Lauschangriff - Mikrofone am Bass

Sennheiser MD421 & Electro Voice RE20 im Hörvergleich

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LaneyMD421RE20_1

Jeder Audio Engineer hat so sein Standard-Setup bei der Mikrofonierung von verschiedenen Instrumenten. Die meisten nutzen wohl bei der E-Gitarre das Shure SM57 und für den Bass das MD421 von Sennheiser oder das RE20 von Electro Voice, das auf Grund seiner Größe den Spitznamen Elefanten-… hat. Den Namen darf ich aus verschiedenen Gründen nicht voll ausschreiben aber das Ende reimt sich auf Himmel 🙂

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Sennheiser MD421

Das MD421 gilt als Allrounder, ich nutze es selbst gern für E-Gitarren oder auch an den Toms beim Schlagzeug. Die klingen damit schön saftig. Aber auch die Kick kommt klasse über das dynamische Mikrofon. Für mich ist immer noch der Drehschalter das Besondere am MD421, den man auf M für Musik- und auf S für Sprachaufnahme stellen kann. Für die Sprache wird ein Low-Cut Filter aktiviert, der dem Nahbesprechungseffekt entgegenwirkt. Heißt also Low-Cut und weniger Bassanteile im Signal. Das können wir vor allem für den Bass nicht gebrauchen.

Electro Voice RE20

Das RE20 ist vor allem in Amerika wohl das Radiomikrofon überhaupt. Fast alle Radiosender sind mit ihm ausgestattet. Es ist bekannt für seinen Nahbesprechungseffekt, bei dem der Bassanteil stark gepusht wird. Der, der schon einmal in den USA war und eine Radiosendung dort verfolgt hat, dem wird  vielleicht schon aufgefallen sein, dass alle Stimmen dort extrem basslastig und tief klingen – RE20 machts möglich. Bei dem Ruf ist eine logische Schlussfolgerung, dass es auch am Bass Amp zum Einsatz kommt.

LaneyMD421RE20_3

Wir haben die MD421 und RE20 vor eine 15″ Box von Laney gepackt und eine DI-Spur mit dem Laney Nexus Studio Live gereampt.

>> Mehr über den Amp und seinen Sound erfährst du bei unseren Kollegen von Gitarre & Bass <<

Wie bereits beim Vergleichstest zwischen dem SM57 von Shure und dem E906 von Sennheiser haben wir auch hier wieder darauf geachtet, dass die Mikrofone den gleichen Abstand zur Membran haben und auf die gleiche Position gerichtet sind. Klar gibt es alleine durch die Box an den einzelnen Positionen klangliche Unterschiede aber die lassen wir einmal aussen vor.

Hier hört ihr den Amp über das MD421 von Sennheiser:

Und hier über das RE20 von Electro Voice:

Ich persönlich bin von dem Unterschied sehr überrascht. Während das MD421 schön rund und im Bassbereich und knackig in den hohen Mitten und Höhen klingt, wirkt das RE20 etwas dumpf und lasch. Aber der Bassanteil ist beim Electro Voice deutlich prägnanter als beim MD421. Das kann natürlich genrespezifisch auch so gewollt sein. Aber in unserem Beispiel wollen wir einen klassischen Pop/Rock Song aufbauen und da brauchen wir alles was nach Vorne geht. Da würde das Electro Voice unbearbeitet wie es jetzt klingt wohl untergehen. Aber machen wir doch mal den Vergleich!

Hier hört ihr den Rough Mix, den ihr auch schon beim Vergleich von SM57 mit E906 an der Gitarre gehört habt, mit dem Basssignal aus dem MD421 und zum Vergleich das RE20.

Klangbeispiel – RE20 im Mix:

Klangbeispiel – RE20 im Mix:

Fazit

Und meine Vermutung hat sich bewahrheitet. Das MD421 setzt sich im Vergleich zum RE im Mix besser durch. Das MD421 macht den Bass durch seine Präsenz in den Höhen sehr definierbar, während das RE20 sich zwar schön in den Mix einbettet aber dort sehr unauffällig ist. Falls ihr Pop-Punk produziert kann ich euch also einen P-Bass und das MD421 sehr ans Herz legen. Aber generell für Pop-Produktionen ist das eine unschlagbare Kombination.S

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo!
    Tut mir Leid, aber das RE20 ist dafür bekannt, dass es fast KEINEN Nahbesprechungseffekt hat (Continuously Variable-D-Design)!

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  1. Laney Nexus Studio Live – die Bass-Allzweckwaffe › GITARRE & BASS

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