Röhre satt!

Klanghabitat Cassiopeia und Lyra – Saturation-Tools

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(Bild: Dirk Heilmann)

Klanghabitat ist ein auffälliger Name für ein Unternehmen in der Audio-Branche. Ein sicherer Lebensraum für Klänge sind die Produkte aber nur bedingt: Die beiden Geräte in diesem Test, die einkanalige und die Stereo-Variante, sind in der Lage, Sound jeglicher Art gehörig zu vermöbeln. Als Röhrensättigungsgeräte ist es ihr Daseinszweck, für »zu clean« befundene Signale mehr oder weniger kräftig mit Harmonischen anzureichern, aber sie können auch recht verhalten zu Werke gehen.

Aparte Namen fanden nicht nur bei der Firmengründung Verwendung: Die zwei Module nennen sich Cassiopeia, wie das Sternbild, die mythologische Figur und die Schildkröte Kassiopeia in Michael Endes »Momo«, sowie Lyra, ein antikes Saiteninstrument (das der Sage nach wiederum zunächst einen Schildkrötenpanzer als Resonanzkorpus besaß). Der Unterschied ist prinzipiell nur, dass Lyra einkanalig arbeitet und Cassiopeia für den Stereobetrieb ausgelegt ist. Klanghabitat haben übrigens auf der diesjährigen NAMM unter anderem eine 19″-Version von Cassiopeia als Prototypen gezeigt.

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Gerätekonzepte und Ausführung.

Es gibt ein paar Dinge, die Plug-ins weniger gut gelingen als beispielsweise EQing. Dazu zählen nach meiner Erfahrung besonders Transienten bearbeitende Geräte und solche, bei denen es um die Anreicherung mit Obertönen geht, also Sättigung, Overdrive, Distortion. Nun gibt es nicht nur klangliche Gründe, die für die Nutzung von Hardware sprechen, aber diese Diskussionen hat wohl schon jeder ausführlich geführt. Klanghabitat bietet zwar auch eine virtuelle Version an, doch bei mir zum Test kamen zwei Series-500er-Module, die ich voller Entdeckungsfreude schnell in ein Housing eingesteckt und festgeschraubt hatte. Doch zunächst wollte ich die Platinen inspizieren, die frei einsehbar sind, da der Hersteller auf ein geschlossenes Gehäuse verzichtet hat. Spoiler: Neben unterschiedlichen Modulen sowie unter und über anderem Gerät mit eingebauten Netzteilen konnte ich keine Probleme durch Einstreuungen feststellen.

Den kompletten Test findest du in der Sound&Recording Ausgabe 3/2023. Hier versandkostenfrei bestellen oder als PDF kostengünstig herunterladen. 

Hersteller/Vertrieb: Klanghabitat (Direktvertrieb)

Internet: www.klanghabitat.com

UvP: Cassiopeia: 891,31 Euro / Lyra: 712,18 Euro

Unsere Meinung:

+++ enormes Spektrum von sehr verhaltener Veredlung bis zu brachialer Verzerrung
++ Klang bleibt lange transparent und griffig
++ einfache und logische Bedienung
+ Preis angemessen
– Cassiopeia: nur reiner Stereobetrieb

 

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