iZotope FXEQ ist ein Multi-Effekt-Plug-in mit einem interessanten Ansatz: Statt einzelne Effekte nacheinander oder parallel auf das gesamte Audio anzuwenden, lassen sich fünf Effekttypen jeweils gezielt auf bestimmte Frequenzbereiche anwenden. Das Plug-in nutzt eine EQ-ähnliche Benutzeroberfläche, um das angelegte Signal gleichzeitig mit den Effekten Saturate, Reverb, Delay, Modulate und Lo-Fi frequenzselektiv zu verändern.
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Frequenzspezifische Bearbeitung
Das zentrale Konzept unterscheidet sich von herkömmlichen Multi-Effekt-Plug-ins dadurch, dass jeder der fünf Effekttypen auf ausgewählte Frequenzbänder begrenzt werden kann. Die Benutzeroberfläche zeigt eine spektrale Darstellung des Audiosignals, auf der sich, wie auch in modernen EQ-Plug-ins üblich, farbige gekennzeichnete Kurven für die verschiedenen Effekte platzieren lassen. Jeder Effekt verfügt über einen sechsbandigen EQ mit vier Filterformen (Bell, High-Cut, Low-Cut und High-Shelf).
Diese Herangehensweise ermöglicht präzise Eingriffe. So lässt sich der Hall-Effekt beispielsweise ausschließlich auf die Mitten einer Snare in einem Loop anwenden, während die Sättigung nur die Obertöne der Bassdrum bearbeitet.
Effektpalette
Die Saturate-Sektion bietet acht verschiedene Sättigungsarten von subtiler Röhrenwärme bis zu aggressiver Digitalverzerrung (Satin, Tape, Grit, Foldback, Snap, Bump, Steel und Corrode). Die Reverb-Sektion umfasst drei klassische Halltypen (Hall, Chambers und Plate), während die Delay-Funktion vier Modi bereitstellt:Classic, Reverse, Crunch und Modulation, optional jeweils als Ping Pong.
Im Modulate-Bereich stehen die Klassiker Chorus, Flanger, Phaser und ein subtiler Doubler zur Verfügung. Die Lo-Fi-Sektion erzeugt Vintage-Charakteristiken durch vier Degradationsalgorithmen (Radio, Tape, Vinyl und Cassette).
Die einstellbaren Parameter sind jeweils sehr überschaubar und bieten nicht die Flexibilität spezialisierter Plug-ins. Einige der Werte lassen sich an das Host-Tempo andocken. Eine Auswahl an thematischen Presets dienen als kreative Startpunkte.
Ein integrierter „Zero-Latency-Limiter“ verhindert optional eine Übersteuerungen bei intensiver Bearbeitung. Die Latenz variiert dabei je nach verwendeten Effekten laut iZotope zwischen 0 und 256 Samples.
Catalyst Reihe
FXEQ ist das fünfte Plug-in der seit 2024 wachsenden Catalyst Reihe. Sie umfasst bisher die folgenden Plug-ins: Aurora (intelligenter Reverb mit adaptivem Unmasking), Plasma (adaptive Sättigung), Cascadia (Tape-Delay mit spektralem Unmasking) und Velvet (intelligenter De-Esser). Alle Catalyst-Plug-ins wollen durch eine reduzierte Anzahl an Parametern schnelle Ergebnisse ohne komplexe Plug-in-Ketten erzielen.
Das Kleingedruckte
iZotope FXEQ ist regulär für 49 US-Dollar erhältlich. Bis zum 19. August 2025 gilt ein Crossgrade-Angebot für 39 US-Dollar für Besitzer*innen anderer iZotope-Produkte. Wer es nicht eilig hat, wird es künftig bestimmt in einigen Bundles und Sales zu noch besseren Preisen bekommen können. Das Plug-in läuft als VST3, AU und AAX unter Windows (ab Version 10) und macOS (ab 10.15) und kann 14 Tage kostenfrei getestet werden.
Fazit
Vieles, was man mit dem neuen FXEQ von iZotope erreichen kann, ist sicherlich auch mit geschickter Kombination bereits vorhandener Effekte möglich. Das intuitive Interface und das praktische All-in-one-Paket machen das neue Tool aber zu einem schnellen und kreativen Klangverbieger, der sich im Alltag gut bewähren kann.