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Steinberg Cubase – Einbinden von Referenzspuren

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Während eines Mixdowns kann ein direkter Vergleich mit fertigen Produktionen eine nützliche Hilfestellung hinsichtlich der eigenen Frequenzverteilung, Dynamik und Effektierung leisten. Spielt man diese Referenzsongs allerdings direkt aus Cubase ab, kann es zu starken Verfälschungen dieser meist schon gemasterten Tracks kommen, sofern sich Plug-ins auf der Stereosumme befinden. Mit einem speziellen Routing-Trick lässt sich dieses Problem aber umgehen. Öffne die „VST Verbindungen“ mithilfe der Taste [F4]. Im Tab „Ausgänge“ solltest du einen „Bus hinzufügen“.

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Ein zweiter Ausgangs-Bus ermöglicht das Abhören von Referenz-Songs ohne weitere Summenbearbeitung.

Dieser Stereo-Bus wurde im Beispiel mit „Vergleich“ beschriftet. Unter „Geräte-Port“ werden ebenfalls die beiden Ausgänge des Audiointerfaces, welche auch den „Stereo Out“, also die Mix-Summe wiedergeben, ausgewählt. Ziehe nun einen Song, den du als Referenz verwenden möchtest, auf eine frische Stereospur. Wenn das Ausgangs-Routing dieser Spur auf „Vergleich“ gesetzt ist, lässt sich diese zwar über die identische Abhöre, jedoch auf einem eigenen Bus wiedergeben. Für eine pegelunabhängige und damit akkuratere Beurteilung sollte man die Lautstärke des Referenzsongs an den eigenen Mix anpassen.

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A/B-Vergleich von zwei Spuren

Auch ein schneller Vergleich zwischen zwei Spuren inklusive der gesamten Effektkette ist häufig sehr hilfreich. Um nicht immer einen Solo-Schalter deaktivieren zu müssen, bevor die jeweils andere Spur solo abgehört wird, kann man sich ein praktisches Macro erstellen. Öffne im Menü „Datei“ die „Tastaturbefehle“. Klick auf „Macros anzeigen“ und dann auf „Neues Macro“. Es erscheint eine neue Zeile, die im Beispiel mit „Toggle SOLO“ benannt wurde.

Mit der Taste „Tastaturbefehl hinzufügen“ kannst du das neue Macro mit folgenden Befehlen aus dem oberen Fensterteil bestücken:

1. „Bearbeiten − Solo“,
2. „Projekt −Spur auswählen: Nächste“,
3. „Bearbeiten − Solo“,
4. „Projekt −Spur auswählen: Vorangehende“.

Damit man all diese Befehle auf einmal ausführen kann, solltest du das „Macro“ in der oberen Liste anklicken und einen Tastaturbefehl zuweisen, hier [Alt]+[,]. Bestätige mit „OK“. Das Macro arbeitet erst dann richtig, wenn du eine Spur selektierst und solo schaltest. Leider klappt das nicht auf Ausgangsbussen, aber bestens auf direkt nebeneinanderliegende Spuren, Gruppenspuren und Effektspuren. So lässt sich auch schnell und komfortabel ein Vergleich von vorherigen Mixdown-Versionen anstellen.

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Ein praktisches Macro ermöglicht das Hin- und Herschalten zwischen zwei Solo-Tasten.

Bounce-In-Place

Bleiben wir gleich beim Thema „Macro“! Viele Software-Sequenzer verfügen über eine Funktion namens „Bounce In Place“. Mit dieser lassen sich beliebige Audio- oder MIDI-Regions inklusive aller InsertEffekte und Edits als eigenständiges Audiomaterial auf einer neuen Spur einfügen − und das sogar an der ursprünglichen Songposition. Cubase beherrscht diesen Vorgang leider noch nicht so ganz. Ein weiterer Fall also für den Menüpunkt „Tastaturbefehle“. Blende auch hier wieder die Macros ein, und erzeuge eine neue Zeile, etwa mit dem Namen „B-I-P“.

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Füge diesem Macro nun folgende Befehle hinzu:

1. „Transport − Locatoren zur Auswahl setzen“,
2. „Bearbeiten − Solo“,
3.„Datei − Audio-Mixdown exportieren“,
4. „Audio Export − Kanalauswahl mit MixConsole synchronisieren“,
5. „Audio Export − Zähler-Startwert erhöhen“,
6. „Audio Export − Audio-Export durchführen“,
7. „Bewegen − Unten“. Abschließend wird das Macro mit einem eigenen Shortcut versehen.

Vor der ersten Durchführung solltest du noch ein paar einmalige Vorkehrungen treffen, damit Cubase für jeden Bounce automatisch einen neuen Namen erzeugt und somit nicht ständig fragt, ob der bestehende überschrieben werden soll. Im Menü „Audio Export“ muss das Häkchen nicht bei „Stereo Out“, sondern bei „Mehrkanal-Export“ gesetzt sein. Klick danach auf „Benennungsschema“, und füge mit dem Plus-Symbol das Attribut „Mixer Index“ hinzu. Im Feld „Ins Projekt importieren“ sollten die Optionen „Pool“ und „Audio Spur“ sowie „Fenster nach Export schließen“ aktiv sein. Selektiere nun die Region im Arrangement, welche in eigenständiges Audiomaterial umgewandelt werden soll, und führ den neuen Shortcut aus.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. habt Ihr möglicherweise die neuen Features in Cubase 8 übersehen?? Render in Place?
    leider gibts da kein mono rendering.. dafür wär dann Euer macro durchaus gut..
    https://www.youtube.com/watch?v=bIGJkgkQvWY

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