Telefunken Alchemy-Serie – TF11, TF29, TF39, TF47 und TF51 im Test
von Nick Mavridis,
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(Bild: Dirk Heilmann)
Es gibt so einige Großmembran-Kondensatormikrofone mit dem ikonischen Telefunken-Logo, die aus gutem Grund Tontechnikerherzen höherschlagen lassen. Da sind zunächst die historischen, wie die von Neumann gefertigten Telefunken U 47, die – wie die von AKG hergestellten ELA M 250/251 – auf dem Gebrauchtmarkt schwindelerregende Preise erzielen … wenn sie überhaupt verkauft werden. Und: Telefunken Elektroakustik aus den USA hat als Marken-Lizenznehmer vor allem durch den Anspruch auf sich aufmerksam gemacht, die legendären deutschen und österreichischen Röhrenmikrofone so originalgetreu nachzubauen, wie es heute technisch möglich ist.
Diese Wiederauferstehungen von U 47, U 48, C12 und den ELAs ist vortrefflich gelungen, die Mikros bilden zusammen die Telefunken Diamond-Serie. Wenn man an einem Kauf interessiert ist, sollte man sich aber rechtzeitig darüber im Klaren sein, dass die Preise allesamt fünfstellig (!) sind.
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Es geht auch preiswerter, als echte Originale anzuschaffen oder deren absolut kompromisslose Nachbauten zu kaufen: Die Alchemy-Serie von Telefunken Elektroakustik verspricht Mikrofone mit sehr hochwertigem Klangcharakter und setzt dazu auf einfachere Hardware. Die »Made in USA«-Mikrofone der Telefunken Alchemy-Serie, die hier zum Test angetreten sind, werden zu vergleichsweise moderaten Preisen angeboten.
Viele Gemeinsamkeiten – und viele Unterschiede
Mit TF beginnt das Produktkürzel aller Alchemy-Mikros, gefolgt von einer zweistelligen Zahl. Wie so oft können manche dieser Zahlen Rückschlüsse auf die Vorbilder erlauben. Blickt man durch die Mikrofonkörbe auf die Kapsel, lassen sich diese Zusammenhänge gut ableiten: TF51 und TF11 haben randkontaktierte Kapsel, wie sie etwa in den ELA 250/251 verwendet wurden. TF29, TF39 und TF47 sind mittenkontaktiert.
Aber es gibt vor allem Gemeinsamkeiten: Die Mikrofone Telefunken TF29, TF39, TF49 und TF51 sind von ihren Maßen her identisch, nur das TF11 ist ein wenig kürzer. Der mechanische Aufbau ist weitestgehend einheitlich: Alle sind Side-Fire-Mikros, werden also seitlich besprochen. Die Kapseln liegen unter Drahtgeflechtkörben, die zum Schutz innen mit Metallgaze ausgekleidet sind. Die Elektronik findet in einem zylindrischen Korpus Platz, das Innenleben der Telefunken-Alchemy-Mikros offenbart sich, wenn man den Fußring abschraubt und den Tubus nach unten abzieht. Zwei Metallprofile bilden das Skelett, welches die Kapselkonstruktion mit dem Fußteil verbindet und die jeweils unterschiedlich bestückte Platine fixiert.
Zum Test angetreten (v.l.n.r.): Telefunken Elektroakustik
TF23 und TF29 Copperhead, TF11 FET, TF51 und TF47
Telefunken TF11 FET mit blauem
Tubus und TF51 mit grauem: Beide
Mikrofone nutzen eine randkontaktierte
Kapsel, wie es auch
schon AKG C12 und Telefunken
ELA M 250/251 taten.
Zu einer Gruppe lassen
sich auch TF29, TF39 und
TF47 zählen – hier wird auf
Mittenkontaktkapseln
gesetzt.
Die Ähnlichkeiten sind unverkennbar – die Unterschiede aber auch. Links sind übrigens TF29 und
TF39, die die gleiche Platine benutzen. Einzig dem TF29 ganz links »fehlen« ein paar Bauteile: Es
ist im Vergleich zum TF39 nicht umschaltbar.
Das kleine FET-Mikrofon
TF11 ist der Benjamin der
Serie – aber sehr gelungen!
Netzteile: Oben das
902 für das nicht
umschaltbare TF29,
darunter jenes für
TF39, TF47 und
TF51. Das TF11
benötigt kein Netzteil,
sondern wird
statt mit Multipin-
XLR mit dreipoligem
XLR angeschlossen.
Es benötigt aber
Phantomspeisung.
Hersteller: Telefunken Elektroakustik
UvP/Straßenpreis:
von 1.099,– bis 2.495,– Euro /
von ca. 1.099,– bis 2.389,– Euro