Klassiker mit Hack-Optionen

Vintage Park: AKAI MPC1000

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(Bild: Dirk Heilmann)

Wer echtes Oldschool-MPC-Programmierfeeling schätzt, aber einen gewissen Bedienkomfort nicht missen will, sollte sich Akais MPC1000 anschauen.

Es gibt in den Reihen der MPC-User manche Alte-Schule-Puristen, die über die komfortabel zu bedienenden, mit Touchscreen ausgestatteten MPCs wie die MPC Live oder die MPC One ein wenig die Nase rümpfen, da hier nicht der »echte« MPC-Workflow zum Zuge komme und diese Geräte fast schon »feige« Laptops seien. Ok, jedem das seine … Letztlich ist natürlich doch nur entscheidend, was hinten rauskommt. Limitationen können aber natürlich auch die Kreativität beflügeln, da man sich auf das Wesentliche konzentriert und nicht durch zu viele Möglichkeiten abgelenkt wird.

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Die MPC1000 gehört zu der letzten Gerätegeneration mit klassischem MPC-Workflow. Auch heute noch gilt sie als äußerst leistungsfähiger Sample-Drumcomputer, der zu relativ moderaten Preisen auf dem Gebrauchtmarkt erworben werden kann. Noch ein Wort zum Sprachgebrauch: Wir verwenden bei der Bezeichnung der MPC-Geräte das weibliche Genus, weil es sich seit Jahrzehnten im deutschen Sprachraum so eingebürgert hat, im Sinne von »die Sample-Rhythmusmaschine«. Es gibt Leute, die das ablehnen und darauf hinweisen, dass die Abkürzung MPC für »Music Produktion Center « steht (anfangs stand sie übrigens für »MIDI Produktion Center«) und deshalb das Neutrum grammatikalisch richtig sei. »Das MPC« hört sich aber merkwürdig an und wird im wirklichen Musikproduktionsleben kaum gebraucht.

Den kompletten Test findest du in der Sound&Recording Ausgabe 3/2023. Hier versandkostenfrei bestellen oder als PDF kostengünstig herunterladen. 

Auf der Vorderseite findet man zwei Fußschaltereingänge und einen Kopfhöreranschluss sowie einen Card-Slot für Compact-Flash Cards, die man problemlos auf dem Gebrauchtmarkt erhält.
Rückseitig ist die Maschine trotz kompakter Maße gut gerüstet, und zusätzlich zu den Stereo-Outs gibt es noch vier Einzelausgänge, ein SPDIF-Interface, zwei MIDI-Pärchen und einen USB-Port. Der rückseitige Netzschalter der MPC2500 ist zwar schwergängig, könnte aber für eine Live-Situation etwas besser gegen versehentliches Abschalten geschützt sein.
Die MPC2500 kam einige Monate nach der MPC1000 heraus und kann ebenfalls mit einem JJOS-Betriebssystem ausgestattet werden.
Die Ur-MPC ist die MPC60; die von Drumcomputer-Pionier Roger Linn konzipierte 12-Bit-Maschine wurde zum Kultwerkzeug zahlloser Hip-Hop- und Elektronik-Produzenten.
Die MPC3000 von 1993 wurde u. a. von J.Dilla genutzt und bot als erstes Modell der Reihe 16-Bit- Stereo-Sampling.
Die Sample-Engine der 1997 vorgestellten MPC2000 entspricht von den technischen Werten her im Kern einem S3000-Sampler: 16-Bit-Stereo-Sampling, 32 Stimmen, 2 MB RAM, erweiterbar auf 32 MB. Sie ist z. B. auf Kanye Wests frühen Produktionen zu hören.
Die MPC2000XL wurde 2000 auf den Markt gebracht und bietet gegenüber dem Vorgänger MPC2000 u. a. Timestreching, Sample Slicing und eine Erweiterung der Sequenzer-Kapazität.
Anzeige mit Hip-Hop- Legende Pete Rock mit einer blauen MPC2000XL
Die MPC4000 (der 2002 erschienene Vorgänger der MPC1000) bietet 64fache Polyfonie und ist mit einem symmetrischen XLR-Stereoausgang ausgestattet; allerdings müssen die Einzelausgänge und das Digital- Interface nachgerüstet werden.
Die 2006 vorgestellte MPC500 ist die kleinste MPC: Sie lässt sich auch mit Batterien betreiben, hat aber nur zwölf Pads, ein sehr kleines Display und keine Einzelausgänge.
Die Pads und so gut wie alle Ersatz- und Custom-Teile zum Aufpimpen von MPCs gibt es in vielen Farben z. B. auf www.mpcstuff.com.

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