Eine weitere Stimme zu Dante

Bernhard Lloyd über den Sinn von Dante

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Bernd Gössling, vielen auch unter seinem Künstlernamen Bernhard Lloyd bekannt, war Mitte der 80er-Jahre Mitglied der Synthie-Pop-Formation Alphaville. Ihre Titel Forever Young, Big In Japan und Sounds Like A Melody wurden zu Welthits, die noch heute hohes Ohrwurmpotenzial besitzen — Songs, die ich in meiner Kindheit rauf und runter gehört habe.

Bernd Gössling

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Heute lebt Bernd in Berlin, wo er auch sein eigenes Projektstudio hat. Dort arbeitet er seit einem Jahr mit einem kleinen RedNet-System von Focusrite. »Die Wandler der RedNets sind echt super. Sie klingen im direkten Vergleich zu anderen wirklich besser. Die Dante-Oberfläche finde ich allerdings sehr kryptisch. Ich meide es, mit ihr zu arbeiten. Seitdem ich die Geräte vor einem Jahr gekauft habe, hatte ich die Dante-Matrix höchstens drei Mal geöffnet.

Ich hab mir anfangs ein sehr simples Standardrouting angelegt und patche in der Software meiner SSL-Matrix. Ich mache sehr viel »In The Box« und verlasse sie nur selten, um mal meinen Sigma oder analoge Hall-Geräte anzusteuern.« Bernd kann außerdem den analogen Vintage-Vibe nicht nachvollziehen. »Ein Freund von mir, der Anfang 30 ist, möchte sich unbedingt eine Bandmaschine zulegen. Das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Den Stress, den wir damals mit analogem Kram hatten, sollte sich heute keiner mehr antun.«

Für Bernd, der hauptsächlich elektronische Musik produziert und nur gelegentlich mal Gesang mit dem Mikrofon aufnimmt, liefern die RedNets lediglich den sehr guten Wandler. Mit dem Thema Dante kann er nichts anfangen. »Für mich als Audiomenschen ist es ein komisches Gefühl, plötzlich über ein IT-Netzwerk meine Signale zu routen. Und Gefühle spielen beim Produzieren von Musik eben eine große Rolle.« So ganz glücklich scheint er mit seiner Entscheidung nicht zu sein. Er ist sich auch sicher, dass Dante sich in den kleineren Projektstudios nicht durchsetzen wird. Im Falle Challow Park Studios mit einem Recording-Komplex von über 500 Quadratmetern macht Dante für ihn aber absolut Sinn.


Mehr zum Thema findest du in der aktuellen Sound & Recording Ausgabe:

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Sound & Recording 04/16 – Dante Special 

In der Sound & Recording-Ausgabe 04/16 steht die Studio-“Verkabelung” mittels Dante-Netzwerks im Mittelpunkt.  Dazu waren wir im Chellow Park Studio in England, wie auch bei Toneblasphemy, die bereits auf Dante umgestellt haben. Außerdem besuchten wir das neueingerichtete aber original 50er Jahre Studio namens Moonshine Records. In der Mixpraxis lauschen wir That’s the Spirit von Bring Me The Horizon und Henning Verlage analysiert Jack Garratts Breath Life.

Getestet haben wir das Audio-Interface Apollo Twin USB, den offenen Studiokopfhörer Audio Technica ATH 370x und das Grenzflächen-Kondensatormikrofon TG D71c von Beyerdynamic. Zu guter Letzt interviewten wir Marco Haas aka T.Raumschmiere über sein neues Album King of Gnarz.

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