Hits zum Nachbauen

De/constructed – Jack Garratt – Breath Life

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Jack Garratt ist ein britischer Sänger, Songwriter und Multi-Instrumentalist, der im Februar dieses Jahres mit gerade einmal 24 Jahren nach drei Vorab-EPs sein Debütalbum Phase veröffentlicht hat und damit als nächster Hype gehandelt wird. Jack Garratt

Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus, erlernte Garratt bereits früh verschiedene Instrumente. Dies hat er über die Jahre in einer aufsehenerregenden One-Man-Performance perfektioniert, in der er, ausgestattet mit Loopstation, Drum-Pads, Gitarre und Keyboards, seine Songs komplett alleine performt. Die auf You-Tube verfügbaren Live-Videos sollte man sich unbedingt einmal anschauen.

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Sound & Recording 04/16 – Dante Special 

In der Sound & Recording-Ausgabe 04/16 steht die Studio-“Verkabelung” mittels Dante-Netzwerks im Mittelpunkt.  Dazu waren wir im Chellow Park Studio in England, wie auch bei Toneblasphemy, die bereits auf Dante umgestellt haben. Außerdem besuchten wir das neueingerichtete aber original 50er Jahre Studio namens Moonshine Records. In der Mixpraxis lauschen wir That’s the Spirit von Bring Me The Horizon und Henning Verlage analysiert Jack Garratts Breath Life.

Getestet haben wir das Audio-Interface Apollo Twin USB, den offenen Studiokopfhörer Audio Technica ATH 370x und das Grenzflächen-Kondensatormikrofon TG D71c von Beyerdynamic. Zu guter Letzt interviewten wir Marco Haas aka T.Raumschmiere über sein neues Album King of Gnarz.

>> Hier kannst du die Sound&Recording-Ausgabe 04/16 versandkostenfrei bestellen <<


 

In drei Schritten zum Hit! In dieser Workshop-Reihe zeigen wir, wie und mit welchen Tools sich aktuelle Charthits und klassische Stilrichtungen zu Hause am eigenen Rechner (nach-)produzieren lassen. Diesmal geht es um den Multi-Instrumentalisten und Singer/Songwriter Jack Garratt, der mit seinem Album Phase und der Single Breathe Life gerade auf dem Weg ist, international richtig durchzustarten. Schaut euch hierzu auch unseren Videoworkshop auf www.sound-and-recording.de oder direkt über unsere iOS- bzw. Android App an!

Jack Garratts Musik lässt sich stilistisch schwer einordnen, am ehesten kann man sie wohl als Mixtur aus Soul- und Blues- Gesang, schweren wabernden Bässen und Club-Sounds beschreiben. Die Single Breathe Life besticht darüber hinaus mit UK-Garage- und 2Step-Einflüssen. Dazu kommen ein souliges Klavier, groovige Beats, Synthesizer und dicke Sidechain-Bässe, weshalb sich auch stilistische Parallelen zu Alex Clare oder James Blake ziehen lassen. Jack Garratt schreibt und produziert größtenteils allein, und alle Instrumente spielt er selbst. Einen elementaren Einfluss auf sein Schreiben, seinen Sound und die Produk tionsweise hat auch die Art der Live-Umsetzung, die Garratt als One-Man-Show mit Live-Looping, Drum-Pads, Gitarre und Synths äußerst perfekt inszeniert.

Drums: Der leicht vertrackte Beat erinnert mit seiner verspielten Art an UK Garage und 2Step. Mit 104 BPM ist er zwar nicht sonderlich schnell, wirkt aber durch die Bassdrum-Akzente, die das »Four To The Floor«-Schema aufbrechen und auch in der Velocity unterschiedlich gewichtet sind, tänzelnd und prescht dann doch nach vorn. Anstelle einer Snare werden verschiedene Clap- und Sidestick-Samples verwendet, was auch dem klassischen House-Charakter entspricht. Ein dreifaches Shaker-Loop-Layer aus Spectrasonics Stylus RMX sorgt im Chorus für mehr Fülle und Drive durch die 16tel-Bewegung. Ein sehr schönes Detail ist auch z. B. das Tom-Fill, das über die »1« hinausgeht und den regulären Beat erst wieder auf der »2« starten lässt. Auch kurze Breaks oder auf die »2« gesetzte Crash-Cymbals sind typische Element einer Garratt-Performance.

BASS, KEYS, SYNTHS & GITARREN

Bass: Für die unterschiedlichen Parts des Songs werden verschiedene Sounds aus drei Massive-Instanzen verwendet, wodurch trotz der lang gehaltenen liegenden Basstöne viel Dynamik entsteht. Der Sound ist generell sehr dick und steht dominant im Vordergrund, lässt durch den Einsatz eines Sidechain-Plugins aber Platz für die Kick und klingt gleichzeitig sehr modern.

Piano: Das Klavier bringt durch die verwendeten Harmonien und die Rhythmik Soul und Groove ins Spiel. Der »housige« Sound wird durch ein Layer aus den Native Instruments Pianos The Grandeur, The Maverick und dem Scarbee Mark 1 Rhodes erreicht. Der starke räumliche Effekt kommt vom Steinberg REVelation Reverb (Small Studio Natural).

Synths: Hier stechen vor allem der drahtige Synth im zweiten Verse und die darauf folgende Pad-Modulation hervor. Die Chords im Verse sind ein Layer mehrerer Synths wie z. B. dem Reaktor Player Kontour (»Hexatonic Harp«). Der rhythmische Effekt ist eine Kombination aus der Spielweise und dem Sidechain-Effekt des LFO-Tools. Das nachfolgende Pad aus dem Arturia Analog Lab wird mit einem sich zu einem Klimax steigernden Links/Rechts-Panning versehen, was an einen immer schneller werdenden LFO-Effekt erinnert.


 

De/constructed auf der Musikmesse.

Auf der Bühne in Halle 9.1 könnt ihr bei Henning Verlages Workshop live dabei sein und erleben, wie Arrangements, Beats und Sounds aktueller Charthits mit Cubase nachgebaut werden.


 

Gitarren: Leicht funkige Gitarreneinwürfe runden das Pattern ab. Sie stammen in unserem Fall aus Spectrasonics Omnisphere (»Baritone Guitar a«) und werden mit dem Waves GTR in Szene gesetzt. Ein nachgeschaltetes und automatisiertes WahWah-Pedal aus dem Native Instruments Guitar Rig sorgt für einen lebendigen Sound.

ARRANGEMENT & MASTER 

Wenn man sich mal einige Live-Videos von Jack Garratt anschaut, kann man sich vorstellen, dass er auch im Studio nicht viel anders agiert. Die Songs klingen lebhaft, live, organisch und wie auf einer Jamsession aufgebaut, dabei trotzdem sehr durchdacht, mit vielen Spannungen, Breakdowns und Buildups. Weil sie immer auf Patterns basieren, kann man die Parts auch wild mischen oder verkürzen oder verlängern. Dabei sollte man den Sound immer etwas variieren können, wie dies hier z. B. mit dem Bass geschieht, um Abwechslung zu erzeugen.

Master: Die Stereosumme wird mit dem Steven Slate VBC FG-Grey, einem dem SSL Buss Compressor nachempfundenen Plug-in, mit rund 6 dB Gain Reduction verdichtet. Der Waves NLS Buss bringt noch etwas Konsolen-Sound mit leichtem Drive in der »Spike«-Stellung. Der iZotope Ozone 5 Maximizer rundet zu guter Letzt im IRC-III-Mode die Kette ab.

Viel Spaß beim Experimentieren!

 

Alle Downloads zum Tutorial findest du hier.


Hier geht es zu den Online-Videos, in denen ihr Henning Verlage live über die Schulter schauen könnt.

 


 

Downloads

Videoworkshop 

Klangbeispiel im Stil des Tracks Breathe Life von Jack Garratt

Drumkit im Battery-3-Format Beispiel-Pattern in den Formaten: Steinberg

Cubase Pro 8.5, Cubase Essential 4, Presonus Studio One 3, Pro Tools 12 sowie als MIDI-File

Kommentare zu diesem Artikel

  1. … nur wo ist der Download….

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    1. Hallo,
      jetzt ist es da. Danke an den aufmerksamen Slashgad.

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  2. der link führt nur noch zu einer leeren zip-datei?

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