monochord, Nylon Harfe, Ukulele, Zither und Piano.

Wie schon bei der Basisversion sind auch die Instrumente der beiden Erweiterungen oftmals in verschiedenen Spielweisen bzw. Soundvariationen verfügbar, womit sich leicht auf – einander abstimmbare Ensembles zusammenstellen lassen, was sich bereits an den überaus gelungenen Presets ablesen lässt.

Die beiden Expansions haben sehr schöne, organische Sounds. »Metallique« versprüht dabei äußerst viel Charme, und es entstehen im Nu herrlich mystische und verzaubernde Patterns, die sich oftmals irgendwo zwischen Spieluhren- oder Gamelan- bzw. Gong-Ästhetik bewegen und meist sehr voll, teilweise auch sehr abgefahren klingen.

»Stringed« hingegen ist eher feiner gestrickt und klanglich im Bereich gitarren – ähnlicher Sounds zu verorten, die oftmals fragil und detailreich, aber teilweise auch sehr dynamisch spielbar sind.

Sehr schade ist es, dass in beiden Erweiterungen jeweils nur Shorts und keine Longs vorhanden sind, denn gerade bei »Metallique« wären mit Sicherheit sehr interessante und außergewöhnliche Texturen entstanden. Dieser Umstand schlägt sich aber fairerweise auch im Preis nieder, denn »Metallique« und »Stringed« kosten jeweils fast nur die Hälfte der Basisversion. Sicherlich wären Longs nochmals ein enormer Aufwand gewesen, und wahrscheinlich hätte man die meisten Instrumente mit einem Bogen anstreichen müssen, um sie lange zum Klingen zu bringen. Aber eventuell kommt das ja noch in einer der nächsten Versionen?

FAZIT
Das Update setzt an den richtigen Stellen an und gibt Ensemblia einerseits die Flexibilität, die im Produktionsalltag wichtig ist, und andererseits durch viele Detailverbesserungen einen besseren Workflow. Die zusätzlichen Instrumente und Presets sowie der optimierte Grundsound runden das Paket ab, wodurch Ensemblia nun auch technisch definitiv den Kinderschuhen entwachsen ist.

Mit den gelungenen Expansions »Metallique« und »Stringed« ist es Cinematique Instruments außerdem geglückt, das außer – gewöhnliche Konzept Ensemblias auf andere Instrumentengruppen zu übertragen und somit das Klangspektrum stark zu erweitern.

Durch die Entscheidung für EnsembliaErweiterungen ist es nun möglich, MinimalPatterns auch in einem deutlich moderneren Kontext als dem eines Streichorchesters erklingen zu lassen.

Cinematique Instruments sind weiterhin sehr fleißig, und es wird bereits an der Ensemblia-Ver sion 2.0 mit weiteren Instrumenten sowie einer eher orchestralen Per – cussion-Expansion gearbeitet. Man darf also gespannt sein, wo die Reise noch überall hin geht …

+++ gelungene Expansions

++ Verbesserung von Flexibilität und Workflow

++ neue Instrumente und mehr Presets

+ viele Detailverbesserungen

Ensemblia

Hersteller/Vertrieb
Cinematique Instruments

Update auf v1.5: Preis 40,- Euro
Ensemblia v1.5: Preis 219,- Euro
Metallique oder Stringed: Preis 115,- Euro
Ensemblia v1.5 inkl. Metallique und Stringed Bundle: Preis 325,- Euro

www.cinematique-instruments.com


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Sound&Recording Ausgabe 05/16

Songwriting Special

Diese Ausgabe widmet sich dem ThemaSongwriting per App! Wir stellen euch iOS-Tools vor, die eure Kreativität beim Songwriting unterstützen und zeigen euch iOS-Hardware die umfangreiche, mobile Recording-Lösungen anbieten, wie Motive von Shure, die Lurssen Mastering Console und Lightning-Interfaces und –Mikrofone sowie Software. Eine Band die weiß wie man Songs schreibt sindAnnenMayKantereit. Mit ihrem Debüt-Album „Alles nix Konkretes“, das von Moses Schneider produziert wurde, schafften die Kölner-Jungs auf Anhieb den Sprung auf die #1 der deutschen Single Charts. Den Studio-Report findet ihr im Heft. Außerdem waren wir in Chino, USA in der Edel-Maufaktur bei Manley Labs zu Gast. Den dort hergestellten Channelstrip Manley Core haben wir für euch im Test. Für die Mixpraxis sprichtIllangelo Montagnese über die Produktion mit The Weeknd und in De/Constructed zerlegt Henning Verlage King Kunta von Kendrick Lamar.

Getestet haben wir das Roli Seaboard Rise 25, das „Volksbändchen“ sE Electronics X1R und in Love The Machines gibt´s den Klassiker Roland JP-8000.

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