Britischer Sound aus Spanien

Heritage Audio Elite Series – Vintage-Preamps im Test

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(Bild: Dr. Andreas Hau)

Rupert Neves klassischer 1073-Preamp/EQ steht auf nahezu jeder Tontechnik-Wunschliste ganz weit oben. Leider sind die Vintage-Originale, wenn überhaupt, nur sehr, sehr teuer zu erwerben, und moderne Nachbauten von AMS/Neve selbst oder Drittanbietern sind für viele immer noch unerschwinglich. Die spanische Firma Heritage Audio, einer der bekanntesten Anbieter von Neve-Clones, hatte nun ein Einsehen: Mit der Elite Series möchte sie den klassischen Neve-Sound für jedermann erschwinglich machen.

Nanu, das Paket, das mir der UPS-Bote in die Arme wuchtet, ist größer als erwartet und überraschend schwer für ein 1-HE-19-ZollGerät. Beim Öffnen klärt sich die Situation schnell auf: Zusätzlich zum angeforderten HA-73 EQ Mono-Preamp mit EQ ließ mir der deutsche Heritage-Audio-Vertrieb S.E.A. auch die beiden übrigen Geräte der Elite-Series zukommen, den HA-73 Mono-Preamp und den HA-73X2 Stereo-Preamp, jeweils ohne EQ. Volle Breitseite! Die Vorverstärkersektion ist bei allen drei Modellen identisch; den legendären Induktor-EQ, für den die Neve-Originale ebenso berühmt sind wie für ihre Class-A-Preamp-Schaltung, bietet indes nur der HA73 EQ.

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Erster Eindruck

Schick sehen sie aus. Die Frontplatten der Heritage Audio Elite Series kommen im klassischen »Royal Air Force Blue«, jenem graublauen Farbton, den Rupert Neve für seine frühen Mischpultmodule wählte − Gerüchten zufolge, weil die Farbe damals besonders günstig zu beziehen war. Auf jeden Fall wirkt sie very british. Dabei ist Heritage Audio im sonnenverwöhnten Spanien beheimatet, wo auch die preisgünstige Elite Series hergestellt wird. Was die Heritage-Geräte von anderen günstigen Neve-Clones unterscheidet, denn die kommen fast ausnahmslos aus Fernost…

Den kompletten Testbericht findet ihr in der Sound&Recording-Ausgabe 06/2018. Hier versandkostenfrei bestellen. 

Die Ein- und Ausgänge sind als XLR-Steckverbinder ausgeführt. Im Gegensatz zum Original hat der Line-Input keinen eigenen Eingangsübertrager, sondern wird (nach Pegelabsenkung) über den Mikrofon-Eingangsübertrager geführt.
Die Geräte der Elite Series sind zu einem Großteil in SMD-Technik gefertigt. Die Platinen sind tadellos verarbeitet.
Der Eingangsübertrager kommt — wie bei einem Großteil der Neve-Originale — vom britischen Hersteller Carnhill.
Die EQ-Sektion des HA-73 EQ arbeitet mit drei handgewickelten Induktoren mit Vinkor-Kern. Die Kondensatoren der Filterschaltungen entsprechen zwar nicht zu 100% den von Neve verwendeten Typen, doch handelt es sich um Markenware vom deutschen Hersteller Wima.

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klassischer Neve-Klangcharakter
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originalgetreue Carnhill-Übertrager und Vinkor-Induktoren
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sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis
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robuste Verarbeitung
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originalgetreuer Look mit konzentrischen EQ-Reglern

Hersteller/Vertrieb: Heritage Audio / S.E.A. Vertrieb
HA-73 EQ: UvP/Straßenpreis: 1.129,31 Euro / ca. 950,− Euro
HA-73: UvP/Straßenpreis: 819,91 Euro / ca. 690,− Euro
HA-73X2: UvP/Straßenpreis: 1.510,11 Euro / ca. 1.270,− Euro

www.sea-vertrieb.de

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