Das ist der Synthesizer, der es mit dem legendären Minimoog aufgenommen hat, von ABBA bis Ultravox von allen genutzt wurde und so geschätzt ist, dass seine Produktion rund 40 Jahre nach dem ersten Erscheinen wieder aufgenommen wurde. Willkommen zur Odyssee des ARP Odyssey.
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Man kann es wohl als den astronomischsten aller Zufälle in der Geschichte der Synthesizer bezeichnen – oder als eine außerirdischen Verschwörung –, dass Alan R. Pearlman, Mitbegründer von ARP, vor der Gründung der legendären Synth-Firma tatsächlich für die NASA arbeitete. Sein erstes Modell (der ARP 2500 von 1970) begrüßte Außerirdische im Film Unheimliche Begegnung der dritten Art; sein zweites (der ARP 2600 von 1971) lieh R2-D2 seine Stimme. Schon ziemlich verrückt…
Jedenfalls geht es hier um Pearlmans dritte Veröffentlichung, denn während die ersten beiden Modelle wirklich „außerirdisch“ waren, war es der Odyssey, mit dem ARP so richtig an Fahrt aufnahm.
Der Odyssey erschien genau zur richtigen Zeit und mit genau den richtigen Specs. Das Interesse an Synthesizern wuchs 1972 rasant, und mit einer Tastatur und echter Portabilität – beides wortwörtlich in den Fokus gerückt – erfüllte der Odyssey alle Wünsche eines Publikums, das sich nach einem elektronischen Sound sehnte, den man auch spielen und mitnehmen konnte. Ganz im Gegensatz zu den riesigen Modular-Systemen, mit denen das nicht möglich war.
Außerdem war er günstig – zumindest im Vergleich zu seinen Mitbewerbern (damals 1.000 Dollar, heute rund 7.500 Dollar, aber immer noch viel billiger als die Modularsysteme und etwa 200 Dollar günstiger als der Minimoog, sein Hauptkonkurrent damals). Und auch wenn nur rund 3.000 Stück verkauft wurden, gehörten die Leute, die sich damals einen Synth leisten konnten, zu den ganz Großen: man denke an ABBA, Kraftwerk, Stevie Wonder und Herbie Hancock.
Sein Ruf explodierte also regelrecht, und er konnte sich problemlos neben dem Minimoog behaupten – so sehr, dass er bis heute zu den fünf ikonischsten Synthesizern überhaupt zählt.