Studioreport

Produktionsstory: Biffy Clyro — Ellipsis

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Das schottische Alternative Rock-Trio und Top-Produzent Rich Costey über die Aufnahmen zu ihrem 7. Studio-Album in Los Angeles

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(Bild: Warner Music)

In Zeiten, in denen der Musik-Mainstream von DJs und elektronischer Musik dominiert wird, braucht es Offenheit und kreatives Querdenken, um sich als Rockband in klassischer Formation neu zu erfinden. Nach drei Alben mit Produzent Garth Richardson, die den kommerziellen Durchbruch für Biffy Clyro bedeuteten und ihnen zu internationaler Größe verhalfen, wollte man frischen Wind in das Produktions-Setup bringen und gewann mit Rich Costey (MUSE, Weezer, Death Cab For Cutie) den lang ersehnten Wunschkandidaten für das siebte Studio-Album. Die Band wollte zurück zu ihrer Ursprünglichkeit und Naivität, zurück zu dem alten, befreiten Spirit aus dem Proberaum ihrer Anfangstage. Die Aufnahmen, bei denen Costey die Band mit seinen unkonventionellen Produktionsansätzen aus ihrer gewohnten Studio-Comfort Zone holte, fanden in Los Angeles statt, deren Ergebnis, ihr neues Album „Ellipsis“, in diesen Tagen via Warner Music erscheint.

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Zurück zuhause in Schottland — die Situation nach „Opposites“

Als sich Biffy Clyro im Oktober 2014 nach dem großen Erfolg von „Opposites“ — welches Platz 1 der UK-Charts erreichte — und zweijährigem Touren wieder im heimischen Schottland befanden und sie die Arbeit an neuen Songs beginnen wollten, fühlen sich die drei Musiker leer und ausgebrannt. Wieder einfach so in einen Alltag „off Tour“ eintauchen und neue Songs schreiben, als sei nichts gewesen — das ging nicht. Zwar versucht sich Sänger und Hauptsongwriter Simon Neil an einigen neuen Demos, muss dabei aber schnell feststellen, dass der Übergang in den neuen Arbeits- und Lebensrhythmus zuhause nicht so reibungslos verläuft wie erwartet. „Wir mussten erstmal dieses andere Leben neu erfahren“, erzählt Neil, „Das war ein ziemlicher Bruch, wo ich auch zunächst ein eingeschüchtert war, weil ich nicht direkt inspiriert war. Wir waren viel erschöpfter und ermüdeter, als wir gedacht hätten.“ Die Band muss nach der langen Zeit auf weltweiter Tour erstmal wieder richtig im normalen Alltag ankommen, die Batterien aufladen, sich an die alte Umgebung und entsprechende Routinen gewöhnen; was zunächst eine ziemliche Herausforderung bedeutete, war man doch gesamte Zeit zuvor darauf fokussiert, „alles für diesen Moment auf der Bühne zu geben, auf den es ankommt“, erklärt Neil. Das kreative Mastermind von Biffy Clyro ist ausgelaugt, der Gedanke an ein neues Album blockiert ihn, er braucht Abstand zu der Sache, die ihm zweifelsfrei am meisten bedeutet.

Aus diesem Grund versucht er, sich anderweitig zu beschäftigen, den Kopf durch andere Projekte frei zu kriegen, und so schreibt er gemeinsam Songs mit Freunden und widmet sich bis Februar des Jahres 2015 seinem Solo-Projekt „ZZC“. „Ich musste in einen Zustand kommen, wo ich mir keine Sorgen mehr um die Songs machen musste. Denn Musik ist am besten, wenn du nicht darüber nachdenkst. Wenn du die Dinge zuviel analysierst, ruiniert es den Spaß und die Magie geht verloren.“ Mit Erfolg. Zunächst bastelt der Biffy Clyro-Sänger einige Demos mit seinem Kumpel John am Computer, anschließend reist er für einige Monate in die Vereinigten Staaten, wo weitere Songideen für das neue Album entstehen. Nicht zuletzt der Tapetenwechsel, die kalifornische Sonne und das Besuchen von Freunden, sorgen dafür, dass er dort in verschiedenen Studios oder aber ganz rudimentär mit Voice Memos an Songskizzen arbeitet. „Einige der besten Songideen auf diesem Album kamen tatsächlich von Voice Memos“, erinnert er sich. Als Neil sich, wieder zurück in Schottland, mit seiner Rhythmusgruppe, den Brüdern James und Ben Johnston, trifft und die ersten Ideen gemeinsam an einem Setup aus PCs und Keyboards erprobt werden, nimmt das neue Album unverhofft und schnell Gestalt an. „Ehe wir es realisieren konnten, hatten wir knapp zwanzig Songs zusammen und waren ziemlich aufgeregt“, erzählt Neil, „Das kam ziemlich plötzlich: an einem Tag hatten wir eine Auswahl halb fertiger Songs und am nächsten Tag dachten wir uns: ‚Okay, wir haben ein Album!‘“

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Die Zusammenarbeit mit Rich Costey

Über die Wahl des passenden Produzenten ist man sich vorab bereits im Klaren: Schon seit einiger Zeit steht der amerikanische Top-Produzent und -Mixer Rich Costey auf der Wunschliste der Band. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem seine Zusammenarbeit mit der amerikanischen Sängerin Fiona Apple sowie sein Mix des Genre-Meilensteins „De-loused in the Comatorium“ der experimentellen Rockband The Mars Volta. Nach drei Alben mit Produzent Garth Richardson sucht die Band jemanden, der unkonventionell arbeitet und jenseits von Genregrenzen denkt — und dadurch Rockmusik aus anderen Perspektiven betrachten kann, um den Biffy Clyro-Sound kreativ weiterzuentwickeln: „Wir wussten, wir haben dieses Rockding drauf. Aber es ist ungewöhnlich, dass ein Rock-Produzent auch diesen ganzen verrückten Kram drauf hat. Er hat ja auch viel Jazz gemacht, wie beispielsweise ein Esperanza Spalding-Album. Wir hatten ihn schon ein paar Jahre auf unserer Liste und so war klar, dass Rich unser Kandidat für dieses Album sein würde“, erklärt Neil. Es finden erste Gespräche zwischen Band und Produzenten statt, man tauscht sich über die kreativen Positionen aus und schnell wird klar, dass man sich gegenseitig menschlich wie kreativ gut ergänzt.

Während die vergangenen Alben der Band den Wunsch nach klassischer Studio-Performance ausdrückten, ist Costey mehr an einem breit gefächerten dekonstruktionistischen/rekonstruktionischen Ansatz interessiert. Zwei Eigenschaften der Band sind für ihn in Bezug auf die gemeinsame Zusammenarbeit besonders ausschlaggebend: „Sie lieben zeitgenössische Musik, aber sie sind nicht Gefangene eines Stils — und genau das ist für mich das Zeichen eines befreiten Künstlers. Ein weiterer Grund, mit ihnen zu arbeiten, war ihre Ehrlichkeit; als Menschen wie auch als Künstler. Sie haben keine Maske: was du von ihnen siehst oder hörst, ist exakt das Resultat aus diesen drei Menschen. Ich denke, viele der anderen Künstler, mit denen ich gearbeitet habe, haben ähnliche Eigenschaften“, erinnert sich Costey.

Vorproduktion in Schottland

Über den Sommer 2015 beginnt dann gemeinsame Vorproduktion auf einer Farm in Schottland; alles ist sehr natürlich und puristisch gehalten, es gibt keinen Luxus oder Komfort, noch nicht einmal fließendendes Wasser — der volle Fokus soll auf die Arbeit an den Songs gehen. So tauscht man sich über Demos aus und diskutiert darüber, was funktioniert und nicht funktioniert, es folgen Proben der ersten Skizzen, aus denen manchmal direkt neue Demos entstehen und entsprechend mitgeschnitten werden. Ein Großteil der Zeit wird von Costey auf die Elemente verwendet, die im Studio zuerst aufgenommen werden sollen und bei denen es schwierig ist, sie später noch mal zu ändern: Basis-Grooves, Akkord-Strukturen und das Tempo der Songs. Schnell zeichnet sich bereits in der Vorproduktionsphase Costeys unkonventionelle Arbeitsweise ab; so zum Beispiel, als er Drummer Bens Kickdrum-Signale erst durch ein Distortion Pedal und dann zurück in den Raum schickt — ein erster Hinweis für die Band, auf welch außergewöhnliche Art und Weise ihr Produzent mit ihnen im Studio arbeiten würde. Nachdem schließlich aus etwa 25 Session-Demos die besten 14 Songs herausgepickt wurden, machen sich Band und Produzent im Oktober des Jahres auf nach Kalifornien, wo sie in den Eldorado Studios in Los Angeles die Album-Produktion beginnen.

Album Recordings in Los Angeles
Als eine elementare, selbst gesteckte Maßgabe mit Blick auf den neuen Biffy Clyro-Sound, ist es der Band wichtig, wann immer es möglich ist, organische Sounds zu vermeiden. „Beim letzten Album haben wir eine Orgel in einer Kirche, Stepp-Tänzer oder eine Mariachi-Band in einer Bar aufgenommen. Dieses Mal wollten wir aber ganz bewusst alles sehr synthetisch halten, der einzige organische Sound sollte von uns selbst kommen oder auch mal nur die Stimme sein“, erklärt Neil. Schnell nach Beginn der Aufnahmen werden die Schotten mit Costeys unkonventioneller und unberechenbarer Arbeitsweise konfrontiert, welche für sie völliges Neuland bedeutet. War die Band bislang die Take-by-Take-Aufnahme in der klassischen Reihenfolge von Schlagzeug, Bass, Gitarre und Gesang gewohnt, so stellt die Herangehensweise ihres neuen Produzenten eine echte Herausforderung, insbesondere für Drummer Ben Johnston, dar — weil diese absolute Flexibilität und Spontanität von ihm am Instrument verlangt: „Bei einigen Songs waren die Drums das letzte, was wir aufgenommen haben. Das war eine radikale Umstellung für mich. Bei den vorherigen Alben habe ich in der Regel in den ersten acht bis zehn Tagen alles eingespielt und konnte dann die Füße hochlegen“, erzählt er lachend, „Bei diesen Aufnahmen war ich jeden Tag angespannt, weil es jederzeit sein konnte, dass wir für einen Song Drums aufnehmen würden oder ich etwas nochmal einspielen musste.“ So agiert Costey wie ein Dirigent, der Johnston Drums mal ohne Cymbals, mal nur einzelne Toms, mal Drums ohne Kickdrum, mal das Ganze mit verdrehtem Handsatz oder mal gefühlsarm „wie ein Roboter“ spielen lässt. „Das war sehr herausfordernd für mich“, erinnert sich Johnston, “Ich habe einfach versucht, Vertrauen zu haben und habe meinen Glauben in Rich gesteckt, dass das, was sich in seinem Kopf abspielt, alles gut sein würde.

Während der Aufnahmen ist Costey immer auf der Suche nach einem einzigartigen Sound, der herausstechen soll und dabei möglichst unkonventionell ist. „Wenn etwas zu normal oder gewöhnlich klingt, dann ist es meistens unspannend für ihn“, so Neil. „Wolves of Winter“, der erste Song, welchen der Produzent mit der Band aufnimmt, repräsentiert diese Recording-Philosophie sehr anschaulich: „Um diesen Sound zu kriegen, den ich hören wollte, musste Ben Schlagzeug ohne die Becken spielen — die haben wir später dazu aufgenommen, damit der Raum-Klang nicht so verwässerte — als auch ohne Bassdrum, die ich später anstelle über mein Fairlight CMI programmiert habe. Es sah verrückt aus, klang aber großartig. Solch ein Ansatz war definitiv ein neues Territorium für sie.“ Der Drang, immer wieder ungewohnte Wege zu gehen und Neues auszuprobieren, äußert sich immer wieder in verschiedenen Experimenten, die sich bei Costey bevorzugt im Raum abspielen: Mal gehen Keyboards durch ein Gitarren-Pedal, mal Gesang über Keyboards, mal Drums durch einen Gitarren-Amp oder es wird ein spezieller Akkord durch einen Sampler aufgenommen, anstelle ihn unterschiedlich zu greifen.

Jeder Tag ist somit für die Band ein kleines Abenteuer, weil sie nie wussten, was Costey als nächstes mit ihnen vor haben würde, berichtet Neil: „Manche Tage habe ich zur Mittagszeit Lead Vocals eingesungen, dann kam jemand herein, der Trompete spielen sollte, einige Tage haben wir auch einfach gar nichts gemacht, was frustrierend war, wir haben dann einfach nur über die Musik geredet; es war ein sehr seltsamer Zeitplan.“ Diese gewöhnungsbedürftige Herangehensweise führt so weit, dass die Band an einigen Stellen nicht mehr weiß, wie viele Songs sie bislang überhaupt aufgenommen hatte, gleichzeitig hat dies aber den positiven Effekt, dass ihr Fokus bis zum Ende geschärft ist und es somit auch eine stärkende Wirkung hatte, wie Ben Johnston anmerkt: „Es gab einfach keinen Tag, an dem wir entspannen konnten.“ Für einen gesunden Ausgleich sorgt hingegen die familiäre und angenehme Atmosphäre, die im Studio vorherrscht; so kommt immer mal  wieder vor, dass Band und Produzent Besuch von Costeys Familie oder befreundete Musikerkollegen, wie beispielweise Of Monsters And Men und Sigur Rós, bekommen und den Aufnahmen beiwohnen.

Equipment & technisches Setup
Bei der Mikrofonierung der Drums nimmt Costey zwar hier und da Veränderungen des Setups vor, grundsätzlich greift er aber auf eine übliche Auswahl an Mikrofon-Typen zurück, die in das Neve BCM-10 gehen. In einigen Fällen nutzt er dazu einen parametrischen EQ und Kompression, danach geht es entweder auf Tape oder in Protools. Einen großen Teil der Zeit verbringt er damit, die Phasen zwischen allen Mikrofonen zu überprüfen. „Als eine meiner Regeln tendiere ich dazu, Mikrofone zu bewegen, bevor ich an den EQ gehe“, Costey. Sobald diese Elemente stimmig und fix sind, nutzt er ordentlich EQ, Kompression und meistens auch Verzerrung. Für der Aufnahmen spielt Drummer Ben Johnston einen Mix aus verschiedensten Drum-Setups von Yamaha, Pearl oder Ludwig; oftmals spielt eine Ludwig „Black Beauty“-Snaredrum und in der Regel verschiedene Cymbals von Sabian. Der Bass wird von Costey ganz klassisch direkt via DI aufgenommen, meistens durch einen Ashdown BTA 400 Amp.

Ben Johnston nutzt für die Songs einen Fender Precision Bass, einen Fender Jazz Bass als auch einen fünfsaitigen MusicMan, der sich besonders für Drop D Tunings eignet. Zusätzlich findet auch ein Fender New Bassman Head Verwendung. Bei der Gitarren-Aufnahmen wird das Setup etwas komplizierter: „Ich habe DI aufgesplittet und ein Gitarren-Signal durch verschiedene Heads, Amps und manchmal durch verschiedene Pete Cornish-Splitters laufen lassen, so dass wir einen Stereo-Effekt über die Amps bekamen“, erzählt Costey. Für das Album will der Produzent einen rauen Gitarren-Sound erreichen, da ihm der glatte High-Gain-Sound von aktuellen Amps zu unspannend und gewöhnlich ist. Daher greift er zu einem 1950er Tweed Fender Deluxe als auch einem lokalen hergestellten Amp namens „Black Colt“. In erster Linie haben diese beiden Verstärker sowie ist Simon’s Vintage Marshall 1959 Head den Gitarren-Sound des Albums bestimmt. Des Weiteren werden ein Fender Deville Amp, ein Fender Bassbreaker und zwei Peavey Mini Combos genutzt. An Gitarren spielt Neil verschiedene Fender Stratocaster, 1977er Gibson Les Paules und Martin Akustik-Gitarren. Bei den Vocal Recordings wählt Costey schließlich ein Telefunken 251.

Neben den Aufnahmen der klassischen Band-Parts ist ein ebenfalls gutes Stück an Programmierung in das Album mit eingeflossen, bei der Costey eine krude Auswahl an Tools verwendet hat: einen E-mu SP-1200 Sampler, die Native Instruments „Maschine“, den AKAI MPC Touch, einen Prophet 6 Synthesizer, eine Tempest Drum Maschine sowie — als wahrscheinlich unkonventionellstes Element des Setups — ein Fairlight CMI III. „Der Fairlight war ein bedeutender Keyboard-Sampler in vielen UK-Pop-Produktionen der 80er und hat den Sound von Künstlern wie Kate Bush oder Peter Gabriel signifikant geprägt“, erzählt der Produzent. Dieser kommt besonders ausgiebig bei Songs wie „Wolves of Winter“ und „Friends and Enemies“ zum Einsatz, findet aber auch ansonsten nahezu bei jedem Song in irgendeiner Form Verwendung. „Allerdings sollte man das Album nicht in Erwartung eines Peter-Gabriel-Sounds hören, dann wäre man enttäuscht“, ergänzt Costey lachend. Für den Mix des Albums zieht der Produzent in die Sound Factory Studios in Hollywood um, da er dort die Möglichkeit hat, die Songs auf einer gut umgebauten und modifizierten API-Konsole zu mischen. Das Ziel eines jeden Mixes besteht dabei für ihn zunächst darin, der Stärke eines Songs Ausdruck zu verleihen und die Schwächen in den Hintergrund stellen. „Gleichzeitig ist es auch eine Möglichkeit, das Wertesystem des Künstlers zu präsentieren. Mit Bezug auf Biffy Clyro bedeutet das einen Sound, der roh und ehrlich ist; und sich nicht zu bearbeitet und konserviert anhört — selbst wenn die Sounds, die wir verwendet haben, an für sich extrem bearbeitet waren. Grundsätzlich sollte, wie ich finde, im Mix keine intensive Bearbeitung mehr stattfinden.“

Über „Ellipsis“

Nach einem halben Jahr Arbeit in Los Angeles, von Oktober 2015 bis März 2016, ist es vollbracht, und das siebte Biffy Clyro-Album ist fertig gemischt und ausproduziert. So gewöhnungsbedürftig die Zusammenarbeit mit Costey zunächst auch für die Band gewesen sein mag, gemeinsam hat man das geschafft, was sich das schottische Trio zuvor als Ziel gesetzt hatte — nämlich ihr ursprüngliches Spielgefühl wiederzuerwecken: „Es fühlte sich tatsächlich danach an, als würden wir noch einmal unser erstes Album machen. Und das ist verdammt hart, wenn du vorher schon sechs Alben gemacht hast“, so Neil, und auch Drummer Ben Johnston bestärkt dies: „Es klingt nicht wie das siebte Album einer Band. Es klingt wie ein Debüt-Album im bestmöglichen Sinne.“ Für Bassist James Johnston haben sie etwas geschaffen, dessen Inhalt er durch eine Beschreibung mit Worten nicht gerecht werden könne: „Alles, was ich sagen kann, ist, dass es ein wirklich sehr spannendes Album geworden ist.“ Und auch der Produzent tut sich schwer, das Resultat seiner Arbeit zum Zeitpunkt des Interviews (nur etwa zweieinhalb Monate nach Ende der Produktion) zu beschreiben; doch liegt in der Aufrichtigkeit seiner Antwort vielleicht auch ein Stück das Vertrauen in die Qualität seiner jüngsten Produktion und reflektiert darüber hinaus etwas Elementares in Bezug auf sein kreatives Verständnis: „Wir haben dieses Album gerade erst vor ein Monaten beendet und — um ehrlich zu sein — hast du kaum Klarheit darüber, was du geschaffen hast, bis nicht einige Zeit vergangen ist. Ich bin dennoch sehr glücklich damit. Wie Kierkegaard sagte: ‚Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.‘ Eine Platte zu machen, ist dasselbe.
 

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