Neuzeit Instruments Quasar – Binaurales Modul im Eurorackformat im Test
von Martha Bahr,
(Bild: Dirk Heilmann)
Wenn man über modulare Synthesizer spricht, geht man in der Regel von einem monofonen Klang aus, der am Ende der Signalkette dieses Instruments zu hören ist. Stereo war hier lange kein sonderlich relevantes Thema, bis sich schließlich immer mehr Hersteller an das Thema heranwagten und auch Module für stereofone oder sogar quadrofone Anwendungen anboten. Nun bringt Thomas Hutmann von Neuzeit Instruments mit Quasar das erste binaurale Modul fürs Eurorack auf den Markt. Und obwohl es zunächst kompliziert zu sein scheint, funktioniert es dennoch erstaunlich gut und ist zudem sehr simpel in seiner Handhabung.
Was bedeutet binaural eigentlich genau? Einfach gesagt kann man mit dieser Technologie aus einem Mono- oder einem Stereo-Signal räumliche 3DSounds kreieren, die man allerdings nur über Kopfhörer deutlich wahrnehmen kann. Die Signale können sich dann nicht nur wie bei einer klassischen Stereoanordnung links oder rechts vom Hörer befinden, sondern lassen sich nun auch vorne, hinten sowie um die Höhenebene erweitert um den kompletten Kopf herum orten. Und auch wenn beim Menschen evolutionär bedingt die Links-Recht-Wahrnehmung am stärksten ausgeprägt ist, so komplettieren die zwei weiteren Dimensionen das Hörerlebnis doch immens, da man sich nun vom Sound »umgeben« fühlt. Dieses Hörerlebnis wird durch einen binauralen Algorithmus ermöglicht, den Thomas Hutmann für sein Modul basierend auf der Kunstkopf-Technologie entwickelt hat.
Unsere Meinung:
++ intuitive und simple Bedienung
++ flexibles Routing
++ weitreichende Modulationsmöglichkeiten
+ das erste Eurorack Modul seiner Art
– nur mit Kopfhörern deutlich wahrnehmbar