Tutorial: Drums mit Noise synthetisieren

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Fast jeder Synthesizer mit integriertem Rauschgenerator eignet sich für die Gestaltung grundlegender Drumsounds. Besonders hilfreich ist es, wenn der Synth über ein Multimode-Filter und eine Drive-Sektion verfügt. Während ein Lowpass-Filter für die klassische Hi-Hat- und Clap-Synthese völlig ausreicht, können andere Filtertypen – wie etwa ein Comb-Filter – traditionellen Noise-basierten Percussion-Sounds einen modernen Dreh verleihen.

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In diesem Beispiel nutzen wir einen Comb-Filter und Drive, du kannst aber selbstverständlich auch mit anderen externen Effekten experimentieren. Und nicht vergessen: Da Drums meist in einem realistischen Raum gehört werden, lohnt sich der Einsatz von Reverb, um dem Sound seine trockene Künstlichkeit zu nehmen.

Wir starten mit einem Synth, der einen Rauschgenerator, einen Filter und flexible Modulationsmöglichkeiten bietet. Zuerst schalten wir alle „regulären“ Oszillatoren aus und aktivieren eine weiße Rauschquelle. Der Synth erzeugt nun ausschließlich weißes Rauschen.

Auf dem Synth-Kanal programmieren wir ein Sechzehntelnoten-MIDI-Pattern. Velocity ist ein idealer Modulationsparameter für Hi-Hat-Akzente – also passen wir die Anschlagsdynamik der Noten entsprechend an. Auch die Notenlängen werden leicht variiert, um dem Pattern mehr Groove und Lebendigkeit zu verleihen.

Die Amplitudenhüllkurve wird straff eingestellt, ebenso das Lowpass-Filter mit kurzer Filterhüllkurve. Dadurch entstehen kurze, knackige geschlossene Hi-Hats. Zusätzlich weisen wir die Velocity den Decay-Zeiten beider Hüllkurven zu – Noten mit höherem Velocity-Wert klingen also etwas offener.

In einer zweiten Instanz des Synths platzieren wir Rausch-Hits auf die Offbeats. Ein Hochpassfilter mit starker Resonanz dünnt das Rauschen aus und erzeugt eine „dünne“ offene Hi-Hat-Schicht, die sich gut über die geschlossenen Hats legen lässt.

Eine weitere Synth-Instanz übernimmt die Noten auf Zählzeit zwei und vier. Eine schnelle Hüllkurve moduliert die Tonhöhe des Comb-Filters, der im Bandpass-Modus betrieben wird. Eine kräftige Dosis Tape-Drive sorgt im Anschluss für die nötige Sättigung – fertig ist die knackige Snare.

EQ, Panning und dezente Sättigung verleihen den einzelnen Elementen Charakter. Da synthetisierte Drums oft trocken und künstlich klingen, setzen wir zwei Reverb-Return-Kanäle ein: einen kurzen Raumhall für die Hi-Hats und einen längeren Reverb für die Snare – für mehr Tiefe und Realismus im Gesamtbild.

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