Monolink – eine Fusion aus DJ, Musiker und Produzent
von Dirk Heilmann,
(Bild: Dirk Heilmann)
»Alleinunterhalter mal wieder neu interpretiert?« Nun, das klingt trotz des Wortes »neu« immer noch sehr angestaubt. Treffender wäre es vielleicht zu sagen: »DJing weitergedacht.«
Nils Steffen Linck, aka Monolink, ist ein junger, kreativer Kopf, der auch vor unkonventionellen Wegen nicht zurückschreckt. Zwar ist die Kombination aus DJing und Instrumente live Spielen, was ihn neben fantastischem Songwriting und Live-Improvisation wohl am meisten auszeichnet, nicht ganz neu, aber doch noch immer etwas Besonderes. Vor allem dann, wenn es sich gleichzeitig um populär erfolgreiche Tonkunst handelt. Davon zeugt der Auftritt des gerade Anfang 30-Jährigen auf dem legendären Burning-Man-Festival, das einmal im Jahr mitten in der Black Rock Desert von Nevada stattfindet. Das Festival gilt zwar weitgehend auch als Freak-Show, aber in Sachen Musik ist es State-Of-The-Art, wenn nicht sogar zukunftsweisend. Uns hat der gebürtige Hamburger und Wahl-Berliner erzählt, wie er zu seiner Passion gefunden hat und wie er beim Live-Spielen vorgeht.
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Erzähl doch mal, wie es bei dir dazu kam, die elektronische Musik mit Gitarre zu kombinieren.
Ich hatte mit elektronischer Musik lange gar nicht viel am Hut. In Hamburg war das nicht so angesagt, zumindest nicht in meinen Kreisen. 2009 bin ich aber nach Berlin gegangen, hatte dann neue Freunde kennengelernt, die da mehr drinsteckten, und über die wurde ich mit meiner damaligen Folkband, also noch ganz unelektronisch, auf ein kleines 500-Leute-Festival eingeladen. Organisiert wurde das von einem gut vernetzten und sehr freundlichen Kollektiv. So kam ich dann das erste Mal mit Elektronischer Tanzmusik in Kontakt, die ich auch wirklich super fand. Auf dem kleinen Festival hatte ich auch direkt ein paar Acts gesehen, die ein Live-Hybrid-Ding gemacht haben. Einer hatte sich auf seine Akustikgitarre einen Korg MIDI-Controller draufgeklebt. Sehr experimentell damals, ich bin ja eher Pop-Musik orientiert.
Zu der Zeit habe ich dann auch angefangen, als DJ aufzulegen – über das Kollektiv war ich schnell ziemlich gut angedockt in Berlin.