Der kleine Unterschied zwischen Free VST & Profi-Tools

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Je mehr man sich mit professioneller Aufnahmetechnik beschäftigt, desto wichtiger werden Klangnuancen. Der Sound an sich ist richtig, aber irgendwann geht es um die letzten 10 Prozent – wie kommt man dahin?

Der kleine Unterschied

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Drei verschiedene Varianten 

Das Audiobeispiel zu Audio Damage Basic möchte ich deshalb in drei Varianten vorstellen. Die erste Version ist mein Soundbeispiel zum Synthesizer. Das eigentliche Ziel war es, den Klangcharakter des Synthesizers zu präsentieren. Zusätzlich habe ich zwei einfache Mischungen des gleichen Songs erstellt: eine nur mit günstiger oder kostenloser Software und eine mit typischen Studio-Plugins.

Im günstigen Mix setze ich beispielsweise als EQ den EVE-AT1 von www.kuassa.com und den kostenlosen EQ1A von www.mellowmuse.com ein. Als Kompressor kommt der kostenlose TDR Kotelnikov von www.tokyodawn.net zum Einsatz. EQ1A und Kotelnikov solltest du übrigens unbedingt ausprobieren, falls du die beiden Plugins noch nicht kennst!

Im anderen Mix benutze ich Sonnox, SSL Duende, Native Instruments und Exponential Audio Plugins – also Software, die man wahrscheinlich als soliden Studio-Standard bezeichnen könnte.

Klingt eine Mischung besser als die andere, nur weil sie teurer ist? Oder gibt es andere Gründe, weshalb eine Mischung besser als eine andere ist? Welche Variante wäre dein Favorit? Oder ist die erste Version ohne aufwändige Bearbeitung ehrlicher? 

Mix 2:

Mix 3:

 

Die drei Mischungen unterscheiden sich wie bereits angedeutet, durch die eingesetzte Software:

Mix 1 ist beim Einspielen des Hörbeispiels so nebenbei entstanden. Es kamen wenig andere Plugins zum Einsatz, der Hall war ValhallaVintageVerb und das Delay aus U-He Uhbik-Bundle. Der „Mix“ hat so einige Probleme: die Lautstärke ist nicht gut abgestimmt und einige Sounds haben nichtmal einen passenden Bass-Lo-Cut. Trotzdem war ich an dem Abend der Ansicht, dass der Song als Demo völlig OK ist!

Am nächsten Tag die Ernüchterung: also nochmal neu gemischt (Mix 2) und die Lautstärke besser abgestimmt und weil ich den iLok zuerst nicht parat hatte, habe ich den Song nochmal mit eher günstigen Plugins gemischt. Als Limiter kam übrigens der kostenlose W1 Limiter von www.yohng.com/software/w1limit.html zum Einsatz.

Ein paar Tage später dann der Versuch, ob es besser klingt, wenn ich den Song mit „amtlichen“ Plugins mische: Mix 3. Wie man hört, kann auch Freeware oder günstige Software gut klingen! Der ganz große Unterschied aus meiner Sicht ist, was ich vorher gehört und gemacht habe:

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Bei Mix 1 habe ich vorher noch an einem anderen Song gesessen, das Gehör hatte keine Pause und ich wollte Abends spät noch Audio Damage Basic ausprobieren.

Mix 2 entstand entspannt nach dem Besuch im Fitness-Studio: die ganze Zeit lief House-Musik vom MP3-Player. Und schon geht der Charakter auch in Richtung Dance, aber die Abstimmung der Lautstärken untereinander war nicht perfekt.

Mix 3 entstand Tage später, nachdem ich länger klassische Musik eines kleineren Orchesters bearbeitet hatte. Da gefällt mir die Lautstärke und die Abstimmung, aber die Drums waren vorher passender! Es wäre bestimmt besser geworden, hätte ich mich vorher in ähnliche Stile reingehört.

Je nachdem, was ich vorher höre, was ich vorher gemacht habe, mische ich doch komplett anders und achte auf andere Details. Als finales Ergebnis würde ich wohl Bass + Drums aus dem Mix 2 nehmen, kombiniert mit den restlichen Klängen aus Mix 3. Ist ja dank digitaler Technik, Kopierfunktionen und Total Recall heute alles kein Problem mehr!

Ich hoffe, das Raten hat ein bisschen Spaß gemacht!

Weitere kostenlose Software Tools findet ihr unter Free VST.

 

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Sehe ich genauso. In Mix 2 klingen Drums und Bass meiner Meinung nach am besten 😉

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    1. Der Anfang von Version 3 klingt presenter und räumlicher derHaupteil ist aber bei 2 eindeutig besser ,Version 1fällt dagegen stark ab.

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